Wegen 20 Cent Wechselgeld: Patrick Kane und Cousin verprügeln Taxifahrer

Der gerade
20-jährige NHL-Star Patrick Kane hat sich am Sonntagmorgen in seiner
Heimatstadt Buffalo im US-Bundesstaat New York einen ganz dicken Fauxpas
geleistet. Der Außenstürmer der Chicago Blackhawks war mit seinem ein Jahr
älteren Cousin James unterwegs und offenbar betrunken, als die beiden Nachtschwärmer
sich mit einem 60-jährigen Taxifahrer anlegten. Grund der Streitigkeiten:
läppische zwanzig Cent.
Die Fahrt
kostete laut Polizeibericht dreizehn Dollar und achtzig Cent, James Kane gab Jan
Radecki fünfzehn Dollar und verlangte nach dem vollen Wechselgeld – in den USA
eigentlich extrem ungewöhnlich, denn dort ist es Usus, Servicekräften
mindestens zehn Prozent Trinkgeld zu überlassen. Radecki hatte aber dem
Vernehmen nach keine Münzen bei sich und wollte einen Dollar als Wechselgeld
aushändigen, worauf James Kane dem Taxifahrer die gerade übergebenen
Dollarnoten aus der Hand gerissen und auf Radecki eingeschlagen haben soll. Cousin
Patrick (der in der vergangenen NHL-Saison 3,725 Millionen US-Dollar verdient hat) soll daraufhin in ziemlich rüder Sprache dem Taxifahrer zu verstehen
gegeben haben, dass er keine Ahnung habe, mit wem er sich hier eingelassen habe,
und ebenfalls auf Radecki eingeschlagen haben. Dabei sind angeblich die Brille
und die Kleidung des Taxifahrers beschädigt worden; die Polizei hat inzwischen
bestätigt, dass bei James Kane ein zerrissener Fünfdollarschein gefunden wurde.
Ein Passant hatte den Streit beobachtet und die Polizei alarmiert.
Kane und sein
Cousin wurden wegen Diebstahls und Unruhestiftung in Polizeigewahrsam genommen,
durften allerdings, nachdem sie dem zuständigen Richter vorgeführt worden waren,
die Haftanstalt wieder verlassen. Vor dem Richter hatten sich übrigens beide
für „nicht schuldig“ erklärt, aber das dürfte noch längst nicht das Ende dieser
für den NHL-Star sehr unangenehmen Geschichte sein: Taxifahrer Radecki will über
seinen Anwalt den Kanes den Marsch blasen und die Sache keineswegs auf sich
beruhen lassen. Und auch die Blackhawks, bei denen es erst vor kurzem einige
interne Probleme gegeben hatte – Manager Dale Tallon war abgelöst worden, die Angebote
für die bedingt vertragsfreien Spieler der Hawks waren nicht fristgerecht erfolgt und obendrein muss Neuverpflichtung Marian Hossa wegen einer
Schulterverletzung unters Messer – können solche negative Publicity momentan
überhaupt nicht gebrauchen. (Ollie Stein)