Wer trifft hat Recht - Omarks Penalties provozieren

Damals im März 2009 war es ein WM-Vorbereitungsspiel gegen die Schweiz. Alle Schützen versagten, aber Linus Omark nicht. Mit einem bis dahin nie gesehenen Move lupfte er die Scheibe über den Schweizer Keeper Marco Bührer. Die Reaktionen waren gespalten. Die einen sahen in dem 23-jährigen, der damals noch für Lulea in der schwedischen Elitserien spielte, ein Genie. Andere nannten seine "kreativen Versuche" schlichtweg provozierend und überflüssig.
Omark spielte danach eine starke Weltmeisterschaft (2 Tore und 8 Assists in 10 zehn Spielen) und wechselte in die russische KHL zu Dynamo Moskau. Dort war er hinter seinem Landsmann Matthias Weinhandl und dem Tschechen Jiri Hudler (jetzt Detroit) der drittbeste Scorer im Team.
Die Zeit für den Wechsel nach Nordamerika schien gekommen. Die Edmonton Oilers drafteten den quirligen Außenstürmer bereits 2007 in der vierten Runde an 97. Stelle. Omark begann zunächst in der AHL und machte gleich auf sich aufmerksam. Für die Oklahoma City Barons scorte er 26 Punkte in 26 Spielen und war gleich mehrmals Spieler der Woche in der AHL.
Kein Wunder, dass der nächste Schritt nicht lange auf sich warten ließ. Als sich bei den Oilers Shawn Horcoff verletzte, griff Manager Kevin Lowe schnell zum Telefon und ließ Omark einfliegen. Eine Entscheidung, die sich schon rasch bezahlt machen sollte. Gleich nach dem ersten Spiel war der Name Omark wieder in aller Munde. Und wie sollte es anders sein, wiederum nach einem Penaltyschießen.
In seinem ersten NHL-Spiel gegen Tampa Bay trat Omark als dritter und letzter Schütze für die Oilers an. Er sicherte seinem Team nicht nur den Sieg, sondern hatte wiederum einen spektakulären Move auf Lager. Von der Mittellinie anlaufend, drehte er sich erst um die eigene Achse, ehe er auf Torhüter Dan Ellis zu lief, einen Schlagschuss antäuschte, um dann Ellis die Scheibe locker durch die Schoner zu schieben. (siehe Video der Woche)
Die Menge tobte, aber die Reaktionen waren wieder geteilt. Während sein Trainer Tom Renney versprach, seinen "jungen Spielern alle Freiheiten in ihrer Kreativität zu lassen", haderten vor allem die Spieler aus Tampa Bay. "Ich denke nicht, dass er den nötigen Respekt dem Sport gegenüber gezeigt hat", diktierte Topstar Steven Stamkos den Journalisten in die Bücher. "Nichtmal Crosby und Ovechkin, die unbestreitbar die besten Spieler der Welt sind, würden so etwas machen", moserte Stamkos weiter.
So umstritten die Aktionen von Omark auch sind, auf jeden Fall sind sie spektakulär und für die Zuschauer sehenswert. Respekt hin oder her, wer trifft hat immer Recht, lautete schon immer ein unumstößliche Sportlergesetz. Spätestens wenn Omark keinen Erfolg mehr hat, wird er seine Spielweise ändern.
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