Tim Stützle punktet doppelt bei Ottawas Sieg über die Penguins, Nico Sturm leitet das Siegtor für die Sharks ein "Stammer-Time" in Vancouver

Es war ein etwas kurioses Spiel in Kanadas Hauptstadt: Ihren ersten Treffer bei gleicher Spielstärke beider Mannschaften erzielten die Senators, bei denen Josh Norris nach fast drei Monaten Verletzungspause sein Comeback gab, in der Verlängerung. Diese wäre aber gar nicht nötig gewesen, wenn Cam Talbot im Tor der Sens zweimal mit der Fanghand richtig zugepackt hätte und nicht zwei Schüsse irgendwie durch ihn durchgerutscht wären. Jason Zucker staubte ab zur frühen Führung für die Gäste nach gut sechseinhalb Minuten, Jevgeni Malkin zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich nach einer Viertelstunde.
Zuvor hatten die Sens das Spiel gedreht durch zwei Powerplay-Tore – Pittsburghs Jeff Carter saß wegen eines hohen Stocks vier Minuten auf der Strafbank – von Alex DeBrincat und Tim Stützle. Dabei erhielt der deutsche Nationalspieler die Scheibe an der blauen Linie, ließ Penguins-Kapitän Sidney Crosby mit einer kurzen Körpertäuschung ins Leere laufen und vollendete mit einem platzierten Handgelenkschuss aus zentraler Position.
Im Mittelabschnitt erzielte Mark Friedman für die Penguins per Direktschuss vom rechten Bullykreis sein erstes Saisontor. Dieser rutschte Cam Talbot trotz freier Sicht irgendwie durch. Drake Batherson glich wieder aus – ebenfalls in Überzahl. Im Schlussabschnitt brachte die Shane Pinto die Gastgeber wieder in Führung, als Dylan Campbell auf Seiten der zwei Minuten pausieren musste. Doch 95 Sekunden später glichen die Gäste aus Pennsylvania ihrerseits aus – natürlich bei numerischer Überlegenheit: Richard Rackell überwand Talbot mit einem Drehschuss, der dem Goalie der Sens durch die Schoner flutschte. Am Ende stand Talbot bei einer Fangquote von 78,9 Prozent, da er nur 15 von 19 Torschüssen der Penguins parieren konnte.
In der ersten Minute der fälligen Verlängerung trieb Tim Stützle die Scheibe ins Drittel der Gäste, ließ sie für den kreuzenden Brady Tkachuk liegen, der per Handgelenkschuss um Pens-Verteidiger Marcus Petterson herum zum Sieg für die Hausherren traf. Damit steht der gebürtige Viersener nun bei 20 Toren und 22 Assists aus 40 Partien. Mann des Abends war jedoch Stützles Sturmpartner Brady Tkachuk, der ein Tor und drei Assists zum Sieg der Sens beisteuerte.
Beim 5:3-Heimsieg der San Jose Sharks gegen die Dallas Stars leitete Nico Sturm das Siegtor ein. Nach einem Scheibengewinn in der Zone der Stars brachte er den Puck unter Kontrolle spielte sich frei und passte auf Nick Bonino an der blauen Linie, der den aufgerückten Erik Karlsson bediente. Der schwedische Verteidiger überwand Jake Oettinger im Tor der Stars mit einem Handgelenkschuss über die linke Schulter genau ins Kreuzeck zur 4:3-Führung für die Gastgeber. Den Schlusspunkt setzte Sharks-Kapitän Logan Couture mit seinem Treffer ins leere Tor der Stars. Das Zuspiel leistete Erik Karlsson mit seinem vierten Assists des Abends. Mit nunmehr 15 Toren und 47 Beihilfen ist der Schwede mit großem Abstand punktbester Verteidiger der Liga und schob sich unter die Top 5 in der Scorer-Wertung der NHL.
Steven Stamkos hat es geschafft: Nachdem er in seinen letzten fünf Partien nur ein Tor geschossen hatte, erzielte er beim 5:2-Auswärtssieg seiner Bolts in Vancouver an Kanadas Pazifikküste nicht nur seinen elften Karriere-Hattrick, sondern auch seine Treffer 500 – 502. Der Kanadier in Diensten von Tampa Bay Lightning ist damit der 47. Spieler in der Geschichte der NHL, der 500 Tore erzielt hat, und der dritte aktive Spieler nach Washington Capitals-Stürmer Alex Ovechkin (810) und Pittsburgh Penguins-Center Sidney Crosby (538). Er ist außerdem der 23. Spieler, der dies bei nur einem NHL-Team geschafft hat.
Seinen dritten Treffer erzielte „Stammer“ 82 Sekunden vor der Schlusssirene, als die Canucks beim Stand von 2:4 aus ihrer Sicht den Torwart vom Eis genommen hatten.
Die weiteren Spiele der vergangenen Nacht im Überblick:
New York Islanders - Boston Bruins 1:4
Calgary Flames - Colorado Avalanche 1:4