Über 8300 Zuschauer bei Kanada-Derby in PWHLNationaltorhüterin Sandra Abstreiter als Backup dabei
Über 8300 Zuschauer kamen zum Premierenspiel des „Team Ottawa“ in den TD Place. Montreal gewann das Kanada-Derby in der PWHL in der Overtime. (Foto: dpa/picture alliance/ASSOCIATED PRESS)Tatsächlich war die Arena, die im Regelfall den Ottawa 67’s aus der Ontario Hockey League als Heimat dient, wie gemacht für dieses insgesamt zweite Spiel der neu gegründeten Eishockey-Profiliga für Frauen in Nordamerika. 1990 fand im damals noch Civic Centre genannten Stadion die erste Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Damals wurde Kanada erster Frauen-Weltmeister; das deutsche Team belegte im Achterfeld den siebten Platz. Und auch beim aktuellen Spiel der PWHL war eine deutsche Nationalspielerin dabei: Torhüterin Sandra Abstreiter spielt für das „Team Ottawa“, das wie die fünf anderen Mannschaften der Liga, die am 1. Januar 2024 ihren Spielbetrieb aufgenommen hat, noch keinen Namen hat.
Zweimal ging das Team Ottawa gegen das Team Montreal vor einer stimmgewaltigen Kulisse in Führung, doch letztlich gewannen die Gäste mit 3:2 nach Verlängerung. Ann-Sophie Bettez traf nach 64 Sekunden in der Overtime zum Sieg für Montreal. Interessant: Anders als im weltweiten Frauen-Eishockey sonst üblich erlaubt die PWHL auf den ausdrücklichen Wunsch der Spielerinnen hin Bodychecks.
Nachdem die Vorbereitungsspiele im Dezember ausgetragen worden waren, dauert die reguläre Saison in der PWHL noch bis Mai, ehe sich die Play-offs anschließen. Die künftigen Saisons sollen dann auch im „normalen“ Zeitraum einer Eishockey-Spielzeit ausgetragen werden. Beobachter sehen in der PWHL ein deutlich höheres Niveau als in der Vorgängerliga PHF (hervorgegangen aus der NWHL), da zahlreiche Spielerinnen der Spielerinnengewerkschaft PWHPA diese Liga boykottiert und stattdessen eigene Freundschaftsspiele in Form kleiner Turnierserien ausgetragen hatten.
Die sechs Teams der Premierensaison kommen aus Montreal, Toronto, New York, Boston, Ottawa und Minneapolis/Saint Paul. Dabei tragen die Teams ihre Heimspiele auch in neutralen beziehungsweise wechselnden Arenen aus, um die Aufmerksamkeit für die neue Liga zu erhöhen. Mehrere große TV-Stationen in Nordamerika übertragen die Spiele der PWHL.