AEC verliert Derby gegen Timmendorf mit 4:7

Adendorf hatte Pech, weil am Ende ein Treffer für den AEC nicht gegeben wurde. (Foto: Adendorfer EC)Adendorf hatte Pech, weil am Ende ein Treffer für den AEC nicht gegeben wurde. (Foto: Adendorfer EC)
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Die Heidschnucken konnten spielerisch und taktisch zwei Drittel lang nicht gleichwertig mithalten, zeigten aber durchgehenden Kampfgeist und brachten den Gegner – trotz eines 1:6-Rückstandes –  mit einem bärenstarken Schlussdrittel noch in Bedrängnis. Am Sonntag (19 Uhr) geht es nach Hamburg zum zweiten Spiel gegen die Krokodile aus Farmsen. Drei Punkte sind hier Pflicht und es wird langsam Zeit, mal wieder einen Sieg des AEC zu feiern.

Der AEC hat erneut verloren. 4:7 hieß es am Ende gegen richtig starke Gäste, die mit dieser Leistung erster Anwärter auf den Meistertitel der Oberliga Nord sind. Vor mit 1209 Zuschauern vollem Haus und rund 200 Fans von der Ostsee legten beide Mannschaften gleich mächtig los. Der AEC versteckte sich nicht und die Teams lieferten sich ein intensives und attraktives Derby. Trotz ungefähr gleicher Spielanteile stand es nach dem ersten Drittel jedoch 1:4 für die Gäste, die einfach gedanklich schneller, cleverer und mit mehr Zug zum Tor agierten und dabei jederzeit Gefahr ausstrahlten. Das war eine wirkliche Demonstration der Stärke der Timmendorfer. Selbst der schnelle Ausgleich in Unterzahl durch Denny Böttger brachte diese nicht aus dem Konzept. Dafür schienen die Heidschnucken nach dem 1:3 in der 17. Minute sichtlich beeindruckt und verloren plötzlich die zuvor durchaus vorhandene Zuordnung. Auch die vom Trainer früh genommene Auszeit, um die Mannschaft wachzurütteln, konnte daran nichts ändern. Zwischen der 17. und 45. Minute schien es, als seien die Gäste immer einen Schritt schneller und präsenter. Besonders in der eigenen Zone fehlte beim Adendorfer Drittligisten das Eins gegen Eins Spiel und kam eine organisierte Verteidigung nur selten zustande. Die Timmendorfer nutzten diese Phase, konnten über ihre schnellen Außenstürmer häufig viel zu einfach ins AEC-Drittel fahren und schossen bis zum Ende des zweiten Drittels einen deutlichen 1:6 Vorsprung heraus. Dass es nicht noch deutlicher wurde, verdankten die Heidschnucken einem nun mehrfach in höchster Not rettenden Varian Kirst. Dieser sah sich in einer Situation gar drei frei vor ihm auftauchenden gegnerischen Stürmer gegenüber und konnte dennoch ein weiteres Tor verhindern. Die Adendorfer steckten in dieser Phase keinesfalls auf, sie kämpften, aber sie waren im zweiten Drittel nur selten ein gleichwertiger Gegner. Einzig ein völlig übermotivierter Jeff Maronese, der sich für 10 Minuten auf der Strafbank abkühlen durfte, fiel bei der überzeugenden Vorstellung der Gäste ab.

Im Schlussdrittel konnte es nur noch um Schadensbegrenzung gehen, dachte man zumindest. Nach Toren von Peter Hofmann, Shane Haskins und Dustin Korlak stand es knapp vier Minuten vor dem Ende, aber plötzlich 4:6 und die Timmendorfer, die überwiegend mit zwei Reihen agiert hatten, schienen plötzlich müde und nun ihrerseits beeindruckt. Plötzlich klappte auf AEC-Seite die Zuordnung in der eigenen Zone wieder und einige Spieler schienen auch mental wieder frischer. Die Gäste, welche so lange und so eindeutig das Spiel dominiert hatten, schwammen plötzlich und als Roman Nikitin in der 59. Minute das 5:6 erzielte, stand das Spiel auf der Kippe und das Stadion tobte. Allerdings nur kurze Zeit, denn die Unparteiischen – die ansonsten eine sehr gute Leistung zeigten und das Spiel souverän leiteten – hatten den Puck, den viele sofort im Tor gesehen hatten, wie übrigens auch ein Foto beweist, nicht hinter der Linie gesehen. Auch der Gästetrainer wusste, wie er hinterher zugab, sofort, dass das ein Tor gewesen war und wie heiß die letzten 100 Sekunden geworden wären. So aber blieb es beim letztlich hoch verdienten Sieg der Gäste, die mit einem Empty-Net-Goal zum 4:7 kurz vor der Schlusssirene für die endgültige Entscheidung sorgten. Auf Seite des Adendorfer Drittligisten ist hervorzuheben, dass sich die Mannschaft kämpferisch nichts vorzuwerfen hat und besonders nach dem 1:6-Rückstand Moral bewies. Auch an die Leistung des Schlussdrittels kann man anknüpfen.

Tore: 0:1 (7.) Andersson (E. Rinke, P. Saggau), 1:1 (8.) Böttger (Korlak UZ 4-5), 1:2 (15.) R. Rinke (E. Rinke), 1:3 (17.) P. Saggau (E. Rinke), 1:4 (20.) E. Rinke (R. Rinke), 1:5 (25.) R. Rinke (Penalty), 1:6 (38.) Schnabel (Krützfeld), 2:6 (45.) P. Hofmann (Richardt), 3:6 (55.) Haskins (Heideck), 4:6 (57.) Korlak (Nikitin, Czernohous), 4:7 (60.) Wassermeier (R. Rinke, ENG). Strafen: Adendorf 10, Timmendorf 18 + 10 (Maronese). Zuschauer: 1209.


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