Starke Leistung der Kölner Haie gegen die Edmonton Oilers - 3:4 nach OvertimeBill Daly kündigt NHL-Punktspiel in Deutschland an
Leon Draisaitl war mit den Edmonton Oilers bei den Kölner Haien zu Gast. (Foto: dpa/picture alliacen/AP Photos)Tobias Rieder spielt für die Edmonton Oilers. Das ist keine Neuigkeit – die Erwähnung lohnt sich aber. Denn wer vor dem Spiel rund um die Lanxess-Arena lief, sah etliche deutsche Eishockeyfans mit Trikots des Teams aus Alberta. Und gefühlt jeder Zweite trug die Nummer 29 auf dem Rücken. Keine Frage, aus deutscher Sicht, aber nicht nur aus deutscher Sicht, ist Leon Draisaitl einer der Stars der Oilers. „Das ist eine Heldengeschichte“, antwortete Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, auf die Frage eines nordamerikanischen Journalisten, welche Bedeutung Draisaitl junior für das deutsche Eishockey habe. „Er hat alle Nachwuchsnationalmannschaften durchlaufen, war immer einer der besten Spieler.“ Und in seiner Geburtsstadt zu spielen, ist eben etwas Besonderes. „Dass er gegen die von seinem Vater trainierten Kölner Haie spielt, gibt dem Ganzen den nötigen Pfeffer“, sagt Reindl. Kein Wunder also, dass so viele Fans eben „Leon Draisaitl“ waren.
Kölner Haie ab dem zweiten Drittel im Spiel
Im Spiel der beiden Teams wurde schnell klar, dass der Unterschied zwischen NHL und DEL groß ist. Geschwindigkeit und Präzision waren bei den Oilers auf einem gänzlich anderen Niveau – so konnten die Kanadier teilweise so problemlos passen wie ein DEL-Team, das in der Vorbereitung gegen einen unterklassigen Gegner spielt. So resultierte die 1:0-Führung für Edmonton auch aus einem Puckverlust der Haie – den ausgerechnet die beiden Deutschen im Team der Gäste bestrafte. Leon Draisaitl steckte die Scheibe durch zu Tobias Rieder, der Gustaf Wesslau im KEC-Tor keine Chance ließ (12.). Die erste schöne Chance für Köln gab es in der 15. Minute: Fabio Pfohl spielte die Scheibe diagonal auf Tobias Vikund, der knapp scheiterte.
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Im zweiten Drittel hatten sich die Haie an das andere Niveau gewöhnt – und machten ein starkes Spiel. Und das 1:1 von Jason Akeson über Fabio Pfohl und Ben Hanowski hatte fast schon NHL-Stil (22.). Bitter: In Unterzahl brach Ryan Jones durch, hatte Oilers-Goalie Mikka Koskinen schon ausgespielt – traf aber den Pfosten. Im Gegenzug traf Milan Lucic nur Sekunden später zum 2:1 für Edmonton (28.).
Den Haien gelang in der 45. Minute der erneute Ausgleich. Aus der Drehung verwandelte Moritz Müller einen Rebound, doch nur 20 Sekunden später traf Ty Rattie zur erneuten Oilers-Führung. Die Haie blieben dran – und glichen zum dritten Mal durch Ben Hanowski im Powerplay aus (53.). In der Overtime traf Ryan Strome zum Sieg (63.).
Bill Daly kündigt NHL-Punktspiel in Deutschland an
Eine gute Nachricht für die deutschen Eishockey-Fans hatte Bill Daly, Deputy Commissioner der NHL, bereits vor dem Spiel bereit: „Deutschland ist ein wichtiger und gut entwickelter Eishockey-Standort. Ich bin mir recht sicher, dass in der nahen Zukunft auch ein NHL-Spiel der Regular Season hier stattfinden wird, wie es in Berlin schon einmal der Fall war“ Hier? Also in Köln? „Hier in Deutschland“, ergänzte er mit einem Schmunzeln. „Das Stadion muss noch bestimmt werden.“ Vorab gab es die netten Worte, die üblich sind. „Wir als NHL haben ein sehr gutes Verhältnis zu Gernot Tripcke und Franz Reindl.“ Vom Stadion in Köln zeigte sich Daly überzeugt. „Schließlich hat hier 2004 auch ein Spiel des World Cups of Hockey stattgefunden.“
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Die 2011 kurzzeitig eingestellten Europareisen der NHL-Teams sollten nun wieder zu einer Dauereinrichtung werden. „Wir werden damit weitermachen“, bestätigt Daly. Zu wichtig ist der europäische Markt für die NHL. Und auch der deutsche Markt. „Den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen haben wir wahrgenommen. Alles, was wir tun können, um die Entwicklung des deutschen Eishockeys zu fördern, werden wir tun.“
Kölner Haie – Edmonton Oilers 3:4 (0:1, 1:1, 2:1, 0:1) n.V.
Tore: 0:1 (11:05) Rieder (Draisaitl), 1:1 (21:41) Akeson (Hanowski, Pfohl), 1:2 (27:27) Lucic (McDavid/5-4), 2:2 (44:58) Müller (Ellis, Pfohl), 2:3 (45:18) Rattie (Nurse, Benning), 3:3 (52:38) Hanowski (Akeson, Jones/5-4), 3:4 (62:07) Strome (Bear).
Strafen: Köln 12, Edmonton 12.
Zuschauer: 18.400.