Tampa wirft Boston raus, Colorado bleibt im RennenVasilevskiy avanciert zum Matchwinner für Tampa Bay, Avalanche gelingen fünf Tore im ersten Abschnitt.

Tampa Bay Lightning – Boston Bruins 3:2 (0:0,1:1,1:1,1:0) n.V.
Den Traum vom Titel musste Boston, in der letzten Saison noch unterlegener Finalist gegen St. Louis, in der vergangenen Nacht gegen Tampa Bay begraben. Dementsprechend enttäuscht waren die Bruins und ihr Trainer Bruce Cassidy meinte: „Wir haben heute alles getan um in der Serie zu bleiben. Spiel sechs war erreichbar, aber es sollte leider nicht sein. Jetzt werden wir in der nächsten Saison wieder angreifen und hoffentlich am Ende besser abschneiden.“ Bei Tampa dagegen war Verteidiger Ryan McDonagh, der erstmals wieder nach drei Spielen eingesetzt werden konnte, überglücklich und sagte nach der Begegnung: „Es war nicht unser bestes Spiel, zumal Boston uns ziemlich gefordert hat. Aber so ist es manchmal. Das an diesem Abend schlechtere Team hat gewonnen und die Serie für sich entschieden.“
Held des Spieles war der russische Keeper der Lightning, Andrei Vasilewsky. Der 26-jährige parierte 45 Schüsse, rettete sein Team bis in die zweite Verlängerung, in der schließlich sein Teamkollege Victor Hedman für die Entscheidung sorgte. Das war Pech für Boston, hatte es doch in der Begegnung in allen Dritteln und schließlich auch in der Verlängerung den Ton angegeben und hätte in der regulären Spielzeit das Spiel für sich entscheiden müssen. 35:21-Torschüsse gab das Team aus Massachusetts ab und schaffte nur mit Mühe noch den Eintritt in die Overtime. Drei Minuten vor dem Ende gelang Topscorer David Krejci noch das 2:2, nachdem zuvor David Pastrnak in der 33. Minute die erstmalige Führung von Tampa durch Ondrej Palat (25.) ausgeglichen hatte. In der 53. Minute schickte Tampa-Stürmer Anthony Cirelli sein Team bereits auf Conference-Finalkurs, aber diesen ersten Matchpuck konnten die Bruins noch abwehren. Nachdem in der ersten Verlängerung Boston mit 11:7-Torschüssen auch die Hosen anhatte, aber immer wieder an Vasilewsky scheiterte, änderte sich das Spiel in der zweiten Verlängerung. Die Bruins hatten keine Kraft mehr, Tampa spielte bei personeller Ausgeglichenheit mehrfach Powerplay und in der 95. Minute fiel dann das 3:2, wobei Bruins-Keeper Jaroslav Halak komplett die Sicht versperrt war. Tampa war dies egal. Victor Hedman: „Es ist ein wunderbares Gefühl, das entscheidende Tor geschossen zu haben. Wir freuen uns sehr, jetzt im Conference-Finale zu stehen.“ Als erster Finalist müssen die Lightning jetzt auf den zweiten Finalisten warten, wobei die New York Islanders nach 3:1-Siegen gegen die Philadelphia Flyers Favorit in der fünften Begegnung sind.
Tore: 1:0 (24:21) Ondrej Palat (Shattenkirk, Coleman), 1:1 (32:38) David Pastrnak (Krejci, Bergeron; 5-4), 2:1 (52:03) Anthony Cirelli (Hedman, Point), 2:2 (57:27) David Krejci (Chara, Clifton), 3:2 (94:10) Victor Hedman (Shattenkirk, Point).
Colorado Avalanche – Dallas Stars 6:3 (5:0,1:2,0:1)
Das nennt man nervenstark. Die Colorado Avalanche, mit dem Rücken zur Wand in diese fünfte Partie gestartet, wehrten sich erfolgreich und haben jetzt gute Chancen auf den Serienausgleich. Um diese Chance zu bekommen, musste sich Avalanche-Trainer Jared Bednar auf einen Torhütertausch einlassen. Nachdem sein Stammkeeper, der deutsche Nationaltorhüter Philipp Grubauer weiterhin verletzt und nicht einsatzfähig war, fiel auch dessen Back-up Pavel Francouz aus und so erhielt der 30-jährige Kanadier Michael Hutchinson seine Chance, die dieser prompt nutzte und seinen Teil zum Sieg beitrug. Back-up in dieser Partie war der US-Amerikaner Hunter Miska. Hutchinson konnte 31 von 34 Torschüssen abwehren und wird vermutlich nach dieser Leistung auch in der sechsten Partie zwischen den Pfosten stehen. Entscheidend für den Sieg der Colorados war jedoch das erste Drittel. Von Anfang an berannten die Avalanche das gegnerische, von Ben Bishop verteidigte Tor und zwischen der 12. und 15. Spielminute passierte gar fast rekordverdächtiges. Andre Burakovsky, Nathan McKinnon, Nazem Kadri und Mikko Rantanen trafen innerhalb von 156 Sekunden viermal, erhöhten nach dem Führungstreffer von Bellemare auf 5:0 und beendeten praktisch die Partie vorzeitig. Ein Rekord wurde es dann doch nicht, denn vor genau 76 Jahren, während der Play-Offs 1944 waren die Montreal Canadiens im Halbfinalduell gegen Toronto bei einer gleichen Leistung um genau eine Sekunde schneller. Für Dallas-Torhüter Ben Bishop war nach dem 0:4 der Arbeitstag gelaufen. Sein Trainer Rick Bowness ersetzte ihn durch Stammkeeper Anton Khudobin, der im Laufe der weiteren Begegnung noch zwanzig Schussversuche der Avalanche vereiteln konnte. Auf der anderen Seite rettete sich Dallas nach dem 0:5 in die erste Pause, konnte schließlich, trotz weiterer optischer Unterlegenheit das zweite Drittel sogar mit 2:1 für sich entscheiden und zeigte schließlich starke Moral, weil es im dritten Spielabschnitt hochüberlegen agierte, aber letztendlich nur einmal traf. Überragend dabei Dallas-Stürmer Denis Gurianow, der bei allen drei Toren der Texaner beteiligt war. Colorados Trainer Jared Bednar war dann auch hochzufrieden: „Dieser Sieg war absolut verdient. Das ganze Team hat sich in die Partie gebissen und darf zur Belohnung mindestens noch eine sechste Begegnung spielen. Noch sind wir nicht ausgeschieden.“ Etwas enttäuscht zeigte sich Dallas-Trainer Rick Bowness: „Wir haben die ersten zwanzig Minuten komplett verschlafen. Unser Keeper machte keine glückliche Figur, aber er wurde auch mehrfach im Stich gelassen. Dieses Spiel müssen wir einfach abhaken und uns jetzt auf die sechste Begegnung konzentrieren.“
Tore: 1:0 (04:37) Pierre-Edouard Bellemare (O´Connor, Nieto), 2:0 (11:51) Andre Burakovsky (Rantanen, Makar), 3:0 (12:32) Nathan MacKinnon (Compher, Graves), 4:0 (13:43) Nazem Kadri (Nichuskin, Landeskog), 5:0 (14:27) Mikko Rantanen (Girard, Burakovsky), 5:1 (27:50) Joe Pavelski (Janmark, Gurianov, 5:2 (37:31) Miro Heiskanen (Gurianov, Hintz), 6:2 (38:04) Andre Burakovsky (MacKinnon), 6:3 (54:12) Jamie Benn (Gurianov, Heiskanen).