2:1 - Countdown fürs Endspiel läuft

Die knapp 1200 Zuschauer auf der Stuttgarter Waldau mussten am Freitagabend lange zittern, ehe der Sieg gegen die EA Kempten unter Dach und Fach war. Erst in der 56. Minute traf Kapitän John Sicinski zum erlösenden 2:1. Mit nunmehr 55 Punkten haben die Stuttgart Wizards in der Oberliga also weiterhin die Möglichkeit, am letzten Hauptrunden-Spieltag als Aufsteiger den Einzug in die Meisterrunde zu schaffen. Die Entscheidung fällt am heutigen Sonntag, wenn die Wizards beim SC Mittelrhein-Neuwied zu Gast sind. Die Bären liegen derzeit mit 54 Zählern auf Platz sechs und setzten sich am Freitag mit 4:2 beim EV Füssen durch. „Es wird schwer, dieses Endspiel zu gewinnen, doch wir werden alles geben, um die Sensation möglich zu machen“, sagt Stuttgarts Trainer Wilbert Duszenko vor der alles entscheidenden Partie, zu der rund 200 Stuttgarter Fans ihr Team begleiten werden. Am Freitagabend war den Wizards auf der gut besuchten Waldau die Nervosität anzumerken. Sie fanden im ersten Drittel kaum zu ihrem Spiel und hatten nur wenige Chancen. Dazu leistete freilich auch die EA Kempten ihren Beitrag. Die Gäste aus dem Allgäu waren stark in der Defensive und brandgefährlich mit Kontern. Bei ihren Möglichkeiten fanden sie jedoch in Stuttgarts Keeper Tyrone Garner ihren Meister. Im zweiten Drittel ein ähnliches Bild: Beide Mannschaften waren bemüht, möglichst wenige Fehler zu machen. So waren Torszenen Mangelware. Erst kurz vor Ende des Mittelabschnitts kamen die Eisbären aus Kempten zu einigen guten Möglichkeiten und die Wizards konnten sich bei Torhüter Tyrone Garner bedanken, nicht in Rückstand geraten zu sein. Was sich im zweiten Drittel angedeutet hatte, wurde im letzten Realität. Kempten war dem ersten Tor näher als die Wizards, und nach 48 Minuten besorgte Andreas Klundt die Führung für die Gäste. Dieser Treffer war offensichtlich der richtige Weckruf für die Stuttgarter, denn die Wizards erhöhten nun das Tempo und kamen zu etlichen guten Möglichkeiten. Nur 80 Sekunden nach dem Rückstand gelang dem wieder genesenen Andrej Jaufmann der 1:1-Ausgleich (50.). Bei den mit nur 17 Mann angereisten Kemptenern schwanden in den letzten zehn Minuten etwas die Kräfte, und die Wizards konnten dies zu ihrem Vorteil nutzen. In der 56. Minute fälschte John Sicinski einen Schuss von Jeff White für Kemptens Torwart Jochen Reimer unhaltbar zum 2:1-Siegtreffer ab. Die Wizards ließen in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und brachten mit vereinten Kräften den wichtigen, hart erkämpften Sieg über die Zeit.Auf der Pressekonferenz nach Spielende war Kemptens Trainer Georg Holzmann beeindruckt vom Auftreten seines Teams, haderte aber mit dem Ergebnis: „Es war ein ausgeglichenes Spiel. Ein Punkt wäre verdient gewesen, die Mannschaft hat alles probiert. Die Stuttgarter haben aber in den entscheidenden Phasen mehr Druck gemacht, so dass der Sieg der Wizards auch in Ordnung geht. Trotzdem ein großes Kompliment an mein Team und viel Glück für die Wizards im Endspurt um Platz fünf“, so Holzmann. Wizards-Trainer Wilbert Duszenko war in erster Linie froh über den Sieg: „Ich wusste, was heute auf uns zukommt. Das Defensivsystem der Eisbären ist schwer zu knacken, zudem waren sie mit Kontern immer brandgefährlich. Bei unseren Toren war sicher Glück dabei, sicher hat auch der Heimvorteil und die lautstarke Unterstützung der Zuschauer eine Rolle gespielt. Wir werden am Sonntag in Neuwied sehen, was der heutige Erfolg wert ist. Nur mit einem Sieg können wir den Einzug in die Meisterrunde schaffen und werden alles daran setzen, dass es auch klappt. Nach zuletzt vier Auswärtssiegen in Folge möchten wir morgen den fünften Erfolg in der Fremde einfahren“, blickt der Übungsleiter auf die Sonntags-Partie voraus. Das Endspiel um den letzten freien Platz in der Meisterrunde steigt heute beim SC Mittelrhein-Neuwied. Tore: 0:1 (47:53) Andreas Klundt (Eric Nadeau, Andreas Becherer), 1:1 (49:13) Andrej Jaufmann (Mike Hofstrand, John Sicinski), 2:1 (55:44) John Sicinski (Jeff White, Mike Hofstrand). Strafen: Stuttgart 10, Kempten 8. Zuschauer: 1183.