5 Jahre Hockeyweb: Erinnerungen eines "Gründungsmitgliedes"

Eishockey in Namibia startbereitEishockey in Namibia startbereit
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In meinem Alter (vor einigen Tagen wurde ich 58 Lenze alt) überwiegen immer mehr die Erinnerungen. Wenn ich über dieses oder jenes Ereignis schreibe, vergleiche ich es unbewusst mit ähnlichen "Events". Daraus folgere ich, dass kaum eine Begebenheit tatsächlich einmalig ist und dass Wörter oder -teile wie "mega", "super", "Jahrhundert-" in teilweise lächerlichen Zusammenhängen gebraucht werden.

Und trotzdem... Einmalig war es schon, was am 1. August 1999 begann. Nach fünf Jahren können wir von "hockeyweb" sogar ein bisschen stolz auf das sein, was in diesem Zeitraum vollbracht wurde. Wenn ich entsprechende Fragen in meinem Bekanntenkreis (ich kenne wirklich Leute, die Eishockey nur vom Hörensagen kennen) stelle, gibt es tatsächlich nur wenige, die von "hockeyweb" keinen blassen Schimmer haben.

Sonst fallen mir gerade für das Jahr 1999 fast nur negative Vorkommnisse ein. Die deutsche Nationalmannschaft wurde bei der B-WM in den dänischen Städten Kopenhagen und Odense Vierter, was in der Gesamtwertung den 20. und somit schlechtesten Platz in unserer gesamten(!) Eishockey-Geschichte bedeutete. Da konnte einem, der das ständige Auf und Ab der Adlerträger begleitet, auch nicht die sprichwörtliche dänische Gastfreundschaft helfen.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, lag zunächst an der unveranwortlichen Art und Weise, gepaart mit lächerlicher und dem deutschen Eishockey schädigenden "Ausländerfreundlichkeit", wie die DEL-Mitglieder ihre Liga führten. Für die anstehende Spielzeit 1999/2000 rang man sich unter "Commissioner" Bernd Schäfer III durch, die Mindestzahl der deutschen Akteure von fünf auf acht zu erhöhen.

Und dann ist mir noch das nervöse Gesicht des damaligen DEB-Präsidenten Rainer Gossmann während der A-WM in Norwegen in Erinnerung, bevor er seine Kandidatenrede für die WM 2001 absolvierte. Das Tollste: Gossmann setzte sich gegen die Konkurrenz, deren Vertreter allesamt auch aktiv an der Scheibe in Norwegen dabei waren, überraschend durch. "Mensch, soviel Englisch habe ich noch nie quasseln müssen!" stöhnte der Düsseldorfer der Handvoll deutscher Journalisten vor, nachdem das Werk vollbracht war. Wer wusste schon damals, dass die deutsche Mannschaft auch den sportlichen Aufstieg ein Jahr später schaffte und sich die Truppe in den folgenden Jahren im Konzert der Großen (vor allen Dingen durch das nimmermüde Engagement von Bundestrainer Hans Zach) wieder etablierte?

Als "geschlossene Gesellschaft" bezeichnet man die DEL, und trotzdem gingen vor fünf Jahren 15 Teams an den Start, von denen sechs mittlerweile aus verschiedenen Gründen (die München Barons sind nun die Hamburg Freezers, während die Moskitos Essen, die Schwenninger Wild Wings, die Star Bulls Rosenheim, die Berliner Preussen einschließlich deren Nachfolger sowie die Revier Löwen Oberhausen einen Neuanfang in Angriff nahmen) "den Abflug machten" oder sportlich abstiegen und fünf neue aufgenommen wurden. Mit den Wölfen Freiburg stieg sogar ein Verein zwischenzeitlich auf und ab. Fazit: Die Auf- und Abstiegsregel bekamen die jetzigen Verantwortlichen in den Griff, eine feine Sache.

Von den damaligen Trainern sind mit Bob Manno/Augsburg, Dale McCourt/Preussen Berlin, Ricki Alexander/Freankfurt, Chris Valentine/Mannheim, Peter Ihnacak/Nürnberg und Sean Simpson/München) sechs vollständig von der deutschen Bildfläche verschwunden, während andere wie Lance Nethery und Peter John Lee auf den Managersessel gesetzt wurden. An der Bande stehen mit Hans Zach, Doug Mason und Rich Chernomaz lediglich drei Übungsleiter, die auch vor fünf Jahren schon ihren Job versahen, wenngleich auch bei anderen Vereinen.

Ich bin gespannt, an was ich mich vornehmlich in einem Jahr erinnern werde, wenn von der dann vorigen Saison die Rede ist. Vielleicht wieder an einen Überraschungsmeister oder einen spektakulären Trainerwechsel? Und zum Schluss hoffe ich, dass Sie, liebe Leser, uns weiterhin die Treue halten!

Ihr Werner Nieleck


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