3:7-Niederlage in Bad Nauheim
3:7-Niederlage in Bad Nauheim „Verloren haben wir das Spiel zwischen der 27. und 29. Spielminute. Innerhalb von 98 Sekunden erzielten die Nauheimer drei Tore. Das darf nicht passieren,“ so Sikorski nach dem Spiel. Da Ratingen sich zu Hause gegen Essen mit 2:7 geschlagen geben musste, beträgt der Vorsprung auf die Aliens zwei Spieltage vor Schluss fünf Punkte. Am Essener Westbahnhof gibt es in Sachen Insolvenz im Moment nichts neues, weshalb ohnehin unklar ist, ob der HEV an der Endrunde oder an der Abstiegsrunde teilnehmen wird. Mit einem Sieg in Königsborn könnten die Gysenberger sich jedenfalls den fünften Tabellenplatz bereits am Freitag sichern.
Aus Herner Sicht begann das Spiel gestern Abend extrem schlecht. Es dauerte genau 18 Sekunden bis zum Nauheimer Führungstreffer. Dennis Cardona hatte HEV-Torhüter Stefan Kornewald nach guter Vorarbeit von Landon Gare noch im ersten Wechsel bezwungen. Den Schock des frühen Gegentreffers steckten die Gäste allerdings gut weg und verteidigten in der Folgezeit ordentlich gegen den Tabellenvierten. Gegen Drittelmitte erarbeiteten sich die Herner erste gute Möglichkeiten, fanden aber in Torhüter Markus Keller, der noch nicht zu überwinden war, ihren Meister. Da beide Teams aus einer sicheren Defensive agierten waren Großchancen im ersten Durchgang eher die Ausnahme.
Im Mitteldrittel knüpften beide Mannschaften zunächst nahtlos an die Spielweise der ersten 20 Minuten an. Die eigene Fehlerquote gering halten und auf Konterchancen lauern hieß die Devise. In der 27. Spielminute schloss Manuel Weibler nach Zuspiel von Andre Mangold einen solchen Gegenangriff zum 2:0 für die Roten Teufel ab. Keine Minute später zappelte die Hartgummischeibe erneut im Herner Tor. Mit einem präzisen Schlagschuss von der blauen Linie hatte Verteidiger Oliver Bernhardt während einer Überzahlsituation zugeschlagen. Die beiden Gegentore hatte der HEV noch nicht wirklich verarbeitet als Dennis Cardona 41 Sekunden später nach Vorarbeit von Landon Gare zum 4:0 traf. HEV-Coach Krystian Sikorski nahm folgerichtig eine Auszeit und sortierte seine Mannschaft neu. Torhüter Stefan Kornewald wurde durch Backup Dennis Uhlig ersetzt. Aber auch der musste relativ schnell hinter sich greifen. In der 31. Spielminute sorgte das Duo Cardona/ Gare für den nächsten Treffer. Danach schienen die Gastgeber einen Gang zurück zu schalten und die Herner waren auf Schadensbegrenzung bedacht.
Im Schlussdrittel demonstrierten die Gysenberger großen Kampfgeist und erhöhten das Tempo ihrerseits. Durch Tore von Philip Hendle (45.), Nils Liesegang (52.) und Sven Linda (58.) stand es Zweieinhalb Minuten vor dem Ende nur noch 3:5. Die zunehmende Anspannung im Gesicht von Nauheims Trainer Fred Carrol war jedoch nur von kurzer Dauer. 28 Sekunden nach dem Tor zum 3:5, sorgte Manuel Weibler für die endgültige Entscheidung. Dass man 24 Sekunden vor Schluss nach einem Kapitalfehler noch das 3:7 hinnehmen musste, war mehr als unnötig.
Insgesamt konnte der HEV gut mitspielen, war aber in den entscheidenden Situationen nicht clever genug. Schließlich machte die individuelle Klasse der besser besetzten Wetterauer den Unterschied aus.
Tore: 1:0 (0:18) Cardona (Gare, Baum), 2:0 (26:53) Weibler (Mangold, Piwowarczyk), 3:0 (27:50) Bernhardt (Baldys, Barta/5-4), 4:0 (28:31) Cardona (Gare, Schwab), 5:0 (30:17) Cardona (Gare, Filobok), 5:1 (44:01) Hendle (Hasselberg, Fischbach), 5:2 (51:11) Liesegang (Kruminsch, Gogulla), 5:3 (57:24) Linda (Liesegang, Kruminsch), 6:3 (57:52) Weibler (Barta, Baldys), 7:3 (59:36) Gare (Franz, Baldys). Strafen: Bad Nauheim 8, Herne 10. Zuschauer: 1000.