Alles oder Nichts - Preussen unter Zugzwang
Preussen haben die LizenzPlay-off-Atmosphäre pur am Pferdeturm, ausverkauftes Haus ein Meer von Wunderkerzen. Die Berliner Preussen hatten sich einen würdigeren Abend für das Erreichen des Halbfinals nicht vorstellen können. Der Pferdeturm erlebte das beste Spiel der Saison.
Vor der Partie waren beide Trainer froh, dass ihre Jungs während der Woche wieder Kraft tanken konnten. Fit und vor Kraft strotzend gingen beide Teams in die Partie, bei den die Preussen noch im Bus zu sitzen schienen, den bereits nach 16 Sekunden konterte Indians-Stürmer Rask die Berliner aus und lies BSC-Goalie Marco Suvelo keine Chance. Der Treffer lähmte die Preussen. So rollte bis zur achten Spielminute eine Angriffswelle nach der anderen auf den Berliner Kasten zu, erst dann kam Thorsten Kunz zum ersten gefährlichen Torschuss der Berliner. Die Indianer holten kurz Luft und ließen die Preussen in das Spiel kommen. Lapointe und zweimal Meyer hatten in der 13. Spielminute die Möglichkeit zum Ausgleich, die sie aber ungenutzt ließen. Hannovers Aktivposten Rask und Sandrock hatten die nächsten Treffer auf der Kelle, der Druck auf Suvelo erhöhte sich wieder merklich, bis Rask sich in der 17. Spielminute blitzartig um seinen Gegenspieler drehte und den Puck in das Tor hämmerte und Suvelo keine Chance ließ. Ohne Fortune war da Corriveau, der von der Strafbank kam und freistehend an Kondelik scheiterte. Lars Hoffmann hatte dann noch 20 Sekunden vor Drittelende die Möglichkeit zum Anschluaatreffer, doch Kondelik konnte den Puck gerade noch wegspitzeln.
Hannover ging verdient mit einer 2:0-Führung in die Drittelpause und der Stadionsprecher gab schon einmal die Modalitäten für ein eventuelles fünftes Spiel bekannt. Es sollte ein abwechslungsreiches zweites Drittel mit Chancen auf beiden Seiten folgen. In dem fairen Spiel gab es hauptsächlich durch Konzentrationsschwächen auf beiden Seiten Strafen, die zu wechselseitigen Überzahl Spiel sorgten. Meyer gewann in der 33. Spielminute einen Zweikampf an der eigenen blauen Linie legte den Puck an den wartenden Verteidiger vorbei , täuschte einen Pass zum mitlaufenden Murray an , zog den Schuss auf Kondelik der die lange Ecke anbot, wo der Puck unter den Jubel der ca 500 mit gereisten Preussenfans einschlug. So schöpfte man wieder Hoffnung, aus den erarbeitenden Chancen irgendwann den Ausgleich zu erzielen. Preussen-Stürmer Scott Matzka kassierte in der 35. Spielminute eine berechtigte 2+10-Minuten-Strafzeit. Schiedsrichter Frenzel bewies in der Partie mehrfach, dass er ein Guter seiner Zunft ist. Ein Foul an Eichelkraut durch einen Hannoveraner abseits des Geschehens wurde nicht gepfiffen. Bei der nächsten Unterbrechung hielt Frenzel Rücksprache mit den Linesmann, der das Foul gesehen hatte und gab dann folgerichtig zwei Minuten für Hannover. Dennoch gingen die Hannoveraner verdient mit einer 2:1-Führung in das letzte Drittel. Ein 3:5 Unterzahlspiel überstand Hannover ohne weiteren Gegentreffer. Matzka holte nach seiner Rückkehr sofort eine Strafe raus und kurz darauf gab es noch eine Bankstrafe gegen Hannover so gab es noch einmal die große Gelegenheit, in einer 5:3-Überzahl den Ausgleich zu erzwingen, doch auch die Gelegenheit blieb trotz Auszeit seitens der Preussen ungenutzt. Viel passierte dann nicht mehr Hannover ließ sich durch die wütenden Angriffe die aber zunehmend schwächer wurden nicht mehr beeindrucken.
Hannover hat das Spiel verdient nach Hause gebracht. Sie waren immer einen Tick schneller und perfekt auf die Spielzüge der Preussen eingestellt. Sie mußten das Spiel machen und haben den Kampf angenommen in einer sehr fair geführten Partie sich die Fahrt zum entscheidenen fünften Play-off-Spiel verdient. Die Preussen stehen nun unter Zugzwang. Sie müssen am Sonntag ihr Heimspiel gewinnen oder bereits am Montag kann die Mannschaftskabine ausgeräumt werden. Der Druck des Siegens liegt nun auf Berliner Seite. Alles oder Nichts - Nur der Sieg zählt. Einfach wird das aber nicht.
Rene Jordan für Radio Eiskalt - das Eishockeymagazin aus Berlin