Überragender Thomas Greiss bringt Tampa Bay zur Verzweiflung Winnipeg verkürzt Rückstand zu Toronto, Islanders halten Spitze
Thomas Greiss im Tor der Red Wings sicherte seinem Team mit 26 Paraden einen Punkt gegen den amtierenden Meister und Tabllenführer der Central Division. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Paul Sancya)Eine überraschende Heimniederlage kassierte in der North Division Tabellenführer Toronto gegen seinen jetzt engsten Verfolger Winnipeg. In der East-Division blieben die New York Islanders trotz eines verlorenen Punkts gegen die Boston Bruins an der Spitze, weil die Washington Capitals gegen die New Jersey Devils trotz eines klaren 4:1 Vorsprunges in die Verlängerung gehen mussten.
Detroit Red Wings – Tampa Bay Lightning 3:4 (1:2,2:0,0:1,0:1) n.V.
Fünf Tage hatten die Red Wings Zeit, nach vier Niederlagen in Folge ihre Wunden zu lecken und sich auf den Titelverteidiger vorzubereiten. Der letzte Sieg gegen die Bolts stammt noch vom November 2015. Der Start der Autostädter, die wieder mit Thomas Greiss im Tor antraten, war dann auch fulminant. Filip Zadina bediente im Powerplay den völlig frei gelassenen Adam Erne (4.) und der hatte kein Problem, Andrei Vasilewsky im Tor zu bezwingen. Dass auch die Bolts das Überzahlspiel beherrschen, bewiesen sie in der 12. Minute, als Hedman und Palat den Speed im Kombinationsspiel hochtrieben und dabei Brayden Point fanden, der aus naher Entfernung Greiss überwand. Greiss war in der 14. Minute machtlos, als Blake Coleman von der blauen Linie abzog und Tyler Johnson die Scheibe in der Luft unhaltbar ins Tor ablenkte.
Aber Detroit war noch nicht geschlagen, zog sich an Thomas Greiss hoch, der in der 18. Minute mit einem Top-Save Alex Killorn stoppte. In der 27. Minute drosch Patrik Nemeth die Scheibe an Vasilewsky vorbei von der blauen Linie ins Netz, wobei dem Torhüter der Bolts die Sicht genommen worden war. Und es kam für das Team aus Florida noch schlimmer. Nach einem Abwehrfehler hatte Dylan Larkin (30.) freie Fahrt und es stand 3:2. Da sich die Red Wings diszipliniert verhielten und den Lightning kaum Chancen gaben, wurde es langsam spannend, aber in der 50. Spielminute war es dann doch soweit. Der Slowake Erik Cernak erhielt die Scheibe von Maroon und gegen seinen Schuss durch die Beine hatte Thomas Greiss kaum eine Abwehrchance. Der anschließende Jubel von Cernak war verständlich, war es doch sein erstes Saisontor.
Damit rettete Cernak sein Team in die Verlängerung, wo Tampa allerdings ein paar bange Sekunden überwinden musste, als Detroits Larkin aus nähester Entfernung am prächtig reagierenden Vasilewsky scheiterte. Nur eine halbe Minute später dann die Entscheidung. Michail Sergachjow nutzte eine fehlerhafte Abstimmung bei Detroits Spielerwechsel, um den freien Tyler Johnson zu erreichen, dieser bediente den heranstürmenden Black Coleman und gegen dessen Schuss war Greiss absolut chancenlos. Trotzdem war Dylan Larkin mit seinem Team zufrieden: „Wir haben die Pause genutzt und sind stark zurückgekommen. Dank Thomas Greiss konnten wir aus einer verstärkten Defensive spielen und damit hatte Tampa seine Probleme. Jetzt müssen wir dieses Niveau halten.“
Toronto Maple Leafs – Winnipeg Jets 3:4 (2:1,0:2,1:1)
Der Tabellenführer begann gewohnt dynamisch. Sofort wurde Winnipeg in die eigene Hälfte gedrückt und als Zach Hyman in der neunten Minute mit einem sehenswerten Solo das 1:0 für die Leafs besorgt hatte, da musste man sich um die Jets Sorgen machen. Aber die waren aus einem anderen Holz geschnitzt als etwa noch vor einer Woche bei der 1:7-Niederlage in Montreal, bei der Stammkeeper Connor Hellebuyck ausgetauscht worden war.
Zwar gelang Andrew Copp (13.) das 1:1, aber noch im ersten Drittel ging Toronto noch einmal in Führung, als sich Auston Matthews (18.) durchsetzen konnte. Den Ausgangspunkt zum 2:2 lieferte Winnipegs Mark Scheifele, der sich an der Bande den Puck erkämpfte und über Pionk die Scheibe an Josh Morissey weiterleitete. Dieser ließ anschließend Torontos dänischem Nationalkeeper Frederik Andersen keine echte Chance. Erstaunlich dann die Entwicklung zum 3:2 für die Jets. Obwohl bei einem Angriff von Nikolaj Ehlers die gesamte Abwehr von Toronto um Keeper Andersen versammelt war, blieb Jets-Angreifer Kyle Connor (38.) völlig frei und der durfte dann aus höchstens drei Metern Entfernung Andersen überwinden. Um so schöner dann das 4:2 für Winnipeg im dritten Spielabschnitt. Mason Appleton (48.) kam zu seinem siebten Saisontor nach einem unwiderstehlichen Sololauf. Etwas glücklich fiel das dritte Tor der Maple Leafs zwei Minuten vor dem Ende durch Auston Matthews, als Jets-Defender Forbort von Tavares getunnelt wurde und Matthews keine Einschussprobleme hatte.
New York Islanders – Boston Bruins 2:1 (0:1,1:0,0:0,1:0) n.P.
Im Spitzenspiel der East-Division setzte sich Tabellenführer New York Islanders gegen Verfolger Boston knapp nach Penaltyschießen durch. In der ausgeglichenen Begegnung ging erst Boston durch einen Schlagschuss von David Pastrnak (20.) in Führung. Diesen Vorsprung hätte Boston ausbauen können, als David Kreijci in der 30. Minute mit der Rückhand auf das leere Tor schoss, aber Islanders-Keeper Semyon Varlamow die Scheibe in einer spektakulären Aktion mit dem Schläger noch vor der Linie stoppte. Erst ein Überzahlspiel in der 37. Minute brachte dann den Ausgleich, als Brock Nelson, von Pageau perfekt angespielt, erfolgreich war. Im abschließenden Penaltyschießen war dann Anthony Beauvillier der entscheidende Torschütze für die Islanders.
Die weiteren Spiele der vergangenen Nacht im Überblick:
Pittsburgh Penguins – New York Rangers 4:2 (1:1,2:0,1:1)
Philadelphia Flyers – Buffalo Sabres 5:4 (1:3,2:1,1:0,1:0) n.P.
Washington Capitals – New Jersey Devils 5:4 (1:0,3:1,0:3,1:0) n.V.
Carolina Hurricanes – Nashville Predators 3:2 (0:0,2:2,0:0,1:0) n.V.
Columbus Blue Jackets – Florida Panthers 2:4 (0:1,1:2,1:1)
Dallas Stars – Chicago Blackhawks 6:1 (2:0,3:1,1:0)