Weiter geht’s: Heute startet die Serie Vancouver Canucks-Chicago Blackhawks

Die
Conference-Halbfinalserien in der National Hockey League (NHL) beginnen heute
mit dem ersten Spiel zwischen den Vancouver Canucks und den Chicago
Blackhawks (18:00 Uhr Ortszeit/ 3:00 Uhr MESZ/ live im TV auf ESPN America). Nachdem unsere Hockeyweb-Experten beim Viertelfinale sieben von acht
Serien richtig prognostizierten, folgt nun der Ausblick auf die zweite Runde,
beginnend mit der Auseinandersetzung zwischen den abwehrstarken ’Nucks und den
aufstrebenden Hawks.
Die letzte
Begegnung zwischen den beiden Klubs in der Vorrunde in Chicago endete 4:0 für
die Gäste aus British Columbia, bei denen der absolut wichtigste Spieler im Tor
steht. Roberto Luongo, der halboffizielle Kapitän der Canucks, hat seine
Verletzungsprobleme vom Saisonanfang endgültig überwunden und stellt zusammen mit seinem äußerst defensiv
ausgerichteten Team ein fast unüberwindbares Bollwerk dar, das schon den St.
Louis Blues in Runde eins in vier Spielen die Zähne zog. Gegen die jungen
Wilden in Chicagos Angriff dürfte es aber ungleich schwieriger werden, zumal
die Canucks mit ihrer Spielanlage Strafzeiten en masse sammeln und das
Powerplay der Hawks wesentlich kreativer und effektiver ist als das der Blues.
Auf der anderen Seite der Eisfläche dürfen sich die Sedin-Brüder auf die "Spezialbehandlung" durch Chicagos
Top-Verteidigerpaar Brent Seabrook und Duncan Keith freuen, und Mats Sundins
zweite Reihe könnte zum Zünglein an der Waage werden.
Die Vorrunde
Ausgeglichen
- beide Teams gewannen je zweimal, die Blackhawks während der großen Krise der
Canucks im Oktober und Dezember, die ’Nucks die letzten beiden Partien im Februar und März.
Die Historie
Erst zweimal
gerieten die Klubs in den Playoffs aneinander; 1982 gewann Vancouver das
Conference-Finale mit 4:1, ging dann aber in den Stanley Cup-Endspielen sang-
und klanglos gegen die New York Islanders unter. Und 1995 verpassten die Hawks
den Canucks im Conference-Halbfinale mit 4:0 die Höchststrafe.
Die Chancen
Die
Defensive der Canucks kann so manchem Gegner die Lust am Angreifen nehmen und
wurde auch schon mit den Trap-Künstlern aus New Jersey verglichen, die mit
ihrer Maurertaktik drei Stanley Cups gewonnen haben. Die Blackhawks werden viel
Geduld und Einsatzfreude benötigen, um Luongo & Co zu überwinden. Wenn Vancouver
diszipliniert und in allen Reihen ausgeglichen spielt, wird es umso schwieriger,
dazu ist Hawks-Kapitän Jonathan Toews offensichtlich verletzt. Vielleicht
riskiert Trainer Joel Quenneville einen Wechsel auf der Torwartposition:
Cristobal Huet schien in der Vorrunde mit den Canucks besser zurecht zu kommen
als Nikolai Khabibulin, der die Serie gegen Calgary durchgespielt hat.
Die Einschätzung
Auch wenn
die Sympathien generell wohl eher bei den jungen Blackhawks liegen dürften, sind
die Canucks vom Abwehrverhalten her wie für die Endrunde geschaffen. Vancouver gewinnt die Serie in sechs Spielen.
(Oliver
Stein)