6:3-Befreiungsschlag gegen Bayreuth

Wizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der SonneWizards stürzen Tabellenführer München vom Platz an der Sonne
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Die Stuttgart Wizards kamen am Freitagabend in der Oberliga-Abstiegsrunde zum erhofften Erfolgserlebnis. Der 6:3 (1:2, 2:0, 3:1)-Sieg gegen den ESV Bayreuth war nach nur vier Zählern aus den letzten vier Matches ein Befreiungsschlag und enorm wichtig fürs Selbstvertrauen der Mannschaft. Im Duell mit den Wagnerstädtern legte die Truppe von Wilbert Duszenko eine tolle Moral an den Tag und ließ sich von einem 0:2-Rückstand nach zehn Minuten nicht beeindrucken. Der Trainer war zufrieden: „Nach einem möglichen dritten Gegentor zu Beginn hätten wir auch einbrechen können. Kompliment an die Mannschaft, dass sie als Kollektiv wieder ins Spiel gekommen ist. Wir haben gut gekämpft und auch spielerisch überzeugt. Jetzt wollen wir natürlich weiter punkten, auch wenn es in Höchstadt sehr schwer werden wird“, sagte Duszenko nach Ende der Partie und richtete seine Aufmerksamkeit bereits auf das morgige Spiel beim Höchstadter EC (8. Februar, 18.30 Uhr). Nachdem die Wizards in der Abstiegsrunde zuletzt noch ihre Form suchten, hatte Coach Wilbert Duszenko unter der Woche seine Angriffsreihen umgestellt. Andrej Jaufmann rückte vom ersten in den dritten Block, seinen Platz in der ersten Angriffsformation nahm Peter Westerkamp ein. Die Zauberer begannen die wichtige Partie gegen Bayreuth jedoch nervös und schienen in den ersten Minuten noch gar nicht auf dem Eis zu sein. Die Gäste aus Franken konnten nahezu ungehindert kombinieren und bereits in der fünften Spielminute erzielte Thomas Brandstädter das 0:1. Auch in der Folgezeit blieb Bayreuth torgefährlich und schlug nur kurz danach erneut zu. Nach einer schönen Kombination gelang Dave Tremblay in Unterzahl – der Bayreuther Michael Heichele saß in der Kühlbox – das 0:2 (7.). Wer unter den 790 Zuschauern auf der Stuttgarter Waldau nun jedoch dachte, Bayreuth hätte das Spiel bereits entschieden, wurde von den Wizards eines besseren belehrt. Die schnellen Gegentore schienen für die Stuttgarter der richtige Weckruf zu sein, denn nach etwa zehn Minuten kamen sie besser in Tritt. Nun wurden die Zweikämpfe angenommen und es gab auch einige gute Torchancen, die zunächst jedoch ungenutzt blieben. In der 15. Minute – genau zum richtigen Zeitpunkt – erzielte Andrej Jaufmann jedoch den 1:2-Anschlusstreffer. In der Kabine hatte Wilbert Duszenko offensichtlich die richtigen Worte an sein Team gerichtet, denn die Wizards erhöhten im zweiten Spielabschnitt das Tempo und setzten Bayreuth immer mehr unter Druck. Georg Hessels Treffer zum verdienten 2:2-Ausgleich (24.) war die logische Konsequenz, und dabei sah Udo Döhler nicht besonders gut aus. Dem ehemaligen Nationaltorhüter in Diensten der Bayreuth Tigers rutschte Hessels Schuss von der blauen Linie unglücklich über die Fanghand und trudelte ins Netz. Die Wizards witterten nun ihre Chance, spielten weiter geduldig und kamen zu guten Möglichkeiten, erstmals in Führung zu gehen. In der 31. Minute war es soweit: Nach schöner Vorarbeit von John Sicinski und Andrej Jaufmann tunnelte Peter Westerkamp im Powerplay Bayreuths Keeper Udo Döhler, der am Freitag nicht seinen besten Tag erwischt hatte, aus kurzer Distanz zum 3:2 für Stuttgart. Die Gastgeber waren nun endgültig am Drücker und hatten zahlreiche Chancen, die Partie endgültig für sich zu entscheiden. Im Schlussdrittel erwischten sie einen guten Start und zeigten auch die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Nur 96 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Matt Holmes im Alleingang auf 4:2. (52.). Doch auch dies war noch nicht die Entscheidung zugunsten der Wizards. Die Tigers aus Bayreuth steckten trotz des Rückstandes nicht auf, kämpften verbissen weiter und kamen noch einmal ins Spiel zurück. In der 54. Minute bestrafte Abwehrmann Robin Sochan eine Unachtsamkeit in der Stuttgarter Hintermannschaft mit dem 4:3.

Die Bayreuther Hoffnungen auf eine Wende währten jedoch nur 24 Sekunden. Mit seinem zweiten Treffer, dem wohl schönsten des Spiels, sorgte Peter Westerkamp im direkten Gegenzug für das 5:3 und die endgültige Entscheidung. Der Deutsch-Kanadier setzte sich gegen zwei Tigers-Verteidiger durch und hämmerte die Scheibe mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss für Udo Döhler unhaltbar unter die Latte. Doch nicht nur Westerkamp bot ein gutes Spiel, auch ein anderer Wizard machte auf sich aufmerksam. Der erst 17-jährige Angreifer Jannik List kam in der dritten Reihe an der Seite von Gabriel Gaube und Andrej Jaufmann regelmäßig zum Einsatz und lieferte ein gutes Debüt in der ersten Mannschaft, das er beinahe mit einem Tor gekrönt hätte. Nach dem 5:3 war das Match zwar entschieden, der Torhunger der Stuttgarter aber noch nicht gestillt. John Sicinski setzte mit dem 6:3 (57.) den Schlusspunkt unter eine mitreißende Partie, in der die Wizards tolle Moral bewiesen und verdientermaßen als Sieger vom Eis gingen. Dies sah nach Spielende auch Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko so: „Unser Sieg geht in Ordnung, da wir vor allem im zweiten und dritten Drittel mehr Druck gemacht haben und mehr Chancen hatten. Mit entscheidend war, dass wir nach dem Bayreuther Anschlusstor sofort den fünften Treffer nachgelegt und heute alle drei Reihen Tore gemacht haben. Jannik List hat bei seinem Debüt eine fehlerlose Partie geboten. Wir werden dieses Jugend-Konzept in Zukunft weiter verfolgen und möchten nun natürlich auch in Höchstadt punkten, was freilich nicht einfach wird“, so der zufriedene Übungsleiter auf der Pressekonferenz. Duszenkos Bayreuther Kollege Doug Irwin rang hingegen erst um Fassung, dann um Worte und gab schließlich zu Protokoll: „Wir stecken in einer Krise. Das Spiel hat für uns eigentlich so begonnen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Dann haben wir die 2:0-Führung aber durch dumme Fehler und unnötige Strafzeiten verspielt und das Team ist auseinander gebrochen. Wir haben 30 Minuten lang schlecht gespielt, das ist eine Riesenenttäuschung“, meinte Irwin.

Tore: 0:1 (4:16) Thomas Brandstädter, 0:2 (6:19) Dave Tremblay (Daniel Jun, Petr Precan) 4-5, 1:2 (14:48) Andrej Jaufmann (Christian Seeberger, Gabriel Gaube), 2:2 (23:27) Georg Hessel (Christian Seeberger, Tyrone Garner), 3:2 (30:17) Peter Westerkamp (John Sicinski, Andrej Jaufmann) 5-4, 4:2 (51:36) Matt Holmes, 4:3 (53:07) Robin Sochan, 5:3 (53:31) Peter Westerkamp, 6:3 (56:41) John Sicinski (Mike Hofstrand). Strafen: Stuttgart 14, Bayreuth 12. Zuschauer: 790.


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