Am Anfang Stuttgart unterschätzt, am Ende Heilbronn ungefährdet
Zwei Siege am Wochenende - Entwarnung bei Jason DunhamVor dem Spiel diskutierte man wohl auch in der Mannschaft
der Heilbronner Falken nur über die Höhe des Sieges gegen die Stuttgart Wizards, die mit
zahlreichen Juniorenspielern angetreten waren und nach eigener Aussage
gegenwärtig noch nicht oberligatauglich sind. Doch nach sechs Minuten stand es
plötzlich 0:2, obwohl die Gäste schon drei Strafzeiten kassiert hatten. Die
Falken begannen schlafmützig und kassierten in Unterzahl durch ein Stochertor
von Gaube das 0:1, Buchwieser erhöhte per Konter bei Heilbronner Überzahl. Erst
ein Gewaltschuss von Schöbel im anschließenden Powerplay brachte die Falken ins
Spiel und auf die Anzeigetafel. Nach dem Anschlusstreffer tat man sich aber
weiter schwer, war zwar deutlich überlegen, aber brachte den Puck bei zwei
Großchancen nicht über die Linie, als Wizards-Goalie Bertet glänzend
reagierte.
Nach diesem äußerst schwachen ersten Drittel sollte es im zweiten
Durchgang etwas besser werden. Nach 81 Sekunden traf Becker in Überzahl zum
Ausgleich, doch schon im Gegenzug besorgte Maaßen die erneute Führung der
Hauptstädter. In der 27. Minute hatte Caudron bei einem Pfostenschuss Pech,
Sekunden später war aber Kovalev zur Stelle und konnte durch eine geniale
Einzelaktion ausgleichen. Als Weidler nach schöner Vorarbeit von Appel zur
erstmaligen Heilbronner Führung traf (35.), schien dann alles seinen erwarteten
Gang zu gehen. Aber wieder ließ der Rückschlag nicht lange auf sich warten, denn
Schlesiger traf nach einem Konter zum 4:4. Erneut sah Torhüter Tobias Amon nicht
gut aus, seine mangelnde Spielpraxis nach sieben Monaten Verletzungspause war
ihm deutlich anzumerken.
Auch im Schlussdrittel wurde es nichts mit dem von
einigen erhofften Schützenfest, doch immerhin zweimal durften die 627 Zuschauer
noch jubeln. Spoltore, der zuvor schon fast am Verzweifeln war, drückte in der
52. Minute den Puck zum 5:4 über die Linie und sorgte wenig später mit einem
Schlagschuss in Überzahl für die Entscheidung. Auf der Gegenseite konnte sich
der stärker werdende Amon gegen Seeberger glänzend parieren, während Stuttgarts
Schlussmann Bertet bei drei weiteren Riesenchancen der Falken Sieger blieb.
Alles in allem ein Trainingsspiel auf sehr mäßigem Niveau, das nur durch
seinen engen und abwechslungsreichen Spielverlauf gefallen konnte und von
zahlreichen Strafminuten durch den kleinlichen, aber konsequenten Schiedsrichter
Marcus Brill (Heiners Junior) geprägt war. Die Falken waren stets überlegen,
doch gegen Bietigheim am Dienstag wird man sich ganz anders präsentieren müssen,
um mithalten zu können. Dabei wird man weiterhin auf Igor Dorochin verzichten
müssen, der aber bis zum nächsten Sonntag wieder dabei sein soll. Wegen eines
Trauerfalls in der Familie reist John Spoltore nach Kanada und wird auch gegen
Bietigheim fehlen. Dafür war mit David Cespiva erstmals ein Förderlizenzspieler
der Adler im Einsatz, doch nur für gut 30 Minuten - danach war nach einem
Faustkampf mit Stuttgarts Maaßen Feierabend. Trotzdem musste der junge
Verteidiger nochmal aufs Eis, als er nach dem Spiel von den Fans lautstark
gefeiert wurde und die "Welle" machen musste. Nur das mit dem Tanzen scheint
noch ausbaufähig... (heilbronner-falken.de)