10:5! Eindrucksvoll rehabilitiert

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Eindrucksvoll rehabilitierten sich die Roten Teufel Bad Nauheim für die 0:6-Schlappe vom Auftakt der Oberliga-Abstiegsrunde in Oberhausen. Mit 10:5 (4:1, 2:2, 4:2) wurden die Stuttgart Wizards, die zwei Tage zuvor noch erfolgreich gegen Klostersee waren, förmlich aus dem Colonel-Knight-Stadion gefegt. Russell Spence (1 Tor, 4 Vorlagen) sowie Mikko Kainulainen (3 Tore, 1 Vorlage) waren hierbei die Hauptakteure einer insgesamt sehr kompakt und kampfstark auftretenden Teufels-Mannschaft, während die Stuttgarter nur phasenweise überzeugen konnten.

Erstmalig und somit rechtzeitig konnte RT-Coach Bill Lochead auf alle verfügbaren Spieler zurückgreifen, nachdem Paul Knihs nach überstandener Erkältung sowie Peppi Eckmair nach abgesessener Sperre wieder ins Team zurückkehrten. Zudem stand auch Juniorenspieler Pascal Jeßberger zur Verfügung, so dass Lochead mit drei Verteidiger-Paaren agieren konnte. Hierbei rückte Mikko Kainulainen erneut in die Defensive und sorgte von hinten heraus für viele Impulse nach vorne. Im Angriff zeigte Eckmair, dass er mit seiner Kampfesbereitschaft sehr wertvoll für das Team ist und seine Kollegen mitreißen kann. Von Beginn an dominierten die Hausherren das Geschehen und legten ein sehr hohes Tempo vor, so dass die gut 700 Fans eine wie ausgewechselt spielende Mannschaft sahen. Und der Druck wurde belohnt: nach tollem Einsatz von Eckmair schnappte sich O'Grady die Scheibe, der auf den freien Kainulainen passte, und nach seinem Flachschuss zappelte das Hartgummi zum 1:0 im Netz. Exakt 26 Sekunden später zog Steffen Michel ab: 2:0. Stuttgarts Coach Duszenko nahm daraufhin seinen Torhüter Felix Feeser vom Feld und ließ Backup Konstantin Bertet zum Zuge kommen. Aber auch dieser sah sich einer einzigen Angriffswelle der Hessen entgegen, und bereits in der siebten Minute hätte es 3:0 stehen können, Kainulainen traf jedoch nur den Pfosten. Trotzdem ließ der Treffer nicht lange auf sich warten: Kainulainen vernaschte mit einer Drehung gleich zwei Abwehrspieler und schaffte sich damit den Raum, die Scheibe zum dritten Tor für die Hausherren einzunetzen. Das Tor des Abends markierte anschließend Russell Spence mit seinem ersten Treffer für die Roten Teufel: der Kanadier schnappte sich im eigenen Drittel den Puck, lief vorbei an allen Wizards-Akteuren bis vor das gegnerische Gehäuse und vernaschte dann auch noch den Goalie zum 4:0. Nun schien Stuttgart erst zu realisieren, was hier mit ihnen eigentlich geschah, und den ersten konstruktiven Angriff verwandelte Buchwieser kurz vor der Pause zum ersten Tor für die Wizards.

Dass die Gastgeber weiter solch ein Tempo gehen würden, vermochte man kaum zu hoffen, aber sie waren an diesem Abend gewillt, ihren Frust nach der Pleite von Oberhausen an den Wizards auszulassen. In Überzahl markierte so Eckmair mit einem Rebound nach einem Spence-Schuss das 5:1 (25.). Die Fans waren hellauf begeistert von der gezeigten Leistung und sangen von den Rängen "Und so wollen wir Euch immer sehen." Nun folgten jedoch zehn starke Minuten der Gäste, die sich noch lange nicht aufgaben. Es entwickelte sich ein echtes Kampfspiel, das mit offenem Visier geführt wurde. Weibler zum 5:2 für Stuttgart im Powerplay (27.) sowie Babic zum 5:3 nach einem tollen Solo mit einem Mann weniger auf dem Eis sorgten noch einmal für Hoffnung bei den gut 30 mitgereisten Wizards-Fans. Umso wichtiger war das 6:3 in der 37. Minute durch O'Grady, der völlig freistehend bestens von Eckmair bedient wurde und sofort zum Tor abzog. Kurz vor der zweiten Pause dann aber noch einmal Aufregung: Stuttgarts Buchwieser schien durch zu sein, fiel allerdings über den Schläger von Ingo Schwarz. Schiedsrichter Sander entschied auf Penalty wegen angeblichen Schlägerwurfs, durch den Zusammenprall beider Akteure verlor Schwarz allerdings sein Arbeitsgerät unabsichtlich. Nichtsdestotrotz lief der Stuttgarter also an, Ingo Schwarz parierte souverän, so dass es mit dem Drei-Tore-Vorsprung in die Kabine gehen konnte.

Im letzten Abschnitt wartete man zunächst ab, was die Gäste unternehmen würden. Viel kam da jedoch nicht mehr, so dass das 7:3 durch O'Grady mit einem Onetimer nach einem Querpass von Kainulainen die Vorentscheidung war (47.). Barta mit dem 8:3 nach einem Break (48.), Kainulainen (50.) sowie noch einmal Barta (51.) schraubten das Resultat auf 10:3 in die Höhe. Die gesamte Saison war man in den 35 Spielen zuvor nicht über fünf erzielte Treffer in einer Partie hinausgekommen, an diesem Abend wurde es entsprechend der engagierten Leistung also zweistellig. Einziger Wermutstropfen in Hinblick auf die Tabelle und das Torverhältnis waren anschließend das 10:4 durch Maaßen in der 52. Minute sowie das 10:5 durch Marsall in der 57. Minute, was beweist, dass die Stuttgarter zu jeder Zeit torgefährlich sein können, so dass dieser Erfolg nicht hoch genug gewertet werden kann. Aufgrund der Resultate der anderen Partien hat man kurioserweise nun alle acht Teams mit drei Punkten, so dass für jeden noch alles drin ist. Es ist also wieder Leben in der Mannschaft, und mit einer ähnlichen Vorstellung könnte man bereits am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Füssen einen weiteren Schritt nach vorne machen.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Wilbert Duszenko: "Wir wussten, dass Nauheim unter Druck sein würde nach der Niederlage vom Freitag. Meine Mannschaft hat die Warnung aber in den Wind geschlagen und hat vergessen, nach hinten zu arbeiten. Alle wollten offensiv spielen, wenn man aber auswärts fünf Tore erzielt, muss man eigentlich gewinnen."

Bill Lochead: "Wir hatten eine gute Anfangsphase, es war aber auch nach dem zweiten Drittel wichtig, dass wir weiter Druck gemacht haben. Mit den Punkten bin ich sehr zufrieden, einzig die beiden Gegentore nach dem 10:3 sind etwas ärgerlich. Das Torverhältnis kann in dieser Runde noch sehr wichtig werden. Effektiv war heute Mikko Kainulainen, der das Spiel von hinten aufgezogen und Impulse gesetzt hat. Das ist das, was wir brauchen."

Tore:

1:0 (2:34) Kainulainen (O'Grady)

2:0 (3:00) Michel (Pietiläinen)

3:0 (8:29) Kainulainen (Spence)

4:0 (17:53) Spence (5-4)

4:1 (18:05) Buchwieser (Gaube, Westerkamp)

5:1 (24:00) Eckmair (Spence/5-4)

5:2 (26:55) Weibler (Marsall, Hersby/5-4)

5:3 (32:40) Babic (4-5)

6:3 (36:29) O'Grady (Eckmair, Spence)

7:3 (46:34) O'Grady (Kainulainen, Spence)

8:3 (47:02) Barta

9:3 (43:56) Kainulainen (Pietiläinen)

10:3 (50:09) Barta (Hackert)

10:4 (51:13) Maaßen (Hersby)

10:5 (56:36) Marsall (Hersby)

Strafminuten: Bad Nauheim 18, Stuttgart STW 20.

Zuschauer: 737.


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