6:0 - Wizards überrollen Haßfurt Sharks

Ein Sieg bedeutete den Sprung auf Tabellenplatz zwei der Oberliga-Abstiegsrunde. Dies waren die Vorzeichen der Partie zwischen den Stuttgart Wizards und dem ERC Haßfurt am Donnerstagabend. Genauso kam es auch. Mit einem glatten 6:0 (3:0, 3:0, 0:0) gegen zahnlose Haie bauten die Zauberer ihre nahezu makellose Heimbilanz - mittlerweile stehen fünf Siege aus sechs Spielen zu Buche - weiter aus und haben wieder alle Chancen auf Rang eins, der zur Teilnahme am Deutschen Eishockey-Pokal berechtigt. „Ich bin sehr zufrieden. Meine Mannschaft hat heute drei Drittel lang einen guten Job gemacht. Wenn wir jetzt auch einmal auswärts voll punkten, sind wir auf einem guten Weg, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern“, sagte Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko nach dem Spiel mit Blick auf die nächste Partie beim EHC Klostersee (29. Februar, 18.30 Uhr), wo die Blau-Gelben alles daran setzen werden, drei Zähler mit nach Stuttgart zu nehmen.
Aufgrund des Termins am Donnerstagabend hatten zwar lediglich 566 Eishockey-Interessierte den Weg auf die Stuttgarter Waldau gefunden, doch die anwesenden Fans der gastgebenden Wizards sollten voll auf ihre Kosten kommen. In den ersten zehn Minuten boten beide Teams den Zuschauern einen offenen Schlagabtausch, wobei Haßfurt die zwingenderen Chancen hatte. Die Gäste aus Franken fanden aber ein ums andere Mal in Stuttgarts Torhüter Tyrone Garner ihren Meister. Auch Garners Gegenüber Joachim Appel konnte sich einige Male auszeichnen und seinen Kasten zunächst sauber halten.Bis zur elften Minute. John Sicinskis Schlenzer zum 1:0 war der Auftakt zu furiosen 57 Sekunden der Hausherren, die bereits die Entscheidung brachten. Zunächst gelang erneut Sicinski das 2:0, ehe der frühere Haßfurter Matt Holmes Sharks-Keeper Joachim Appel zum dritten Mal überwand (11./12.). Bei allen drei Stuttgarter Treffern machte der ehemalige DEL-Torwart in Diensten der Haie keine gute Figur.
Einmal auf den Geschmack gekommen, gaben die Wizards weiter Vollgas und hätten das Ergebnis bereits im ersten Drittel weiter in die Höhe schrauben können, ließen jedoch einige gute Möglichkeiten ungenutzt. Vom ERC Haßfurt war nach den Gegentoren bis auf einzelne Entlastungsangriffe nichts mehr zu sehen, so dass die Wizards einen komfortablen Vorsprung mit in die erste Pause nahmen. Im zweiten Abschnitt waren die Gäste aus Haßfurt zunächst das aktivere Team und erspielten sich zahlreiche gute Chancen, mit dem Anschlusstreffer in die Partie zurückzukommen. Entweder stand aber Wizards-Torwart Tyrone Garner im Weg oder die Franken agierten im Abschluss schlicht zu überhastet. Nach gut acht Minuten im Mitteldrittel wurden die Stuttgarter Zauberer wieder aktiver und machten genau da weiter, wo sie im ersten Drittel aufgehört hatten: Beim Tore schießen. Die indisponierte Haßfurter Hintermannschaft ließ die Wizards nach Belieben kombinieren, der Puck lief schnell und sicher durch die blau-gelben Reihen und fand nach sehenswerten Spielzügen noch drei Mal den Weg ins Gehäuse der Haie. Die Fortsetzung des Torreigens aus Durchgang eins lieferte Mike Hofstrand mit seinem Treffer zum 4:0 (28.), John Sicinski (31.) und Peter Westerkamp (33.) legten jeweils im Powerplay nach – 6:0. Im letzten Drittel konzentrierten sich die Wizards – anders als noch eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Höchstadt – bis zum Schluss auf die Defensive und gestatteten den insgesamt harmlosen Haien aus Franken, ab dem zweiten Drittel ohne die Kanadier Jay McGee und Taras Foremsky, keinen einzigen Treffer. So kam Stuttgarts Schlussmann Tyrone Garner zu seinem sechsten Shut-out dieser Spielzeit und die Wizards rangieren nach einer Klassepartie zumindest bis Freitagabend auf Platz zwei, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter EV Füssen. Zufrieden ob des klaren Sieges war Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko: „Alle drei Blöcke spielten diszipliniert und haben heute 60 Minuten lang einen guten Job gemacht. Es freut mich – vor allem für Ty Garner – dass wir wieder einmal zu Null gespielt haben. Wir hatten genügend Chancen, noch höher zu gewinnen, aber wichtig war vor allem, dass sich die Mannschaft strikt an die taktische Marschroute gehalten und defensiv sehr gut gearbeitet hat. Wir haben nun die beste Heimbilanz der Qualifikationsrunde und wieder alle Chancen auf Platz eins und die damit verbundene Teilnahme am Deutschen Eishockey-Pokal. Wenn es uns gelingt, am Sonntag in Klostersee voll zu punkten, rückt der frühzeitige Klassenerhalt in greifbare Nähe“, so das positive Fazit des Übungsleiters. Ungewöhnlich wortkarg zeigte sich hingegen Stefan Kagerer, der sichtlich angefressene Coach des ERC Haßfurt, auf der Pressekonferenz: „Ich möchte den Wizards zum Sieg gratulieren, er geht völlig in Ordnung. Meine Mannschaft habe ich heute hingegen nicht auf dem Eis gesehen“, gab Kagerer zu Protokoll und merkte weiter – in Anspielung auf den in seinen Augen schwachen Auftritt von Taras Foremsky und Jay McGee, die deswegen fast 40 Minuten lang auf der Bank schmorten – an: „Ab dem zweiten Drittel haben wir dann ja auch noch ohne Ausländer gespielt.“ Unterdessen wirft die Saisonabschlussfeier der Wizards ihre Schatten voraus. Am Mittwoch, 24. März, lassen Fans und Mannschaft die Spielzeit 2003/04 im „Pflaumenbaum“ in der Stuttgarter Innenstadt gemeinsam ausklingen. Tore: 1:0 (10:13) John Sicinski (Jeff White, Mike Hofstrand), 2:0 (10:44) John Sicinski (Mike Hofstrand, Peter Westerkamp), 3:0 (11:10) Matt Holmes (Mike Bader), 4:0 (27:43) Mike Hofstrand (Peter Westerkamp), 5:0 (30:50) John Sicinski (Matt Holmes, Jeff White) 5-4, 6:0 (32:43) Peter Westerkamp (Mike Hofstrand, Artur Votler) 5-4. Strafen: Stuttgart 14, Haßfurt 12. Zuschauer: 566.