2:3-Overtime-Niederlage gegen Miesbach

Zwei personell angeschlagene Mannschaften lieferten sich am Freitagabend im Colonel-Knight-Stadion ein Match mit der Qualität entsprechend des Tabellenstandes. Während die Gäste clever die sich bietenden Chancen nutzten, mussten die Hausherren viel aufwenden, um zumindest einen Zähler einzufahren, auch wenn mehr in dieser Partie möglich war. Auffällig war, dass alle fünf Tore in jeweiliger Überzahl fielen. Am Ende unterlagen die Roten Teufel Bad Nauheim dem TEV Miesbach mit 2:3 (0:1, 1:1, 1:0, 0:1) nach Verlängerung.
Nachdem mit Pietiläinen der beste Nauheimer Torschütze (10 Treffer) verletzungsbedingt ausfiel, war zumindest Förderlizenzspieler Jan Barta erstmalig mit von der Partie. Neben Kainulainen und Eckmair konnte er im ersten Abschnitt für spielerische Elemente sorgen, später tauchte aber auch er ab. Die Bayern, die vier Stammspieler plus zwei Junioren ersetzen mussten, warteten zunächst einmal ab, was die Kurstädter unternehmen würde. Dies war aber nicht allzu viel, denn man kam kaum einmal gefährlich vor das Tor von Reinhard Haider. Als Steffen Michel für zwei Minuten draußen saß, sahen die Oberländer die Chance und nutzten sie auch gleich zur 0:1-Führung durch Bobby Nagle. Auch in der Folgezeit kam da einfach zu wenig von den Gastgebern, die kaum einmal konstruktive Spielzüge zeigten. Es wirkte nicht wie ein homogenes Team, in dem sich einer für den anderen aufopfert. Hinzu kamen viele individuelle Fehler, was die Gäste glücklicherweise nicht ausnutzen konnten.
Auch im zweiten Abschnitt spiegelte sich dies wieder, während die Bayern erneut eine Überzahl eiskalt zum 0:2 durch Kinateder mit einem Blueliner markieren konnten (25.). Zu allem Überflus verletzte sich auch noch Bernd Naulin erneut an der Leiste, so dass ein weiterer Akteur mit Akzenten im Körperspiel ausfiel. Nach einem endlich mal gelungenen Powerplay konnte Kainulainen kurz vor Ende des zweiten Drittels zum Glück den Anschlusstreffer markieren, der noch einmal Motivation für den letzten Abschnitt brachte.
In diesem versuchten die Teufel noch einmal alles, während die Oberländer auf Konter lauerten. Jim Nagle hätte in der 50.Minute sogar in Unterzahl das Spiel zugunsten seiner Farben entscheiden können, aber Stacey kratzte das Hartgummi in Zusammenarbeit mit Ingo Schwarz von der Linie. Als viele der 750 Fans nur noch wenig Hoffnung hatten, nahm sich Paul Kihs in Überzahl ein Herz und trug Coast to Coast die Scheibe ins gegnerische Drittel. Ein kurzer Doppelpass mit Andreas Popp, und der Schuss aus spitzem Winkel saß zum 2:2 (56.). In der Verlängerung kassierte Stacey eine unnötige Strafzeit, nach der TEV-Coach Samanski eine Auszeit nahm, um entsprechende Anweisungen zu geben. Diese fruchteten, denn Jim Nagle erzielte den 3:2-Siegestreffer für die Gäste. Nach dem Schlusspfiff zeigten sich Fans, Mannschaft und auch Sponsoren enttäuscht und frustriert ob dieser Leistung. Es scheint nur ein kurzes Zwischenhoch gewesen zu sein, das da nach dem Trainerwechsel stattfand. Nun ist man wieder im alten Trott, und es ist keine Besserung in Sicht, sofern man sich nicht am eigenen Schopf aus dieser Misere herausziehen kann.
STIMMEN ZUM SPIEL:
John Samanski: „Wir hätten bereits nach dem ersten Drittel höher führen können. Aber man hat auch bei uns gemerkt, dass wir viele Ausfälle derzeit haben. Deswegen bin ich mit den Punkten natürlich hoch zufrieden.“
Bill Lochead: „Uns fehlt derzeit die Intelligenz vor dem Tor. Wir machen einfach zu wenig Treffer, gleichzeitig sind wir hinten anfällig. Wir müssen uns jetzt zusammensetzen und schauen, was machbar ist. Auf jeden Fall brauchen wir Verstärkungen, nächste Woche erwarte ich in dieser Hinsicht etwas. Die Junioren werde ich aber nicht einfach ins kalte Wasser werfen. Sie sollen sich ihren Einsatz im Training erarbeiten.“
Tore: 0:1 (6:16) B.Nagle (J.Nagle, Ori/5-4), 0:2 (24:30) Kinateder (Ori, J.Nagle/5-4), 1:2 (38:28) Kainulainen (Barker, Hackert/5-4), 2:2 (55:20) Knihs (Popp, Hackert/5-4), 2:3 (62:41) J.Nagle (B.Nagle, Lorenz/5-4). Strafen: Bad Nauheim 10, Miesbach 14. Zuschauer: 779.
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