126 Sekunden fehlen zum perfekten Wochenende
126 Sekunden fehlen zum perfekten WochenendeDass nach den beiden Spielen nur drei Punkte auf dem EHV-Konto landeten, ist ärgerlich, da die Wölfe gegen Niesky bis 59 Sekunden vor Schluss und gegen Jonsdorf bis 67 Sekunden vor dem Ende jeweils in Führung lagen und so ein mögliches Sechs-Punkte-Wochenende noch aus der Hand gaben.
Am Samstag in Niesky lieferten sich Tornados und Wölfe ein spannendes und ausgeglichenes Match, welches vor allem vom kämpferischen Einsatz und der taktischen Spielweise lebte. Chancen für beide Teams ergaben sich fast ausschließlich nur im Powerplay, wobei die Wölfe allein im ersten Drittel ganze vier Überzahlsituationen ungenutzt ließen.
Bis Mitte des zweiten Drittels mussten die gut 550 Zuschauer im eiskalten Nieskyer Freiluftstadion warten, ehe erstmals ein Tor bejubelt werden konnte. Den Anfang machten die Tornados, welche durch Philipp Rädecker in Überzahl mit 1:0 (31.) in Führung gingen. Die Antwort des EHV 09 ließ allerdings nicht lange auf sich warten, denn nur drei Minuten später gelang Matthias Krehl der 1:1-Ausgleich, gleichzeitig auch der Spielstand zur zweiten Pause.
Auch im Schlussabschnitt schenkten sich beide Mannschaften keinen Zentimeter auf dem Eis. Nahezu jeder Zweikampf wurde verbissen geführt und aufgrund der Ausgeglichenheit beider Teams hätte das nächste Tor schon für die Vorentscheidung sorgen können. Nachdem die Wölfe in der 50. Minute ein Powerplay der Tornados schadlos überstanden, war es kurz darauf erneut Matthias Krehl, welcher Robert Wolfermann im ELV-Gehäuse mit einem Bauerntrick überraschte und zum 2:1 (51.) für die Wölfe einschob. Die knappe Führung hielt jedoch nur bis 59 Sekunden vor dem Ende. Die Tornados hatten ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen und kamen durch Marco Noack noch zum glücklichen 2:2- Ausgleich.
In der Verlängerung hatten die Wölfe dann wieder die besseren Chancen, ließen aber ein weiteres Powerplay ungenutzt. Die Tornados retteten sich ins Penaltyschießen und hatten am Ende das Glück auf ihrer Seite, da Marco Noack als einziger von insgesamt sechs Schützen ins Schwarze traf.
Tore: 1:0 (30:59) Rädecker (Musil, Greulich/5-4), 1:1 (33:40) Krehl (Müller, Lenk), 1:2 (50:30) Krehl (Heumann), 2:2 (59:01) Noack (Becher/6-5), 3:2 (65:00) Noack (entscheidender Penalty). Strafen: Niesky 18 + 10 (Becher), Schönheide 22. Zuschauer: 556.
Einen Tag nach der unglücklichen Niederlage in Niesky wollten die Wölfe am Sonntag im Wolfsbau den nächsten Heimsieg gegen die Jonsdorfer Falken einfahren. In den ersten Minuten fanden zunächst die ausgeruhten Gäste aus dem Zittauer Gebirge besser ins Spiel und hatten mehrfach die Führung auf dem Schläger. Doch EHV-Goalie Sebastian Modes war zum Glück von Beginn an wach und vereitelte beste Chancen der Falken. Quasi mit der ersten echten Torchance zeigten die Gastgeber wie es besser geht und gingen durch Danny Reimann mit 1:0 (4.) in Führung. Doch auch in der Folge merkte man den Wölfen an, dass die Beine vom Nieskyspiel noch schwer waren. Jonsdorf wirkte spritziger und kam in der 7. Minute durch Petr Gulda zum verdienten Ausgleich. In dieser Phase hätte das Spiel auch kippen können, doch Jonsdorf schwächte sich mit Strafzeiten selbst und so konnten die Wölfe in Überzahl durch Christian Heumann wieder mit 2:1 (11.) in Führung gehen. 14 Sekunden vor der Pause legten die effektiveren Wölfe nach und bauten den Vorsprung durch Daniel Jun auf 3:1 aus.
Ab dem Mitteldrittel beschränkten sich die Wölfe vermehrt auf ihre Abwehrarbeit und wollten über Konter zum nächsten Torerfolg kommen. Jonsdorf war weiter gleichwertig, konnte aber trotz guter Chancen Sebastian Modes im Schönheider Gehäuse vorerst nicht überwinden. Anders die Wölfe, welche ein weiteres Powerplay nutzten und durch Matthias Krehl auf 4:1 (36.) erhöhten. Zwar gelang den Falken nur drei Minuten später durch Christian Rösler das 4:2 (39.), doch parallel zum ersten Drittel gelang dem EHV 09 wenige Sekunden vor der Pause erneut ein Treffer und Miroslav Jenka sorgte mit dem 5:2 scheinbar wieder für klare Verhältnisse.
Dass die Falken sich allerdings noch nicht mit einer Niederlage abgefunden hatten, zeigten sie gleich zu Beginn des Schlussdrittels. David Wolters marschierte über das Spielfeld, konnte unbedrängt von der blauen Linie abziehen und verkürzte mit einem präzisen Schuss in den Winkel auf 3:5 (41.). Nur vier Minuten später war dann die Partie endgültig wieder offen, als den Jonsdorfern durch Pavel Vait gar der 5:4-Anschlusstreffer gelang. Die Wölfe mußten nun wieder einen Zahn zulegen und taten dies auch, doch begann nun auch die Zeit, wo sich der Hauptschiedsrichter ins Spielgeschehen einmischte. Gleich zwei Toren der Hausherren verwehrte Herr Krah die Anerkennung. Beim ersten Mal entschied er zunächst klar auf Tor, ehe er sich auf die Diskussionen mit den Falken einließ und letztendlich seine Entscheidung zurück nahm, da das Falkentor vor dem Treffer verschoben gewesen sein soll. Nur kurze Zeit später jubelten die Wölfe erneut und erneut umsonst. Herr Krah war im Glauben, dass Jonsdorfs Keeper Dustin Strahlmeier die Scheibe nach einem Schuss unter sich begraben hatte und pfiff ab. Tatsächlich war der Puck aber frei spielbar, wodurch ein weiterer regulärer Treffer keine Anerkennung fand. EHV-Verteidiger Christian Heumann platzte nach der Situation der Kragen und er beschwerte sich lautstark über die Entscheidungen des Hauptschiedsrichters, was ihm eine doppelte Zehn-Minuten-Strafe, gleichbedeutend eine Spieldauerstrafe, einbrachte und er damit beim nächsten Spiel gesperrt ist. Ob sich die Falken acht Minuten vor dem Ende von einem weiteren Gegentor noch einmal erholt hätten, bleibt spekulativ. Die Wölfe indes verloren aufgrund der Ereignisse etwas die Konzentration und so kam es, wie es kommen mußte. 67 Sekunden vor Schluss ließen gleich zwei Wölfeverteidiger Jonsdorfs Milan Buda ungehindert ziehen, welcher überlegt zum 5:5-Ausgleich einschob.
Den Zusatzpunkt hätten sich die Wölfe bereits in der Verlängerung sichern können, als sie fast vier Minuten am Stück in Überzahl agierten. Doch blieben selbst klarste Chancen ungenutzt und so mußte das Penaltyschießen für eine Entscheidung sorgen. Nachdem zunächst Martin Vojcak für Schönheide und Christian Rösler für Jonsdorf vergaben, machte es André Lenk besser und traf für sein Wölfeteam. Da auch Miroslav Jenka für den EHV 09 scheiterte und Sebastian Modes die Versuche von Milan Buda und Mike Mieszkowski parierte, konnten sich die Wölfe wenigstens noch über den 15. Sieg in Folge über die Jonsdorfer Falken freuen.
Tore: 1:0 (3:19) Reimann (Hered, Preiß), 1:1 (6:07) Gulda (Mieszkowski, Rösler), 2:1 (10:50) Heumann (Jenka, Jun/5-4), 3:1 (19:46) Jun (Jenka, Lenk), 4:1 (35:11) Krehl (Vojcak, Jun/5-4), 4:2 (38:23) Rösler (Mieszkowski, Hähnel/5-4), 5:2 (39:37) Jenka (Jun), 5:3 (40:41) Wolters (Hähnel, Buda), 5:4 (44:15) Vait (Rösler, Mieszkowski), 5:5 (58:53) Buda (Kohl, Vait), 6:5 (65:00) Lenk (entscheidender Penalty). Strafen: Schönheide 12 + 10 + Spieldauer (Heumann), Jonsdorf 16. Zuschauer: 476.