Tyler Toffoli schießt Montreal Canadiens in die nächste Runde, New York Islanders fehlt noch ein SiegHabs "sweepen" die Winnipeg Jets
Tyler Toffoli (l., #73) erzielte nach 98 Sekunden in der Verlängerung das entscheidende Tor seiner Canadiens gegen die Jets. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Paul Chiasson)Montreal Canadiens - Winnipeg Jets 3:2 (OT)
Serienstand: 4:0
Tyler Toffoli hat die Montreal Canadiens, Viertplatzierter der North Division, ins Halbfinale um den Stanley Cup geschossen. Mit seinem Treffer nach 98 Sekunden in der Verlängerung entschied er das Spiel und die Serie gegen die Winnipeg Jets. Nick Suzuki hatte hatte sich die Scheibe in der rechten Ecke erkämpft, gab sie weiter auf Rookie Cole Caufield, der sie gestochen scharf auf Tyler Toffoli passte. Der US-amerikanische Stürmer hatte sich am langen Eck freigelaufen und schloss aus kurzer Distanz direkt zum vielumjubelten Siegtor ab.
Im ersten Drittel hatten Erik Gustafsson in Überzahl und Artturi Lehkonen scheinbar die Weichen auf Sieg gestellt. Logan Stanley, der in der gesamten Hauptrunde einen Treffer erzielte, glich jedoch mit einem Doppelpack in den ersten fünf Minuten des Mittelabschnitts aus. In der Folge waren die Habs feldüberlegen, verzeichneten nach dem Ausgleich 25:6 Torschüsse, verpassten es aber, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Mit dem Erfolg haben die Canadiens nun sieben Spiele in Folge gewonnen. Das ist die längste Siegesserie der Habs in der Endrunde seit 1993 - damals gewannen sie den Cup gegen die Los Angeles Kings mit Wayne Gretzky.
"Wir sind natürlich sehr erfreut über diese Chance, aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns", sagte Carey Price nach dem Spiel nüchtern." Coach Dominique Ducharme war da schon etwas euphorischer: "Wir können unsere eigene Geschichte schreiben, und das wollen wir auch tun." Jets-Kapitän Blake Wheeler lobte den Gegner: "Sie spielen auf einem wirklich hohen Niveau, dafür muss ihnen alle Anerkennung aussprechen."
Nach den Edmonton Oilers im Jahr 1990 und Tampa Bay Lightning 21 Jahre später sind die Canadiens das dritte Team der Liga-Historie, dem nach einem Sieben-Spiele-Marathon in der nächsten Runde ein Sweep gelingt.
Boston Bruins - New York Islanders 4:5
Serienstand: 2:3
Nach 42 Minuten sahen die Islanders bereits wie der sichere Sieger aus: Brock Nelson hatte gerade zum 5:2 getroffen. Da war der Arbeitstag von Tukka Rask im Tor der Bruins bereits beendet: Der Finne wurde zum zweiten Mal in seinen mehr als 100 Play-off-Spielen vom Eis genommen. Dann aber machten die Gastgeber nochmal richtig Druck und kamen durch die Treffer David Pastrnak gut zwei Minuten später und David Krejci (55.) bis auf ein Tor heran, konnten in den verbleibenden fünf Minuten aber nicht mehr den Ausgleich erzwingen.
Die Boston Bruins gaben zwar mehr als doppelt so viele Torschüsse ab wie die Islanders (44:19), drei Überzahltore der Gäste - das gelang ihnen zuletzt 2002 in einem Play-off-Spiel - gegenüber nur einem der Hausherren machten aber den Unterschied aus. Damit haben die New York Islanders nun morgen Nacht auf eigenem Eis die Chance, nach dem vergangenen Jahr wieder in die Runde der letzten Vier einzuziehen.