Zweimal Hochspannung, zweimal Overtime

Wie sind diese
Spiele in den NHL-Play-Offs noch zu toppen? In der ersten Runde waren die
meisten Serien eine klare bis recht klare Angelegenheit, lediglich zwei Serien
gingen über die volle Distanz, aber nun, im Conference-Halbfinale, stehen sich
Teams gegenüber, denen man allesamt den Stanley-Cup-Sieg 2009 zutrauen würde.
Vor Spiel drei der Serie zwischen den Washington Capitals und Pittsburgh
Penguins hatte es mal wieder Aufregung gegeben: Grund war eine klare
Tätlichkeit von Penguins-Stürmer Chris Kunitz in Spiel zwei gegen Caps-Goalie
Simeon Varlamov. Kunitz hatte im Gewühl vor dem Tor per Crosscheck gegen den
Kopf offensichtlich versucht, Varlamov aus dem Spiel zu nehmen. Die
Entscheidung der NHL, Kunitz mit der Höchststrafe von 2500 Dollar zu belegen,
stieß bei Alex Ovechkin auf wenig Verständnis. „Das war eine üble Aktion, und die
Liga muss etwas dagegen tun“, wurde der Superstar zitiert. Und damit hatte er
durchaus Recht, bei einem Jahresgehalt von derzeit 3,5 Millionen Dollar dürften
Kunitz die 2500 Dollar kaum stören, die Aktion von Kunitz war eine klare
Tätlichkeit. In Spiel drei der Serie sorgte ein kurioses Tor von Alex Ovechkin
für Entsetzen bei den Fans in Pittsburgh: Als Mike Green den Puck aus dem
Mitteldrittel in Not einfach in die rechte Ecke ins gegnerische Drittel hämmerte,
kam Torwart Marc-Andre Fleury aus seinem Tor gefahren, um den Puck zu stoppen,
doch eine Unebenheit in der Bande sorgte dafür, dass der Puck plötzlich die
Richtung änderte und quer vor das Tor flitzte. Dort standen zwar zwei Pinguine,
doch die kamen nicht an die Scheibe, stattdessen aber der vorcheckende Ovechkin:
1:0 für die Caps nach 1:23 gespielten Minuten. Es dauerte lange, ehe sich die
Penguins vom Schock erholten. In der 30. Minute schoss Ruslan Fedotenko den
Ausgleich, und in der Folge hatte besonders der gestern sehr auffällige Evgeni
Malkin gute Chancen, scheiterte jedoch immer wieder an Varlamov. In der 56.
Minute sorgte Malkin mit seinem ersten Tor der Serie dann aber doch für das verdiente
2:1 im Powerplay. Aber auch die Caps nutzten ihr Powerplay nur 3:09 Minuten
später, als Nicklas Bäckström von der linken Torseite einnetzte. Die Overtime
war an Spannung und Chancen kaum zu überbieten, ein eher harmlos anmutender
Schuss von der blauen Linie von Kris Letang sorgte dann für den Sieg der
Penguins, die damit ihren ersten Sieg der Serie (1:2) einfuhren. Bei den Caps
spielte übrigens zum ersten Mal in der Serie Michael Nylander mit.
Nicht
minder spannend ging es in Raleigh zu, wo die Carolina Hurricanes beheimatet
sind. Zunächst besorgte Milan Lucic die Führung für die Boston Bruins, die
lange Bestand hatte. Goalie Tim Thomas hielt sein Team mit einigen Glanzparaden
im Spiel, gegen den Powerplaytreffer von Eric Staal in der 37. Minute nach
einem katastrophalen Abwehrfehler von Steve Montador war er allerdings
machtlos. Auch beim ersten Play-Off-Tor von Sergei Samsonov nur 69 Sekunden
später waren die Bruins nicht aufmerksam genug. Der Ausgleich von Mark Recchi
in der 50. Minute ging zwar in Ordnung, insgesamt aber hatten die ´Canes mehr
vom Spiel, wodurch auch der Siegtreffer in der 3. Minute der Verlängerung durch
Jussi Jokinen verdient war. Erneut zeigten sich dabei die Bruins nicht
konsequent genug und liegen daher mit 1:2 in der Serie hinten. (Patrick
Bernecker)
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