Verhandlungspause in der NHLLockout
Foto: Carsten Schürenberg - www.stock4press.deAls bisheriger Tiefpunkt sendete Vize-Commissioner Bill Daly in der Nacht auf heute wütende Statements an nordamerikanischen Medien: "Ich bin entmutigter denn je in diesem Prozess. Wir haben wiederholt Schritte in die Richtung der Spieler gemacht mit absolut keiner Erwiderung. Leider haben wir festgestellt, dass wir es mit einer Gewerkschaftsführung zu tun haben, die kein aufrichtiges Interesse hat, eine Einigung zu erzielen. Egal was wir vorschlagen oder wie wir vorschlagen um einen Kompromiss zu erzielen, die Antwort heißt Nein. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir sagen müssen, genug ist genug."
Mit dem Verhandlungsstopp will die NHL weiter Druck ausüben, um die Spieler zum Einlenken zu zwingen. Nachdem die NHL bei der letzten Aussperrung der Spieler 2004/05 eine Salärobergrenze und Koppelung am Umsatz der Clubs durchgesetzt hatte, geht es bei diesem Lockout darum, die Löhne und die Beteiligung am Umsatz zu senken. Die Begeisterung der Spieler hält sich verständlicherweise in Grenzen. Die Gewerkschaft zeigte sich bedingt kompromissbereit und forderte einen stärkeren Finanzausgleich zwischen den Clubs als Mittel, um die Probleme der kleineren NHL-Teams in den Griff zu bekommen.
Die NHL hat bereits 327 Spiele abgesagt. Hoffnungen über eine verkürzte Saison ab dem 1. Dezember gibt es kaum mehr. Wahrscheinlich wird die Liga bald weitere Spiele im Dezember absagen. Die einzige Annäherung die es momentan gibt ist der Punkt, an dem die gesamte Saison ins Wasser fällt. Vor acht Jahren wurde die Saison am 16. Februar gestrichen. In der NHL sind in ihrer Geschichte mehr Spiele durch Arbeitsstreite gestrichen worden als in den anderen großen Sportligen Nordamerikas (MLB, NBA, NFL) zusammen. Es ist bereits der dritte Lockout in der Ära von Commissioner Gary Bettman nach 1994/95 und 2004/05.