Am Wochenende zwei Mal gepunktet – Coach Suarez lobt charakterstarke Löwen
Überraschungserfolg in Leipzig - Liesegang im TestDie Zielvorgabe war klar: Vier Punkte sollten aus
den beiden Vergleichen gegen die direkte Konkurrenz aus Bad Nauheim und
Stuttgart von den Revier Löwen Oberhausen eingefahren werden. Mit einer
großen Energieleistung ließ die Minitruppe der unglücklichen
3:4-Overtimeniederlage in Nauheim am Sonntagabend den ersten Saisonsieg
beim 5:3 (2:2, 2:1, 1:0) gegen die Stuttgart Wizards folgen.
Entsprechend erleichtert bilanzierte Löwentrainer Larry Suarez
anschließend die ersten zwei Oberligawochen.
„Ich wiederhole mich erneut, aber es ist ja tatsächlich so, dass unser
eh sehr dünner Spielerkader immer wieder durch Verletzungen weiter
schrumpft. Gerade unter diesen Bedingungen zeigt sich aber das Herz
dieser Mannschaft, auf die ich sehr stolz bin“, freut sich der Coach.
Mit seinem amerikanisch-niederländischen Akzent führt er weiter aus:
„Wir arbeiten unter der Woche im Training schon sehr hart an dem von
mir bevorzugten körperbetonten Spiel. Die Defensive beginnt für uns
schon beim aggressiven Forechecking, was großen Kraftaufwand bedeutet.
Unser Vorstand hat deshalb auch entschieden, dass wir uns kurzfristig
nach personeller Verstärkung umsehen, wobei wir besonderes Augenmerk
darauf legen werden, dass diese neuen Spieler charakterlich zum Team
passen. Wie zum Beispiel der Akim (Ramoul). Der Junge arbeitet wirklich
hart für die Mannschaft, ist selbst erkrankt immer da, um sich in den
Dienst des Teams zu stellen. Leider ist er diesmal an einen
kampferfahrenen Kanadier geraten, was ihm die zweite
Gehirnerschütterung innerhalb von zwei Tagen eingebracht hat, so dass
er uns auch ohne die Spieldauerstrafe gefehlt hätte.“ Rückblickend
analysierte Suarez die bisherigen Partien folgendermaßen: „Das Spiel in
Landsberg will ich hier gar nicht werten, da wir zum Schluss mit sieben
Spielern nicht konkurrenzfähig waren. Meiner Meinung nach haben wir bei
der 3:6-Niederlage gegen Heilbronn unser bisher bestes Spiel gezeigt,
weil wir da schnell und körperbetont agiert haben, viel geschossen
haben, wie ich das als Amerikaner liebe! In Nauheim waren wir ganz nah
am Sieg, mussten aber wieder im Schlussdrittel trotz guter Breakchancen
der nachlassenden Kraft unseres kleinen Kaders Tribut zollen. Heute
haben wir mit einem Spielsystem gewonnen, dass mir eigentlich nicht
liegt. Aber wenn die Kraft beim zweiten Wochenendspiel nachlässt, dann
kannst Du eben nicht mehr so aggressiv spielen. Es ist nach diesen
Spielen allerdings schwer zu beurteilen, wo wir wirklich stehen. Das
wird sich erst in der entscheidenden Phase ab Dezember zeigen.“
Wer kommt zu den Löwen? „Grundsätzlich muss sich unser Management
natürlich mit den vorgeschlagenen Spielern einigen. Klar ist, dass wir
Stürmer suchen und derzeit neben dem bei uns mittrainierenden Marc
Garthe (zuletzt Stuttgart) zwei Amerikaner im Fokus haben, mit denen
ich in telefonischem Kontakt stehe. Da ich auch hier in Deutschland mit
vielen Trainern befreundet bin habe ich auch dort nach Empfehlungen
gefragt, aber es gibt hier derzeit für uns keine finanzierbaren
Spieler, die noch ohne Vertrag sind. Daher müssen wir uns auch im
Ausland umschauen“, gibt Larry Suarez Einblick in die Überlegungen des
Clubs.
Das Spiel gegen die Stuttgart Wizards ist schnell erzählt und wurde
durch den überragenden ersten Block und einen Hattrick von Stürmer Nils
Liesegang entschieden, der nebenbei noch die beiden anderen Treffer
vorbereitete. Seine Nebenleute Patrick Strauch und Sergej Hatkevitch
sammelten ebenfalls fleißig Scorerpunkte gegen sehr zahm in der Deckung
agierende Wizards, was Gästetrainer Weißschuh auf die berühmte Palme
brachte. Noch unter dem Eindruck des schwachen Auftritts seiner
Führungsspieler stellte er die Überlegung an, ob man nicht das Geld für
solche "Akteure" sparen solle …
(Rolf Reisinger)