4:1-Führung leichtfertig verspielt
Rote Laterne in Füssen gelassenDie Starbulls Rosenheim gewannen am Silvester-Vorabend vor 2721 Zuschauer gegen Deggendorf Fire mit 5:4 nach Verlängerung.
Alles andere als zufrieden war SBR-Trainer Franz Steer mit der Leistung seiner Mannschaft: „Das Überzahl war weder Fisch noch Fleisch, in Unterzahl machen wir die einfachsten Dinge nicht.“ Und so verspielten die Rosenheimer einen komfortablen 4:1-Vorsprung. In der siebten Minute gingen die Starbulls nach einem Doppelschlag innerhalb von acht Sekunden durch Dylan Stanley und Robin Hanselko mit 2:0 in Front. In den darauffolgenden zwei Minuten hatten Simon Wenzel bei einem Alleingang und Anton Saal beste Möglichkeiten zum 3:0, die sie allerdings nicht nutzen konnten. In der 13. Minute verkürzte John Sicinski für die Gäste, doch nur 37 Sekunden später stellte Wenzel den alten Vorsprung wieder her.
Im Mittelabschnitt waren hochkarätige Torchancen Mangelware. Erst in Minute 36 erhöhte Stanley nach Vorlage von Wenzel auf 4:1 und die Messen schienen für Deggendorf gesungen. Dann leisteten sich aber Matthias Bergmann und Saal (Steer: „ein dummes Foul im gegnerischen Drittel“) zwei Strafzeiten, die Niederbayern kamen zu einem 100-sekündigen doppelten Powerplay, das Sicinski nutzte.
Nachdem die Starbulls Mitte des Schlussdrittels ein Überzahlspiel nicht erfolgreich abschließen konnten und somit die endgültige Entscheidung verpassten, ließ die Hintermannschaft ein weiteres Mal Sicinski aus den Augen, er bediente den ebenso ungedeckten Anthony Pallotta, der auf 3:4 aus Deggendorfer Sicht verkürzte. In der 55. Minute musste erneut Bergmann auf die Strafbank, wenige Sekunden später wurde Steer von einem Puck getroffen und blutete an der Oberlippe. Genau zum Zeitpunkt, als der Trainer angeschlagen an der Bank stand, zog Jeff White von der blauen Linie ab und erzielte den 4:4-Ausgleich.
Dieser Spielstand hatte auch nach 60 Minuten Bestand und das Match ging in die Verlängerung. Die Overtime dauerte jedoch nur 58 Sekunden, da netzte Bergmann nach Traumpass von Stanley zum 5:4 ein.
Trainerstimmen:
Gert Kompain (Deggendorf): Etwas überraschend haben wir einen Punkt hier in Rosenheim geholt. Diesen Punkt holten wir aufgrund unseres Charakters und der mentalen Stärke und weil Rosenheim uns ins Spiel kommen ließ. Für mich ist Rosenheim trotzdem die mit Abstand stärkste und kompakteste Mannschaft der Oberliga.
Franz Steer (SBR): Einige meiner Spieler wollen etwas spielen, was sie gar nicht können. Wir machen die einfachsten Dinge nicht richtig, spielen kopflos und immer wieder ist die Defensive der Brennpunkt. Da haben wir bestimmte Situationen in den letzten Tagen trainiert und genau diese führen zu zwei Gegentoren. Ich habe die Mannschaft in der zweiten Drittelpause noch gewarnt, aber im letzten Drittel gab es dann weder Forechecking noch Backchecking.