7:3 - Bad Tölz siegt gegen Peiting im Schongang
Heimpleite gegen BietigheimRelativ leicht kam der EC Bad Tölz zu drei Punkten im Nachholspiel beim
EC Peiting. Zu keiner Zeit konnten die Gastgeber aus dem Pfaffenwinkel
ihren Anspruch auf einen Play Off Rang spielerisch dokumentieren. Die
zweifelsohne ausgezeichnete Darbietung der Tölzer hingegen wirkte auf
viele der gut 700 Besucher wie ein besseres Training. Nur weil sich die
Isarwinkler im letzten Abschnitt Schonung auferlegten, blieb der
Mannschaft von Ron Chyzowski ein zweistelliges Debakel erspart. Am Ende
hieß es 7:3 (3:1,4:1,0:1) für den Tabellen Dritten, der durch diese
Sieg wieder näher an die Heilbronner Falken heranrückt.
Zweifel an ihrem Vorhaben die jüngste Auswärtsmisere zu beheben, ließen
die Buam keine aufkommen. Nach sechs Minuten traf Brian Gornick zur
Führung, die Florian Curth bei einem Entlastungsangriff in Unterzahl
ausbaute. Kurz aufgemuckt haben die Gastgeber beim Anschlusstreffer von
Simon Maier. Darum bettelten die Tölzer aber inständig, nahmen den
Gegner schon da nicht so ganz ernst. Als Alan Reader mit einem
Schlenzer ins kurze obere Eck den alten Abstand wieder herstellte,
schien die Peitinger Gegenwehr gebrochen. Zu allem Überfluss musste
Torjäger Ryan Huddy auf Weisung des Arztes nach einem Check gegen den
Kopf mit Schwindelgefühlen in der Kabine bleiben.
Zehn Minuten gönnten sich die Tölzer ein Schaulaufen auf hohem Tempo,
um dann binnen 140 Sekunden drei Mal gnadenlos zu zuschlagen. T.J.
Mulock im Nachschuss und Trevor Sherban (2) aus der Distanz
machten ECP-Goalie Florian Hechenrieder zur Person mit dem
meisten Mitleidspotenzial im Stadion. Doch das hätte Hechenrieder
sicher gerne ertragen, wenn er gewusst hätte, was wenig später auf ihn
zukam. Es war der Kanadier Kurt MacSweyn. Das wäre freilich nicht so
außergewöhnlich, hätten die Tölzer zu diesem Zeitpunkt nicht zwei
Akteure auf der Strafbank platziert. Hechenrieder meisterte den Break
und wartete…..auf einen seiner fünf Mitspieler. Der „Sweyner“ versuchte
sich derweil noch einmal wenig überzeugend, Hechenrieder wartete
wieder….vergebens. Dann rutschte die Scheibe irgendwie am Schoner
vorbei in die Maschen. Für den jungen Torhüter eine überflüssige
Demütigung, für seine Kollegen ein Armutszeugnis. Wenigstens
begnügten sich die Isarwinkler nach 40 Minuten mit dem Geleisteten, so
dass den zumeist ungehaltenen Zuschauern der Elche ein schlimmerer
Abend mit Ausnahme des kollektiven Kopfschüttelns erspart blieb.
Ron Chyzowski verzichtete angesichts der wichtigen vier ausstehenden
Partien auf eine öffentliche Abrechnung mit seiner Mannschaft. Er
deutete aber an, dass der Ton nach Außen ein anderer sei als in der
Kabine. „Das war heute eine Lehrstunde für uns. Die Realität, wenn man
auf ein top besetztes und für die Play Off bereites Team trifft.“
Axel Kammerer, dessen Mannschaft zuletzt auf der Suche nach früherem
Selbstvertrauen war, konnte indes sehr zufrieden sein. „Wir haben zwei
Drittel lang eine sehr konzentrierte Leistung geboten. Das war ein
gutes Spiel von uns mit schönen Toren.“ Kleinlaut ergänzte der
42jährige, schon deutlich mehr Gegenwehr von den Peitingern erwartet zu
haben. (or)
EC Peiting - Tölzer Löwen 3:7 (1:3,1:4,0:1)
Tore:
0:1 (06:29) Gornick (St. Endraß, Mulock), 0:2 (07:58) Curth
(Schinköthe, Urban, 4-5), 1:2 (11:58) S.Maier (Keppeler, Huddy), 1:3
(15:24) Reader (Schönberger, MacSweyn, 5-4), 1:4 (31:19) Mulock
(Sherban, Gornick), 1:5 (32:27) Sherban (Mulock, MacSweyn, 5-4), 1:6
(33:39) Sherban (Fritzmeier, Melchert, 5-4), 1:7 (37:50) MacSweyn
(Borzecki, Suvelo, 3-5), 2:7 (38:47) Lundmark (Morris, 5-3), 3:7
(49:32) Heilmann (Oppenheimer, Hedberg, 5-4)
Schiedsrichter: Markus Huber (EC/DC Memmingen)
Strafminuten: Peiting 20 - Bad Tölz 22
Zuschauer: 764