Triumph in Spiel 7: Montreal Canadiens ziehen in die nächste Runde einComeback nach 1:3-Serienrückstand
Zutritt verboten: Carey Price hielt seinen Kasten mehr als 58 Minuten sauber und ebnete damit seiner Mannschaft den Weg in die zweite Runde. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Nathan Denette)Toronto Maple Leafs - Montreal Canadiens 1:3
Serienstand: 3:4
Ein überragender Carey Price im Tor und eine extrem starke Defensivleistung gegen die Topstürmer der Leafs Auston Matthews - ein Tor bei 34 Versuchen - und Mitch Marner, der in der ganzen Serie als zweitbester Torschütze der Leafs in der Hauptrunde gar nicht getroffen hatte, waren neben der nahezu unglaublichen Resilienz der Habs der Schlüssel zum Erfolg. Und dann sind es eben die besonderen Momente, die ein solches Spiel entscheiden. Die Toronto Maple Leafs kamen zunächst gut ins Spiel, entwickelten viel Druck und erarbeiteten sich viele Chancen in ihrem Bestreben, das Spiel mit einer frühen Führung auf eigenem Eis zu beruhigen. Dabei scheiterten sie aber immer wieder an Price, der insgesamt 30 Schüsse parierte.
Und so kam, wie es kommen musste: Nach 23 Minuten gingen die Gäste in Führung. Eric Staal stach an der eigenen blauen Linie Mitch Marner die Scheibe weg, die Brendan Gallagher sofort aufnahm und auf dem linken Flügel loszog. Mit einem Handgelenkschuss vom linken Bullykreis überraschte er Jack Campbell im Tor der Leafs zur Führung für die Habs. Es war Gallaghers erstes Tor in dieser Serie. In der Folge drängten die Leafs auf den Ausgleich - Price und einmal der Pfosten bei einem Schuss von Auston Matthews verhinderten dies jedoch. Nach 35 Minuten der nächste Nadelstich für die Leafs: In Überzahl fälschte Corey Perry mit dem linken Knie einen Schuss von Nick Suzuki, der wahrscheinlich am Tor vorbeigegangen wäre, unhaltbar für Campbell ab.
Corey Perry und Tyler Toffoli entscheiden "bestes Saisonspiel" der Canadiens
Mit seinem vierten Treffer in seinem siebten Spiel 7 entschied Perry, der etwa 130 Kilometer von Toronto entfernt in Peterborough das Licht der Welt erblickte, das Spiel. Die Leafs konnten trotz einiger guter Gelegenheiten und hohem Engagement nicht den Anschluss herstellen. Gut zweieinhalb Minuten machte Tyler Toffoli mit seinem Treffer ins leere Leafs-Gehäuse alles klar. Wieder hatte Eric Staal mit seinem Einsatz den Scheibengewinn ermöglicht. Erst danach kamen die Leafs zu ihrem Tor durch William Nylander, das 96 Sekunden vor Ende jedoch zu spät kam, um noch einmal eine Wende zu ermöglichen.
"Das war das beste Spiel dieser Saison", sagte Cary Price nach der Partie. "Wir hatten eigentlich die ganze Serie über unsere Chancen. Nach dem Sieg in Spiel 5 haben wir das Momentum aufgebaut und versucht, es heute zu erhalten." Brendan Gallagher zollte den Leafs großen Respekt, Habs-Trainer Dominique Ducharme verwies auf das Selbstvertrauen seines Teams aus den Spielen 5 und 6, als man jeweils mit mehr als einem Tor Rückstand ins Schlussdrittel ging. Enttäuscht, frustriert, am Boden zerstört - waren die Vokabeln, die in den Statements der Leafs am häufigsten vorkamen. Insbesondere Jack Campbell, der beim ersten Gegentor nicht gut aussah, ging hart mit sich selbst ins Gericht, sprach von einer "nicht akzeptablen" Leistung.
57 Jahre nach der Niederlage in Spiel 7 gegen die Leafs haben die Habs ausgeglichen: Jede Mannschaft hat nun jeweils eine der 16 Play-off-Serien, die man gegeneinander gespielt hat, im entscheidenden Spiel gewonnen. Die Montreal Canadiens treffen ab übermorgen auf die Winnipeg Jets, die in der ersten Runde die Edmonton Oilers "gesweept" hatten.
Casey Cizikas und New York Islanders schocken die Bruins
Das andere "Original Six"-Team, die Boston Bruins, mussten in Spiel 2 ihrer Zweitrunden-Serie gegen die New York Islanders einen Rückschlag hinnehmen. Zwar konnten sie auf eigenem Eis im Schlussdrittel einen 1:3-Rückstand durch zwei späte Tore von Patrice Bergeron und Brad Marchand noch ausgleichen. In der Verlängerung aber traf Casey Cizikas für die Gäste zum Sieg, der nach einem Scheibenverlust von Bostons Jeremy Lauzon per Alleingang erstmals seit sechs Jahren wieder einen Treffer in der Endrunde erzielte. Damit geht die Serie beim Stand von 1:1 nun ins Nassau Coliseum, der Heimstätte der Isles.