4:2- Maue Löwen blieben gegen Passau Vieles schuldig

Für Axel Kammerer tat
sich im Vorfeld die Ungewissheit auf, wie schnell würde seine Mannschaft nach
der zweiwöchigen Spielpause ihren Rhythmus wieder finden. Da bot sich der Tabellenvorletzte
aus Passau freilich wunderbar an, um den Ernstfall auf der Eisfläche zu proben.
Das Ergebnis der Bemühungen: Es besteht noch hoher Bedarf in allen Bereichen
und Mannschaftsteilen. Zwar siegten die Isarwinkler aufgrund einer
Leistungssteigerung im Schlussabschnitt vor 1507 Besuchern mit 4:2
(2:0,0:1,2:0), doch war der Auftritt des Tabellenführers alles andere als
überzeugend.
Die Angriffsbemühungen des Spitzenreiters wirkten von Beginn
an flüssig. Gleich im ersten Powerplay traf Michael Pfaff per Flachschuss zur
Führung. Bei numerischem Vorteil durften sich alle Reihen versuchen. Das machte
sich Christoph Fischhaber zu Nutze, indem er den dritten Versuch am Stück unter
Goalie Jozef Ondrejka hindurch bugsierte. Die Gäste hatten im ersten Abschnitt
nur eine Tormöglichkeit, die allerdings war hochkarätiger Natur. Neuzugang
Robert Suchimski wurde an der blauen Linie übersehen, wodurch der Deutsch-Pole
alleine auf Thomas Ower zulaufen durfte, seinen Versuch aber zu hoch ansetzte.
Der Tölzer Marcel Waldowsky wird diesen Abend aller
Voraussicht nach nicht in angenehmer Erinnerung behalten. Nach einem
Zusammenprall mit Richard Tischler verhängte der Unparteiische Gerhard Maier
eine Matchstrafe für den 22jährigen. Waldowsky beschleunigte aus dem eigenen Drittel,
sah den heraneilenden Tischler zu spät und riss in einer Schutzbewegung die
Arme nach oben. Der Passauer Defensivspieler lag benommen am Boden und blutete
stark am Kieferbereich. Eingedenk der jüngsten Matchstrafe Waldowskys im Januar
gegen Halle (Check von Hinten, d.Aut.) mit Bewährungsauflagen, wird das
Strafmaß vermutlich nicht an der unteren Grenze angesiedelt sein. Sandro
Schönberger ersetzte Waldowsky in der zweiten Angriffslinie, Martin Melchert
stürmte fortan im dritten Block. Als während der fünfminütigen Unterzahl auch
noch Sandro Schönberger in der Kühlbox Platz nehmen musste, kamen die Gäste
durch Christian Setz zum 1:2. Thomas Ower trifft bei diesem Treffer eine
Teilschuld; er deckte die kurze Torecke nicht ausreichend ab. Das Geschehen in dieser
Phase als zerfahren zu bezeichnen, wäre eine milde Formulierung. Christian Setz
hatte gar die Möglichkeit zum Ausgleich, scheiterte nur an einem Thomas Ower,
der mit einem so genannten Big Save parierte.
Anfang der letzten zwanzig Minuten traf Adam Borzecki mit
einem Blueliner nur den Außenpfosten, ohne dass diese Chance als Weckruf zu
deuten war. Die spielerischen Momente blieben weitgehend auf der Strecke. Da
änderte auch das 3:1 von Yanick Dubé nichts, wenngleich dieser Treffer die
Begegnung entschied. Immerhin erntete der Löwen-Kapitän wenig später mit
einem beinahe vollendetem Zaubertor den Dank des einschlafgefährdeten
Publikums. Von daher war es gerecht, dass der auffälligste Spieler auf Tölzer
Seite auch für den vierten Treffer verantwortlich zeichnete. Dubé zimmerte die
Scheibe aus der Halbdistanz unhaltbar in die rechte Torecke. Passaus zweiter
Torerfolg ging neuerlich zu Lasten von Thomas Ower, der sich wieder aus
schrägem Winkel bezwingen ließ. Weitere Höhe Punkte in einem doch sehr durchschnittlichen
Spiel blieben in den Schlussminuten aus. (or)
EC Bad Tölz vs EHF Passau Black Hawks 4:2 (2:0,0:1,2:0)
Tore: 1:0 (04:27) Pfaff (Waldowsky, Campbell, 5-4), 2:0
(12:55) Fischhaber (Melchert, Mangold, 5-4), 2:1 (27:30) Setz (Dvorak, 5-3),
3:1 (46:12) Dubé (Mulock), 4:1 (52:27) Dubé (Zeller), 4:2 (53:03) Suchomski
(Dvorak, Setz, 5-4)
Strafminuten: Bad
Tölz 16 + 5+Matchstrafe (Waldowsky) -
Passau 18
Schiedsrichter:
G.Maier (VfL Denklingen)
Zuschauer: 1507
Spieler des Spiels: Yanick Dubé