2:7 – Bad Tölz ohne Chance gegen überzahlstarke Falken
Heimpleite gegen BietigheimFür die Tölzer Löwen rückt die zweite Bundesliga in immer weitere Ferne. Im ersten Heimspiel des Play-off Halbfinales unterlagen die Isarwinkler den Heilbronner Falken vor ausverkauftem Stadion mit 2:7 (0:1,1:4,1:2). Richtungsweisend für die Gäste war ein effektives Powerplay, welches sich um Welten von dem der Hausherren abhob. Vier Tore der Neckarstädter fielen bei Überzahl.
Würdiger konnte der Rahmen für ein Play-off Halbfinale nicht sein. Zum ersten Mal seit ihrem Bestehen war die Hacker-Pschorr-Arena bis auf den letzten Platz gefüllt. Da war es verständlich, dass die Löwen mit Leistung die Menschenschaaren bei Laune halten wollten. Die Hausherren legten fulminant los und hatten bereits im ersten Überzahlspiel einen Lattentreffer zu verzeichnen. Von den Falken war in den ersten zehn Minuten wenig zu sehen. Leider – aus Tölzer Sicht – schüttete der Eishockeygott auch an diesem Abend nicht mehr Talent beim Torschuss über dem Sportpark aus. Bei doppelter Überzahl offenbarte sich dieses Manko am gravierendsten. Die Gäste nahmen nun zusehends mehr am Spiel teil und stellten das technisch bessere Team. Dieser Vorteil zeigte sich in Minute 17, als Andre´Schietzold freigespielt wurde und mit einem verdeckten Flachschuss zur Führung für die Käthchenstädter traf. Dass die Pausenführung der Falken höchst unverdient war, tat freilich nichts zur Sache.
Ärgerlich wurde es für die Gastgeber kurz nach Wiederbeginn. Erneut erfreuten sich die Schwaben eines numerischen Vorteils, den sie alsbald zu nutzen wussten. Paul Esdale traf aus der Halbdistanz. Wenig später bebte das Stadion. Alan Reader bugsierte den Puck zum 1:2 über die Linie. Lange währte der Ausschlag der Seismographen im Isarwinkler allerdings nicht. Gleich mit dem nächsten Angriff stellten die Falken den alten Abstand wieder her. Frank Petrozza bedankte sich bei Marko Suvelo für dessen unglückliche Abwehr auf seine Art. Zwei Strafzeiten der Tölzer für Trevor Sherban und Florian Curth spielten den Gästen Mitte des Drittels immens in die Karten. André Schietzold per Schlagschuss und Saschar Blank sorgten mit ihren Treffern für die frühzeitige Entscheidung in dieser Begegnung. Axel Kammerer hatte indes genug von der Darbietungen seines Goalies und tauschte Marko Suvelo gegen Markus Maier. Eine weitere Überzahlsituation mit zwei Akteuren mehr wäre noch einmal eine Möglichkeit für die Buam gewesen, ins Spiel zurückzufinden. Nur lassen sich Spielwitz und Rafinesse eben nicht so einfach aus dem Ärmel schütteln.
Wie es um die Nerven der Buam bestellt war, verdeutlichte eine Szene in den ersten Minuten des Schlussdrittels. Jan Schinköthe vertendelte im Powerplay die Scheibe. Der Konter über Petrozza mündete in einem Penalty für die Falken, weil bei der Rettungsaktion ein Tölzer Spieler plötzlich im Torraum auf der Scheibe lag. Chris Stanley ließ sich nicht lange bitten und machte das halbe Dutzend voll. Die weiteren Treffer von Krull für Heilbronn, sowie Borzecki für Bad Tölz hatten einzig statistischen Wert in einer längst entschiedenen Partie. (or)
Tore: 0:1 (16:56) Schietzold (Fischer, Petrozza, 5-4), 0:2 (21:49) Esdale (Caudron, Mauer, 5-4), 1:2 (25:54) Reader (Borzecki), 1:3 (26:23) Petrozza (Schietzold, Stanley), 1:4 (32:48) Schietzold (Petrozza, Fischer, 5-3), 1:5 (33:40) Blank (Petrozza, Stanley, 5-4), 1:6 (52.59) Stanley (pen.), 1:7 (47:28) Mauer (Krull), 2:7 (49:32) Borzecki (MacSweyn, Reader, 5-4)
Schiesdsrichter: Steffen Klau (ESC Griesenbreuck-Sümmern)
Strafminuten: Bad Tölz 24 + 10 (Sherban) - Heilbronn 28
Zuschauer: 4300 (ausverkauft)
Spieler des Spiels: Frank Petrozza