10:1 – Wizards tanken Selbstvertrauen für den Endspurt

Der ESV Hügelsheim war der richtige Gegner zur rechten Zeit. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge betrieben die Stuttgart Wizards am Sonntagabend gegen den Tabellenletzten Frustbewältigung und feierten mit einem 10:1 (5:0, 3:0, 2:1)-Schützenfest den höchsten Saisonsieg. Mit 60 Punkten rangiert das Team von Trainer Wilbert Duszenko nun auf dem fünften Tabellenplatz der Eishockey-Oberliga Süd und hat zwei Spieltage vor Schluss weiter alle Chancen auf die Meisterrunde. „Man darf das Ergebnis nicht überbewerten, denn Hügelsheim war kein Maßstab. Der Mannschaft hat es allerdings gut getan, dass sie so viele Tore erzielt hat. Das war eine richtige Befreiung. Wir konnten Selbstvertrauen für den Endspurt tanken und haben den Einzug in die Meisterrunde nun wieder selbst in der Hand“, meinte Stuttgarts Coach nach der Partie mit Blick auf das vorentscheidende Match am Dienstag (15.02.2005, 20.00 Uhr) beim Tabellensechsten EV Ravensburg.
Zwar hatten am Sonntagabend lediglich 512 Besucher den Weg auf die Stuttgarter Waldau gefunden, doch die treuen Wizards-Fans brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Zunächst begannen die Hausherren, die nach drei Niederlagen unbedingt punkten wollten, recht nervös. Nach knapp fünf Minuten war diese Anspannung allerdings verflogen, als dem agilen Peter Westerkamp in Unterzahl das 1:0 gelang – der Startschuss für ein Torfestival im ersten Durchgang. Die Zauberer kamen nun richtig in Fahrt, zeigten etliche schöne Kombinationen und schlossen diese auch erfolgreich ab. Michel Maaßen, erneut Peter Westerkamp (wieder in Unterzahl), Jeff White und John Sicinski stellten die Weichen mit dem 5:0 bereits nach 20 Minuten auf Sieg. Von den Gästen aus Hügelsheim, die sich im Abschluss äußerst harmlos präsentierten, war kaum etwas zu sehen – und hätte Ersatztorhüter Giuseppe Tavano nicht etliche gute Paraden gezeigt, wäre der Rückstand vermutlich noch höher ausgefallen.
Im zweiten Drittel das gleiche Bild: Stuttgart war klar überlegen, die Gäste aus Baden konnten kaum gefährliche Akzente setzen. Da die Wizards nun auf den Geschmack gekommen waren, folgten als logische Konsequenz weitere Treffer: Per Doppelschlag schraubten Manuel Weibler und abermals Peter Westerkamp das Ergebnis binnen 42 Sekunden auf 7:0 (24.), ehe wiederum Manuel Weibler keine zwei Minuten später das 8:0 nachlegte (26.).
Erst jetzt ließen es die Hausherren etwas ruhiger angehen, so dass die Hornets aus Hügelsheim stärker aufkamen und sich einige gute Chancen erarbeiteten. Stuttgarts Keeper Tyrone Garner bewies aber einige Male seine Klasse und konnte seinen Kasten so auch im zweiten Drittel sauber halten. Überschattet wurde der Mittelabschnitt von der Verletzung von Gästetrainer Danilo Valenti, der bei einem Zweikampf vor der Hornets-Spielerbank unglücklich einen Schläger in den Nackenbereich bekommen hatte und zur Untersuchung ins Krankenhaus transportiert werden musste. Die Stuttgart Wizards Eishockey GmbH wünscht Herrn Valenti an dieser Stelle alles Gute und baldige Genesung.
Nachdem die Hornets diesen Schock verdaut hatten, gaben sie im letzten Durchgang noch einmal Gas und stemmten sich mit aller Macht gegen weitere Tore. Da Stuttgart zugleich einen Gang zurück schaltete, hatten die Gäste in dieser Phase mehr vom Spiel und ihr erster Treffer schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Bis zur 49. Minute ließ sich Tyrone Garner nicht bezwingen, dann war der Kanadier gegen Anton Marsalls Schuss jedoch machtlos, der den Hügelsheimer Ehrentreffer markierte.
Nachdem der eigentlich verdiente Shut-out für Stuttgarts Keeper Tyrone Garner nun Makulatur war, wollten seine Vorderleute wenigstens noch etwas fürs Torverhältnis und setzten die Aufforderung ihrer Fans – „Schießen, einfach Schießen!“ – in die Tat um. Nach 56 Minuten gelang Andreas Klundt im Powerplay das 9:1, ehe Manuel Weibler kurze Zeit später, wiederum mit einem Mann mehr auf dem Eis, unter großem Jubel den ersten zweistelligen Oberliga-Sieg der Stuttgart Wizards perfekt machte.
Die Wizards werden sich nun konzentriert auf das vorentscheidende Spiel am morgigen Dienstag (15.02.2005, 20.00 Uhr) beim EV Ravensburg vorbereiten, der ebenfalls noch um die Meisterrunde kämpft. Zwar dürften die Trauben für die Blau-Gelben sehr hoch hängen, doch sind sie im Oberschwäbischen sicher nicht ohne Chance – genügend Selbstvertrauen, um bereits den ersten Meisterrunden-Matchball zu verwandeln, dürfte der Sieg gegen die Hornets aus Hügelsheim jedenfalls gegeben haben.
Stuttgart Wizards – ESV Hügelsheim 10:1 (5:0, 3:0, 2:1)
Tore: 1:0 (4:40) Peter Westerkamp (John Sicinski, Jeff White) 4-5, 2:0 (7:31) Michel Maaßen (Marc Mundil, Gabriel Gaube), 3:0 (8:47) Peter Westerkamp (John Sicinski, Jeff White) 4-5, 4:0 (10:40) Jeff White (John Sicinski, Andreas Klundt), 5:0 (19:26) John Sicinski (Jeff White, Chris Norqual), 6:0 (23:14) Manuel Weibler (Jeff White, Marc Garthe), 7:0 (23:56) Peter Westerkamp (John Sicinski, Andreas Klundt), 8:0 (25:50) Manuel Weibler (Georg Hessel, Marc Garthe), 8:1 (48:32) Anton Marsall (Michael Stockbauer, Leo Bleicher) 5-4, 9:1 (55:48) Andreas Klundt (Chris Norqual, Peter Westerkamp) 5-4, 10:1 (57:03) Manuel Weibler (Georg Hessel, Marc Garthe) 5-4