5:1-Vorsprung noch verspielt

Nach der unnötigen und enttäuschenden Niederlage in Peiting kündigte Coach Eisenhut Konsequenzen im Team an. Verwundert rieben sich wahrscheinlich die Zuschauer die Augen, als sie auf die Reihenzusammenstellung blickten. Zunächst schien es zu laufen. Der Deggendorfer SC führte 5:1 – unterlag dem 1. EV Weiden aber doch noch mit 6:7 (4:1, 1:4, 1:2).
Im Tor stand am Sonntag Alex Zitzelsberger. „Das sollte ein Weckruf an die Mannschaft sein, außerdem hat sich auch Alex einen Einsatz verdient“ begründete Eisenhut die Maßnahme. Auch die Sturmformationen wurden durcheinander geworfen. So stürmte Thomas Greilinger zusammen mit Tom Collingham und Stefan Huber, John Sicinski führte den Block um Eric Thomassian und Michael Endraß, Thomas Kulzer stand im dritten Block mit Markus Ruderer und Daniel Lupzig.
Die Maßnahmen sollten sich bis zur 30. Minute auch bezahlt machen. Deggendorf Fire ließ den Weidenern nicht den Hauch einer Chance und ging früh in Führung. Thomassian, der an der Seite von Sicinski deutlich effektiver spielte, nutze eine Vorlage von Endraß zum 1:0. Keine zwei Minuten später erhöhte Saßmannshausen auf 2:0. Der Treffer wurde von Thomas Kulzer wunderbar herausgespielt, doch er selbst scheiterte am Keeper Engmann, auch Ruderer scheiterte im Nachschuss, doch Saßmannshausen traf schließlich ins leere Tor. In der 13. Minute hatte Weiden schließlich eine 5:3-Überzahlsituation. Bayer kam gerade zurück von der Strafbank als Jan-Philipp Priebsch Alex Zitzelsberger von der blauen Line überwand. Kein Grund für Fire nun verunsichert zu agieren: Im Gegenteil. Man hielt das Tempo hoch und wollte frühzeitig eine Entscheidung herbeiführen. Fire antwortete also genau richtig auf den Gegentreffer: Mit einem Tor. Sicinski war es diesmal, der mit einem wunderbaren Handgelenkschuss von Höhe des Bullykreises Oliver Engmann überwand. Der Puck saß genau im Winkel. Damit noch nicht genug: 18. Spielminute, Überzahlspiel für Fire. Weinzierl schießt von der blauen Linie, Stefan Huber hält seinen Schläger hin und fälscht den Puck unhaltbar für Engmann ab. Mit viel Beifall des Publikums wurde die Mannschaft in die Drittelpause verabschiedet.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels sah es nicht recht anders aus auf dem Eis: Fire weiterhin die spielbestimmende Mannschaft. Weiden wechselte zu Beginn des zweiten Abschnittes allerdings den Torhüter, was den Oberpfälzern wohl Sicherheit in der Defensive verlieh. Benjamin Voigt verhinderte einen höheren Rückstand, als zunächst Greilinger im Alleingang an seinem Fanghandschuh scheiterte. Doch auch Voigt war machtlos, als Dowhayko in 5-3 Überzahl das 5:1 erzielte. Die entscheidende Szene des Spiels folgte in der 31. Spielminute. Sebastian Wolsch bekam in Unterzahl die Scheibe aufgelegt, lief allein auf Zitzelsberger zu und hatte keine Mühe das Tor zu erzielen. Nun war Fire wieder verunsichert, was die Weidener eiskalt ausnutzten. Fournier erzielte binnen vier Minuten drei Tore und stellte damit den Spielstand auf 5:5. Während nun die Weidener ihre Mannschaft mit Applaus in die Kabine verabschiedete gab es für die Spieler von Fire bereits Pfiffe von der Tribüne.
Im Schlussdrittel war das Bild nicht anders, Fire konnte oder wollte nicht mehr, zu sehr war man verunsichert und zeigte wenig Selbstvertrauen. Weiden nutzte diese Schwäche eiskalt aus: Nach 51 Minuten schien das Spiel mit 7:5 für die Gäste bereits entschieden. Die Deggendorfer riskierten zwar noch mal alles, Greilinger verkürzte in der 57. Minute auch auf 6:7, doch zum Ausgleich ließen sich die Gäste nicht mehr überwinden. Coach Eisenhut war nach dem Spiel sichtlich geknickt: „Das ist für mich der absolute Tiefpunkt in meiner zweijährigen Trainerkarriere. Wenn wir das Schiff nicht wieder auf Kurs bringen stehen uns noch sehr, sehr harte Zeiten bevor.“