Vergabe der 32. NHL-Franchise an Seattle steht bevorExekutivkomitee empfieht einstimmig die Aufnahme
Die Key Arena wird komplett modernisiert - und soll danach die Heimat des NHL-Teams aus Seattle werden. (Foto: dpa/picture alliance/AP Photo)Bekanntlich hatte die NHL beim aktuellen Expansionsprozess ausdrücklich nur die Bewerbung aus Seattle entgegengenommen. Nachdem die Stadtverwaltung den Weg zur Neugestaltung des Stadions freigemacht hatte, stand der Bewerbung nichts mehr im Weg. Nun haben Commissioner Gary Bettman und Deputy Commissioner Bill Daly zusammen mit dem Exekutivkomitee der Liga dem Board of Governors die Aufnahme Seattles empfohlen – und zwar einstimmig.
Das Ziel, so Bettman, sei es, dass das neue Team 2020 den Spielbetrieb aufnehmen werde. „Natürlich gibt es einige Faktoren, die den Zeitplan beeinflussen können, wie beispielsweise den Baufortschritt. Wenn es sich verzögert, wird es 2021. Aber das Ziel aller Beteiligten ist ein Start 2020.“
Rund einen Monat ist es nun her, dass die Eignergruppe, zu der David Bonderman, Jerry Bruckheimer und David Wright gehören, eine Einigung mit der Stadt über die komplette Neustrukturierung der Key Arena erzielt hatte. „Seattle gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten in den USA. Es gibt es uns eine geographische Balance und wird geographische Rivalität mit den Vancouver Canucks erzeugen“, sagte Bettman – sehr zur Freude der Canucks, die die Aufnahme Seattle befürworten.
Ganz offenbar ist die offizielle Aufnahme Seattles nur noch Formsache. Wenige Stunde nach der Entscheidung in New York, die Vergabe der Franchise dem „BOG“ zu empfehlen, saß Bill Daly bereits im Flugzeug nach Köln. Beim Spiel der Kölner Haie gegen die Edmonton Oilers fragten ihn kanadische Journalisten, ob die Aufnahme Seattles zu einer Neueinteilung der Divisionen führen würde. „Darüber denken wir nach, es ist aber noch keine Entscheidung gefallen“, sagte er. Den Start Seattles stellte er dabei nicht infrage.
Seattle ist eine Stadt mit großer Eishockeytradition. Die Seattle Metropolitans waren das erste US-Team, das den Stanley Cup gewonnen hat. 1917 besiegte der Meister der Pacific Coast Hockey Association die Montréal Candiens in vier Spielen. 1919 standen sich die beiden Teams erneut im Kampf um den Stanley Cup gegenüber. Die Serie wurde aber beim Stand von 2:2 Siegen abgebrochen, da mehrere Spiele der Canadiens an der Spanischen Grippe erkrankt waren. Seit 1977 spielen die Seattle Thunderbirds (von 1977 bis 1985 unter dem Namen Seattle Breakers) in der Western Hockey League.