0:4-Pleite gegen Klostersee

Zum dritten Mal in dieser Saison bleiben die Roten Teufel Bad Nauheim ohne Torerfolg und zeigen damit die Misere auf, die hauptverantwortlich für die Talfahrt der Kurstädter ist. Gegen eine Mannschaft, die gleich ohne acht Verletzte und so gut wie ohne Chancen auf die Meisterrunde anreiste, versprühte man kaum Torgefahr und unterlag so am Sonntagabend im heimischen Colonel-Knight-Stadion fast schon erwartungsgemäß dem EHC Klostersee mit 0:4 (0:0, 0:0, 0:4).
Ohne den gesperrten Steffen Michel, der am Freitag nach der blamablen Niederlage in Stuttgart sein Kapitänsamt niedergelegt hatte, dafür aber wieder mit Brian Stacey angetreten, ließ Bill Lochead von Beginn an nur mit zwei Verteidigerpaaren spielen. Hierbei bekam Juniorenspieler Pascal Jeßberger den Vorzug gegenüber Johannes Saßmannshausen, der nur sporadisch Eiszeit hatte. Im Angriff stellte der Kanadier nach der abgesessenen Sperre von Russell Spence seine Formationen wieder um, so dass der Neuzugang mit O'Grady und Mader stürmte. Die beiden Finnen versuchten sich mit Paul Knihs als Center, während Hackert mit Popp und Barta auf Torejagd ging. Das Spiel begann sehr verhalten: beide Seiten warteten zunächst ab, was der Gegner unternehmen würde, doch da kam nicht allzu viel. Zajonc für Klostersee (2.) sowie Pieitläinen für die Teufel (5.) hatten noch die besten Möglichkeiten, in beiden Fällen war jedoch der Torhüter zur Stelle. Ansonsten blieben Torraumszenen Mangelware, es entwickelte sich ein niveauarmes Spiel. Einzig Überzahlmöglichkeiten brachten ein wenig Schwung ins Match, aber selbst fünf Stürmer im Powerplay bei den Roten Teufeln (Eckmair und Spence an der blauen Linie) brachten kaum Torschüsse zustande. Kurz vor der ersten Pause hätten dann die Grafinger in Front gehen müssen, nachdem Danny Beauregard nach einem Break auf und davon war. Der Kanadier legte die Scheibe, nachdem er Ingo Schwarz bereits ausgespielt hatte, aber am Pfosten vorbei, so dass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging.
Im Mittelabschnitt wollten die Hausherren mehr Druck nach vorne ausüben, kurioserweise gelang dies aber nur zwei Mal in Unterzahl, nachdem Spence (25.) und Kainulainen (27.) am Torhüter scheiterten. Mader mit einem Onetimer nach Pass von O'Grady (28.) sowie ein Schuss von Grafings Saller (29.) waren da noch die besten Möglichkeiten in einem ganz schwachen Mitteldrittel. Das Bemühen mochte man den Gastgebern nicht absprechen, jedoch waren die meisten Aktionen ohne Konzept, so dass die auf Fehler wartenden Gäste es sehr einfach in der Defensive gemacht bekamen.
Tore sollten dann aber schließlich doch noch fallen: nur 56 Sekunden nach Wiederanpfiff hielt Klostersees Zajonc nach Pass von Saller einfach mal die Kelle hin, und die Scheibe landete unhaltbar für Schwarz zum 0:1 im Netz. Grafing erhöhte nun allmählich die Schlagzahl und kam nach einem Break durch Ortlip fast zum 2:0, doch Schwarz war mit einem tollen Save wieder zur Stelle. Als Mikko Kainulainen in der 47.Minute Opfer der neuen Regelauslegung wurde und erneut wegen mehr als wenig für zwei Minuten hinausgestellt wurde, traf Ortlip schließlich doch noch zum zweiten Tor für die Bayern, nachdem er einen Rebound verwandeln konnte. Damit war das Match eigentlich schon so gut wie entschieden, zumal Saller ebenfalls in Überzahl nur fünf Minuten später das 0:3 markierte. Den Schlusspunkt setzte in der vorletzten Spielminute Zajonc mit seinem zweiten Treffer zum 0:4-Endstand.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Ludvik Kopecky: "Wir hatten heute viele Verletzte zu beklagen, so dass ich ohne acht spielen lassen musste. Außerdem hatten wir nur vier Verteidiger zur Verfügung. Im Laufe des Spiels war mir klar, dass der jenige, der das erste Tor schießen würde, auch das Spiel gewinnen würde. Die Meisterrunde habe ich aber inzwischen abgehakt, so dass für uns jetzt nur die Abstiegsrunde zählt."
Bill Lochead: "Für mich war das Spiel heute eigentlich Nebensache, da ich immer noch sauer wegen des Spiels vom Freitag bin. Es fehlt bei einigen einfach die Einstellung, dennoch will ich alles dafür tun, dass wir ein Team für die Abstiegsrunde formen. Schaidnagel wird kommen sowie ein weitere Verteidiger, so dass Eckmair wieder im Sturm spielen kann. Das Spiel heute war eine Lehrstunde für unsere Finnen, die gezeigt bekommen haben, wie man die Eisfläche nutzt."
Tore:
0:1 (40:56) Zajonc (Saller, F., Schrödinger)
0:2 (46:09) Ortlip (Nickel/5-4)
0:3 (51:09) Saller, F. (Sauter/5-4)
0:4 (58:12) Zajonc (Beranek, Giel)
Strafen: Bad Nauheim 18, Klostersee 14 + 10 (Zink)
Zuschauer: 739.