St. Louis Blues nur noch einen Sieg vom Stanley Cup entferntNach 2:1-Sieg bei den Boston Bruins in Spiel 5

Die Blues jubeln, während Bostons Noel Acciari sich nach dem Foul von Tyler Bozak noch aufrappelt. (picture alliance / AP Photo / Michael Dwyer)Die Blues jubeln, während Bostons Noel Acciari sich nach dem Foul von Tyler Bozak noch aufrappelt. (picture alliance / AP Photo / Michael Dwyer)
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Boston Bruins – St. Louis Blues 1:2

Play Off-Stand: 2:3

Es läuft nicht wirklich rund für die Bruins in dieser Finalserie: Verteidiger Matt Grzelcyk fällt aus, Kapitän Zdeno Chara bestritt das gestrige Spiel 5 mit einem Vollvisier nach seiner Kieferverletzung in der vorangegangenen Partie, wieder trafen sie in einer wichtigen Spielsituation nur das Gestänge – und beim entscheidenden Treffer übersahen die Referees unmittelbar zuvor ein Foul der Blues. Zudem sah Tuukka Rask, der bislang so bärenstarke Torhüter der Bruins, bei diesem zweiten Tor der Gäste nicht gut aus.

Dabei begann das Spiel zunächst mit einer guten Nachricht für die Gastgeber: Big Z konnte spielen – nachdem in den letzten Tagen eher spekuliert worden war, dass er die wichtige fünfte Partie der Finalserie gar nicht spielen könne. Alleine seine Präsenz beflügelte die Bruins zu einem Blitzstart – vor allem, nachdem Chara bereits nach 15 Sekunden Blues-Stürmer Brayden Schenn mit einem sauberen Check ordentlich durchrüttelte. Danach erarbeiteten sich die Hausherren einige gute Chancen, brachten den Puck aber nicht an Gäste-Goalie Jordan Binnington vorbei. Der junge Kanadier parierte alleine im ersten Drittel 17 Schüsse und hatte einmal Glück, als Brad Marchand nur den Pfosten traf.

Nachdem die Blues diese Prüfung gemeistert hatten, setzten sie nach 55 Sekunden im Mittelabschnitt den ersten Nadelstich: Ryan O’Reilly spielte die Scheibe hinter das Tor der Bruins und zog direkt weiter Richtung Slot. Dort nahm er einen „No-Look-Pass“, den Zach Sanford sich durch die eigenen Beine spielte, perfekt auf und schloss ab zur Führung für die Gäste. Die Bruins drückten daraufhin auf den Ausgleich, hatten aber zehn Sekunden vor der zweiten Sirene Glück, als Stürmer David Krejci auf der eigenen Torlinie für den bereits geschlagenen Rask gegen Blues-Captain Pietrangelo parierte. Nach sieben Minuten im Schlussdrittel scheiterten die Gastgeber einmal ganz knapp, als Binnington den Puck nur wenige Zentimeter vor der Torlinie mit dem Schoner fixierte. Eine schnelle Überprüfung durch den Situation Room in Toronto bestätigte die Entscheidung, dass der Puck nicht die Linie überquert hatte.

Bozak foult, Perrron trifft - und die Blues sind zu 72 Prozent Meister

Gut drei Minuten später fiel dann die Vorentscheidung: Der Aufbaupass der Bruins aus der eigenen Abwehr traf Torey Krug so unglücklich, dass daraus ein Turnover entstand. Diesen nutze Perron zum zweiten Treffer der Gäste, als er vom rechten Flügel an den Schoner von Tuukka Rask schoss, von wo aus der Puck ins Tor trudelte. Das Beinstellen von Blues-Stürmer Tyler Bozak unmittelbar zuvor gegen Noel Acciari, der wegen des daraus resultierenden Sturzes rücklings auf das Eis den Rest des Spiels im „Concussion Room“ verbrachte, sahen die Unparteiischen nicht. Die Bruins warfen danach alles nach vorne, nahmen natürlich auch Rask heraus, konnten aber den Ausgleich nicht mehr erzwingen. Mit einem überragenden Jordan Binnington und vollem Einsatz des gesamten Teams retteten die Gäste den Vorsprung ins Ziel. Natürlich waren die Bruins mit der Entscheidung der Schiedsrichter beim Siegtreffer der Gäste nicht einverstanden, müssen sich aber auch fragen lassen, warum sie aus fast 40 Torschüssen nur ein Tor machten.

Durch diesen Auswärtssieg haben die St. Louis Blues laut Statistik nun eine 72-Prozent-Chance, den Stanley Cup zu gewinnen. 18:7 lautet die Bilanz zugunsten der Team, die in einer Stanley Cup-Finalserie mit 3:2 in Führung gingen. Hoffnung können die Bruins daraus schöpfen, dass sie bereits in der ersten Runde mit 2:3 gegen die Toronto Maple Leafs zurücklagen, dann aber mit einem Auswärtssieg in Spiel 6 zurückkamen und zuhause in die nächste Runde einzogen.

Jordan Binnington hat mit 15 Siegen in dieser Endrunde den Rekord für Torwart-Rookies eingestellt – er liegt nun gleichauf mit Größen wie Patrick Roy oder Matt Murray. Mit einem vierten Sieg gegen Boston und dem Cup-Gewinn wäre er dann alleiniger Rekordhalter. Eine Geschichte, wie sie im Profi-Sport nur selten vorkommt: Anfang Januar standen die Blues auf dem letzten Platz, dann übernahm Jordan Binnington die Position zwischen den Pfosten – und die Blues marschierten: mit 24 Siegen aus den letzten 30 Saisonspielen in die Play Offs, Runde für Runde bis ins Finale und nun womöglich zum ganz großen Wirf vor heimischem Publikum am kommenden Sonntag.


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St. Louis Blues St. Louis
Edmonton Oilers Edmonton
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