Akademiker auf dem Boden der Tatsachen

Und dabei sah es nach 20 Minuten noch ganz gut aus. 2:0 führten die Akademiker nach einem Drittel, in dem sie zwar nicht die bessere Mannschaft waren, aber durch Lucien Aicher und Benjamin Hecker (der Treffer wurde übrigens Patrick Czajka gutgeschrieben) einfach besser ihre Chancen genutzt hatten. Sebastian Albrecht, der für Jimmy Hertel in den Kasten gekommen war, und Pech auf Seiten der Jonsdorfer trugen dann auch ihren Teil zu diesem Zwischenstand bei.
Das sollte sich aber schon kurz nach Wiederanpfiff ändern, denn Christian Rösler sorgte bereits nach 51 Sekunden für das 1:2 aus Sicht der Gastgeber. Jonsdorf drückte danach auf den Kasten von Sebastian Albrecht, die Führung hielt jedoch zum Leidwesen der rund 350 Zuschauer. Aber mehrere Strafen beim FASS drehten das Spiel zugunsten der Falken innerhalb von drei Minuten. Erst ermöglichte eine Bankstrafe wegen eines Wechselfehlers den Ausgleich durch Petr Gulda in der 29. Minute, danach wurde Kapitän Lucien Aicher wegen Reklamieren mit einer Disziplinarstrafe belegt, dann folgte das 3:2 durch Mario Hähnel ebenfalls bei Überzahl und unmittelbar nach diesem Tor holte sich auch Christian Gries einen zehnminütigen (Straf-)Boxenstopp ab. Und mit diesem Lauf konnten die Falken nur 30 Sekunden später ihre Führung sogar auf 4:2 erhöhen (32.). Mit der unmittelbar danach von Chris Lee genommenen Auszeit konnte sich die Mannschaft wieder fangen, aber so richtig laufen wollte das Spiel für die Akademiker auch nicht mehr. Die Zweikämpfe gingen zum Großteil verloren, die Laufbereitschaft ließ ebenfalls zu wünschen übrig.
Im letzten Drittel war das Team zwar bemüht, gelingen wollte aber wie im Abschnitt zuvor nicht viel. Und das, was kam, wurde von Dustin Strahlmeier im Tor der Falken weggefangen. Die Tore zum 5 und 6:2 setzten dann diesem verkorksten Sonntagnachmittag nur noch die Krone auf; das 3:6 durch Patrick Czajka ließ die Mienen der Beteiligten und der 10 mitgereisten Fans aus Berlin auch nicht mehr aufhellen. Unzufrieden mit dem Team zeigte sich verständlicherweise Coach Chris Lee nach dem Spiel: „Diese Liga ist kein Selbstläufer.“ Rumid Masche sah auch die Einstellung seiner Spieler: „Wir haben heute nicht gut gespielt. Uns fehlte der Wille zum Sieg. Die unnötigen Strafzeiten taten ihr übrigens.“
Benjamin Hecker ging mit der Niederlage selbstkritisch um: „Das ist hier keine Büchsenliga. Du musst in jedem Spiel alles geben. So ein bisschen Eishockey spielen und die Punkte mitnehmen, das funktioniert nicht.“
Tore: 0:1 (00:44) Aicher (Hecker, Czajka), 0:2 (19:59) Czajka (Aicher, Haase), 1:2 (20:51) Rösler (Mieszkowski, Hähnel), 2:2 (28:22) Hähnel (Gulda, Rösler/5-4), 3:2 (30:41) Mieszkowski (Klante, Kohl/5-4), 4:2 (31:25) Rösler (Hähnel, Gulda), 5:2 (51:04) Mieszkowski (Havlik, Buda), 6:2 (57:37) Kolleck (Klante, Kohls), 6:3 (58:30) Czajka (Schlenker, Haase). Strafen: Jonsdorf 16, Berlin 16 + 10 (Aicher) + 10 (Gries).