Washington stürmt an die Spitze der East-Division, Tampa Bay verliertTobias Rieder muss bei Sabres-Niederlage zuschauen
Geglückter Einstand: Anthony Mantha (#39) traf gleich in seinem ersten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Nick Wass)Das war ein deutliches Zeichen der Capitals: die Philadelphia klar besiegt und der East-Division an den Islanders vorbeizogen. In der gleichen Division konnten sich die Rangers über ihren Sieg im Großraum-Derby gegen New Jersey freuen. Damit haben sie ihre Play-Off-Chancen erhalten. Die Dallas Stars werden sich ziemlich geärgert haben, denn die Niederlage gegen Florida war vermeidbar und jetzt muss, will man sich die Play-Off-Chancen nicht verderben, langsam eine Siegesserie her.
Für Tobias Rieder sieht es dagegen sehr mau aus: Seine Sabres belegen in der East-Division mit sieben Punkten Rückstand auf New Jersey den letzten Platz und auch der Punktgewinn in Boston kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass alles andere als der vorletzte Platz für die Sabres nicht möglich sein wird. Für Meister Tampa Bay gab es in Nashville ausnahmsweise mal richtig Saures. Die Predators fanden in einen Spielrausch, der auch nicht vom Meister gestoppt werden konnte.
Boston Bruins – Buffalo Sabres 3:2 (1:1, 1:0, 0:1, 1:0) n.V.
Obwohl Tobias Rieder nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, konnte er sich zumindest über einen Punkt seiner Sabres freuen. Vielleicht wäre sogar mehr drin gewesen, hätte man die frühe 1:0 Führung, als Colin Miller mit einem fulminanten Schlagschuss einen Abwehrfehler der Bruins bestrafte, länger verteidigen können.
Zu Wochenbeginn wurden zwei Spieler (Curtis Lazar und Taylor Hall) ausgerechnet nach Boston getradet und dieses Duo machte, zusammen mit Bostons weiterem Neuzugang Mike Reilly (früher Ottawa) einen starken Eindruck. Bostons Trainer Bruce Cassidy: „Sie haben uns geholfen, die Punkte zu gewinnen, weil sie einen guten Eindruck machten.“ Ein weiterer Aspekt war die Verletzung von Sabres-Stürmer Riley Sheahan, der kurz vor dem 1:1, erzielt von David Krejci (14.), von Bostons Stürmer Nick Ritchie böse in die Bande gecheckt und danach in die Kabine gebracht werden musste.
Craig Smith erzielte für die Bruins in seinem 700 NHL-Spiel sein neuntes Saisontor und die Führung für die Gastgeber. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur 52. Minute, dann traf Sabres-Verteidiger Rasmus Dahlin mit einem sauberen Schlagschuss zum 2:2 Ausgleich. Nach 65 Spielminuten musste dann das Penaltyschießen für die Entscheidung sorgen.
Hier zeigten sich die Bostoner überleg: Beide Schützen trafen, während bei Buffalo beide versagten. Das entscheidende 3:2 erzielte Charlie Coyle.
Washington Capitals – Philadelphia Flyers 6:1 (4:1, 1:0, 1:0)
Im Augenblick befinden sich die Capitals in bestechender Form. Das mussten auch die Flyers anerkennen, die aber trotz der Niederlage noch nicht aus dem Play-Off-Rennen sind. Flyers-Coach Alain Vigneault war dennoch sauer: „Mir hat die Art und Weise, wie wir das erste Drittel gestaltet haben, überhaupt nicht gefallen. Wir haben den Gegner aufgebaut und der hat uns dafür mächtig bestraft.“ Vigneault meinte dabei besonders die Zeit nach dem 1:1. Getroffen hatten Conor Sheary (8.) für die Capitals und Sean Couturier (9.) für die Gäste. Das 2:1 (12.) durch Tom Wilson und das 3:1 (17.) durch Niklas Backström fielen in Überzahl, beim 4:1 von Carl Hagelin (19.) spielten die Capitals ihren Gegner bei personeller Gleichheit eiskalt aus.
Das 5:1 war ein besonderes Tor: Am Montag kam Anthony Mantha aus Detroit und einen Tag später traf er in der 30. Spielminute mit einem prächtigen Schuss ins rechte obere Eck. Das 6:1 war schließlich noch dem Chef vorbehalten: Superstar Alex Ovechkin (46.) traf zum 22-mal in dieser Saison. Es war sein Treffer Nummer 728. Damit liegt er nur noch drei Tore hinter der Legende Gilbert Dionne.
Am Ende gab es auch noch etwas zu feiern für Capitals-Verteidiger John Carlson. Der 31jährige, seit 2009 in Washington unter Vertrag, erreichte in seinem 800. NHL-Spiel seinen 400. Scorerpunkt.
New Jersey Devils – New York Rangers 0:3 (0:1, 0:0, 0:2)
Igor Shestyorkin, Keeper der Rangers, war nach dem Spiel glücklich: sein erster Shut-out in der NHL, für den er 27 Paraden brauchte: „Ich möchte mich bei allen meinen Mannschaftskollegen bedanken, die vor mir gespielt haben und Schüsse blockten. Sie haben es für mich getan und ich bin dankbar.“ Und es gab noch ein Jubiläum auf Rangers-Seite. Artemi Panarin, mit 11,6 Millionen Dollar pro Jahr bestbezahlter Rangers-Profi, machte nach seinem Wechsel von Columbus sein 100. Spiel für die New Yorker und belohnte sich selbst mit dem 2:0 in der 48. Spielminute. Davor hatte Mika Zibanejad (8.) die Gäste in Führung gebracht. In der 60. Minute traf Pavel Buchnewitsch per Empty-Netter zum Endstand 3:0.
Toronto Maple Leafs – Calgary Flames 2:3 (1:1, 0:1, 1:0, 0:1) n.V.
Eine vermeidbare Niederlage kassierte der Tabellenführer gegen Calgary, wobei es sicherlich nicht am Torhüter lag: Neuzugang David Rittich war am Montag ausgerechnet von Calgary gekommen und sollte jetzt gegen seine alten Kameraden das Tor sichern. Torontos Trainer Sheldon Keefe: „Ich bin trotz der Niederlage zufrieden mit ihm. Er hat sehr gut gearbeitet und hatte bei den Gegentoren kaum eine echte Chance. Dazu hat er uns mit ein paar wirklich guten Paraden Sicherheit gegeben.“
Und noch ein weiterer Spieler schrieb Geschichte. Calgarys Milan Lucic, früher u.a. in Boston, Los Angeles und Edmonton aktiv, machte sein 1.000 Spiel und konnte sich sogar über einen Asisst freuen, als er Juuso Valimaki (5.) auflegte. Zach Hyman (11.) glich für Toronto aus. In der 21. Minute brachte Elias Lindholm die Flames wieder in Führung, die Alexander Kerfoot (47.) erst spät wieder für Toronto ausgleichen konnte. Den Siegtreffer für das Team aus Alberta markierte schließlich Johnny Gaudreau bereits nach 36 Sekunden in der Overtime – mit einem sehenswerten Move gegen seinen ehemaligen Teamkollegen.
Nashville Predators – Tampa Bay Lightning 7:2 (3:0, 1:1, 3:1)
Eine überraschend hohe Niederlage musste Titelverteidiger Tampa Bay in Nashville hinnehmen. Die Predators, in der Central Division nur auf einem Mittelplatz, fegten die Bolts weg. Die Gäste konnten froh sein, dass Keeper Curtis McElhinney noch weitere Chancen der Gastgeber mit stellenweise gewagten Paraden verhinderte. Den Auftakt machte Colton Sissons (7.), dem Roman Josi (9.) das 2:0 folgen ließ. Wie groß das Selbstvertrauen der Predators ist, bewies Josi: „Ich denke, dass Vertrauen durch harte Arbeit verdient wird. Wir haben in unsere Arbeit investiert und wenn sich dann Erfolge einstellen, dann wird das Selbstvertrauen immer größer.“ Dies wurde auch klar, als Viktor Arvidsson (14.) per Direktabnahme nach perfektem Querpass von Johansen auf 3:0 erhöhte.
Zwar traf Brayden Point kurz nach der ersten Pause zum 1:3-Anschluss, aber Rocco Grimaldi erhöhte in der 29. Minute zum 4:1.
Im dritten Drittel gingen die Predators-Festspiele weiter: Erst traf Viktor Arvidsson (50.) zum 5:1, dann verkürzte Yanni Gourde (52.) auf 2:5 und letztendlich erhöhten Tanner Jeannot (55.) und Mikael Granlund (59.) auf 7:2. Für Jeannot ein bemerkenswertes Tor, denn es war sein erster NHL-Treffer. Der 23jährige Kanadier hatte die Saison beim drittklassigen ECHL-Verein Florida Everblades begonnen, war dann hochgewechselt in die AHL zu den Chicago Wolves und wurde jetzt von Nashville übernommen. Jeannot nach dem Spiel: „Dieses Spiel werde ich wahrscheinlich mein ganzes Leben nicht vergessen. Wichtig war jedoch, dass wir als Team gegen eine Spitzenmannschaft gewonnen haben.“
Minnesota Wild – Florida Panthers 2:3 (1:1, 0:1, 1:0, 0:1) n.V.
In einem jederzeit spannenden Spiel mit Play-Off-Charakter setzten sich die Panthers bei den Wild nach Verlängerung durch. In der regulären Spielzeit trafen für die Wild Jason Robertson (13.) und Joe Pavelski (49.), für das Team aus Florida waren Alexander Barkow (12.) und Radko Gudas (23.) erfolgreich. In der anschließenden Verlängerung konnte Frank Vatrano mit seinem Tor in der 64. Minute die Panthers zum Erfolg schießen.