Adieu Weiden, Hallo Heilbronn – Bad Tölz ballert sich ins Halbfinale

Was
lange währt, wird endlich gut. Im entscheidenden siebten Spiel des Play-off
Viertelfinals der Eishockey-Oberliga setzte sich der EC Bad Tölz gegen die Blue
Devils durch. Beim 8:3 (3:1,2:2,3:0) Erfolg zeigten die Isarwinkler den 4138
Zuschauern die beste Darbietung in dieser Serie. Ausschlaggebend für den klaren
Erfolg war eine schnelle 3:0 Führung, sowie der sechste Treffer unmittelbar
nach der zweiten Pause. Alan Reader, Sanro Schönberger und Brian Gornick trafen
jeweils doppelt.
Das
herrliche Frühlingswetter hielt dieses Mal niemanden vom Besuch der Arena ab.
Im Gegenteil. Chaos an den Parkplätzen rund um das Stadion, ein überfüllter
Kassenbereich und ein verspäteter Spielbeginn. Diese Zugkraft wünscht man sich
öfter in Bad Tölz bei Spielen der Buam. An diesem Abend passte indes alles.
Lautstark und rappelvoll präsentierte sich die schmucke Spielstätte der Löwen.
Und die Akustik nahm weiter zu, als noch einige hundert Spätankömmlinge Einlass
begehrten. Die Tölzer begannen furios. Unterstützt durch zwei
aufeinanderfolgende Strafzeiten der Gäste legten die Hausherren schnell den
Grundstein für einen traumhaften Abend. Bei doppelter Überzahl versenkte Trevor
Sherban die Scheibe per Flachschuss. Der Jubel war noch nicht verklungen, als
mit Alan Reader der beste Tölzer Spieler dieser Serie nachlegte. Das bislang so
stabile Weidener Bollwerk drohte einzustürzen. Erst recht nach Jan Schinköthes
3:0. Turo Virtas Anschlusstreffer war lediglich ein Schönheitsfehler. Das
unterstrichen die Tore vier und fünf durch Schönberger und Gornick in der
ersten Hälfte des mittleren Abschnitts. Wiederum Virta war es, der im Powerplay
erfolgreich war. Vor der Sirene gelang Patrik Moberg gar noch das 5:3. Da hätte
die Partie noch einmal kippen können. Tat sie aber nicht. Denn nach gerade
einmal 30 Sekunden im Schlussabschnitt überwand Reader EVW-Goalie Ower durch
einen Schlenzer ins kurze Eck. Ower strahlte in dieser Begegenung bei weitem
nicht die Sicherheit der vorangegangenen sechs Vergleiche aus. Spätestens nach
dem 6:3 wussten auch die wackeren Oberpfälzer, dass die Sommerpause naht.
Dennoch wurde das Team von Jiri Neubauer hinterher zu recht vom zahlreich
mitgereisten Anhang frenetisch gefeiert. Ungleich ausufernder waren freilich
die Festivitäten in der Fankurve der Hausherren. Das Schöne daran: Die
Zuschauerränge werden am Ostersamstag ähnlich gut gefüllt sein. Aufgrund der
vielen Kartenbestellungen aus Heilbronn rechnet TEG-Geschäftsführer Alexander
Metreweli gar mit einem ausverkauften Haus. (or)
Jiri
Neubaier: Wir haben die Serie sehr spannend gemacht, das waren richtige
Play-offs. Heute hat die bessere Mannschaft gewonnen. Wir haben im ersten und
letzetn Drittel den Anfang versäumt. Ich hatte gehofft, dass auch dieses Spiel
wieder eng werden würde. Aber man hat heute gesehen, dass Bad Tölz eine sehr
starke Mannschaft hat.
Axel
Kammerer: Kompliment an Weiden. Sie haben uns alles abverlangt. Wir mussten in
jedem Spiel an unsere Grenzen gehen. Letztendlich haben wir uns verdient
durchgesetzt. Unsere Marschroute war eine frühe Führung, damit Weiden hinterher
hechelen muss. Wir haben Weiden von der ersten Sekunde an unter Druck gesetzt,
da wir uns körperlich im Vorteil wähnten. Das war ein Spiel nach Plan. Ein
Ausscheiden wäre ein fader Beigeschmack einer tollen Saison gewesen. Das hätte
die Mannschaft nicht verdient.
Tore: 1;0 (02:54) Sherban (Borzecki,
MacSweyn, 5-3), 2:0 (03:21) Reader (Borzecki, Mulock, 5-4), 3:0 (08:13)
Schinköthe (Mulock, MacSweyn), 3:1 (14:05) Virta (Korinek, Jäske, 5-4), 4:1
(25:19) Schönberger (Borzecki, Fischhaber), 5:1 (30:04) Gornick (Schinköthe,
Curth, 5-4), 5:2 (35:16) Virta (Fendt, Koziol, 5-4), 5:3 (39:29) Moberg (Penk,
Koziol,), 6:3 (40:32) Reader (Mulock, MacSweyn), 7:3 (43:54) Schönberger
(Fischhaber, Melchert), 8:3 (59:49) Gornick (Bergmannm, Urban)
Schiedsrichter;
Stascha Ninkov (TSG Reutlingen)
Strafminuten:
Bad Tölz 20 -
Weiden 22
Zuschauer:
4138
Spieler des
Spiels: Alan Reader