1:2-Niederlage im Penaltyschießen - Müde Falken verlieren verdient

Nach der starken Vorstellung am Samstag in Bad Tölz waren
die Heilbronner Falken im Heimspiel am Ostermontag nicht wiederzuerkennen und
unterlagen nach einer schwachen Vorstellung verdient mit 1:2 im Penaltyschießen.
Die Löwen zeigten auch kein sonderlich beeindruckendes Eishockey, warfen aber
viel Kampf und Einsatz in die Waagschale und konnten sich diesmal auch auf einen
starken Suvelo im Tor verlassen. Dem stand aus den Birken im Falken-Kasten in
nichts nach, die Offensive war es, die das Spiel letztlich verlor.
Schon im
ersten Drittel wollte bei Heilbronn nicht viel zusammenlaufen. Das Spiel war
zwar zunächst recht ausgeglichen, Chancen blieben Mangelware, dafür prägten
Fehlpässe und Stockfehler das Spiel. Die Oberbayern machten den etwas agileren
Eindruck und konnten sich zeitweise im Drittel der Falken festsetzen, so dass
das 0:1 nach zehn Minuten durch Schönberger keine Überraschung mehr war.
Derselbe Spieler scheiterte wenig später am Falken-Keeper, ehe in der 14. Minute
das erste Powerplay des HEC für den Ausgleich sorgte. Endlich einmal lief der
Puck über mehrere Stationen, Mauer schloss zum 1:1 ab, mit dem es auch in die
Pause ging.
Im zweiten Durchgang hatten die Falken genügend Gelegenheit in
Überzahl, das Spiel für sich zu entscheiden. Bad Tölz leistete sich zu viele
Strafzeiten, doch die Gastgeber wussten damit herzlich wenig anzufangen. Das
herausragende Powerplay vom Samstag, als vier Tore gelangen - wie weggeblasen.
Zweimal durfte man mit 5-gegen-3 antreten, hatte ein bisschen Pech im Abschluss
und scheiterte immer wieder an Suvelo, stellte sich aber auch wahrlich nicht
geschickt an. Die beste Chance vergab Mauer in der 36. Minute, auch hier blieb
der Finne mit deutschem Pass Sieger. Bad Tölz hatte im zweiten Durchgang selbst
kaum Möglichkeiten, vergab die beste durch Baindl kurz vor Drittelende. Vor der
Schlusssirene gab es noch einmal Aufregung, als MacSweyn Fischer checkte und mit
2+10 Strafminuten belegt wurde. Infolge weiteren Reklamierens auf der Strafbank
schickte ihn Schiedsrichter Györgyicze zum Duschen.
Dies war jedoch für Bad
Tölz keineswegs eine Schwächung, im Gegenteil schien jeder andere Spieler noch
eine Schippe draufzulegen. Im letzten Drittel waren die Löwen klar die bessere
Mannschaft und hätten das Spiel eigentlich schon in der regulären Spielzeit für
sich entscheiden müssen. Zunächst hielt aus den Birken stark gegen Melchert
(45.), dann hatten die Falken Glück, als der Schiedsrichter schon abgepfiffen
hatte, während der Puck langsam über die Linie trudelte (49.). Bei einem
weiteren Überzahlspiel schien es soweit, doch Schönberger traf aus kurzer
Distanz nur den Pfosten (54.). Der einzige richtig gelungene Angriff des HEC im
letzten Drittel lief über Schietzold auf Petrozza, doch der vergab.
So ging
es in die zehnminütige Overtime, in der beide Mannschaften nun zusehends einen
platten Eindruck machten. Spannend war es natürlich, doch hochklassig war das
Spiel keineswegs. Rico Rossi vertraute im 4-gegen-4-Format nur noch jeweils drei
Pärchen in Verteidigung und Angriff, die sich zunächst weiter Druck der Gäste
zur Wehr setzen mussten. Borzecki hatte früh die Entscheidung auf dem Schläger,
doch aus den Birken, neben Fischer der beste Heilbronner, rettete mit der
Fanghand. Ein letztes Unterzahlspiel nach Foul von Esdale überstanden die
Falken, denen die letzten fünf Minuten der Verlängerung gehörten, doch die
Scheibe wollte nicht über die Linie.
So entschied das Penaltyschießen nach 70
Minuten mit Spannung, sehr viel Kampf und Krampf, aber kaum spielerischen
Highlights. Die Abschlussschwäche der Heilbronner Leistungsträger setzte sich
auch im Shootout fort, kein einziger Schütze konnte Suvelo bezwingen. Während
Stanley, Caudron, Calce und Esdale am Goalie scheiterten, musste gegen Petrozza
immerhin das Aluminium retten. Für Tölz verschossen Mulock, Reader und Sherban,
doch Schinköthe verlud aus den Birken und sorgte so für das entscheidende
Tor.
Unter dem Strich gewann Bad Tölz nicht unverdient, hatten sie über weite
Strecken der 70 Minuten den etwas agileren und torgefährlicheren Eindruck
gemacht, während bei den Falken sehr wenig zusammenlief. Der Vorteil nach dem
Sieg im Oberland ist damit wieder dahin, am Freitag geht´s nun wieder in die
Hacker-Pschorr-Arena.(SB)
Die Statistik in Kurzform:
Heilbronner
Falken - Tölzer Löwen 1:2 n.P. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1)
Tore:
0:1 Schönberger
11., 1:1 Mauer 14. 5-4, 1:2 Schinköthe 70. Penaltyschießen
Strafminuten:
Heilbronn 12, Bad Tölz 16 + 10 (Curth) + 10 (MacSweyn) + 20 (MacSweyn)
Schiedsrichter: Györgyicze
Zuschauer: 3.229