Sieg und Niederlage für die deutschen Spieler: Edmonton Oilers verlieren, Philipp Grubauer gewinnt mit ColoradoCraig Smith trifft in der zweiten Verlängerung für die Boston Bruins
Trotz guter Leistung musste Ilya Samsonov im Tor der Washington Capitals im entscheidenden Moment hinter sich greifen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Charles Krupa)Edmonton Oilers - Winnipeg Jets 1:4
Serienstand: 0:1
Sieben von neun Vergleichen in der regulären Saison haben die Edmonton Oilers gegen die Winnipeg Jets für dich entschieden. Das zehnte Spiel zum Auftakt der Play-offs ging jedoch an das Team aus Manitoba. Hauptsächlich aus zwei Gründen: Sie waren in der Offensive effektiver und es glenag ihnen mit vereinten Kräften, Connor McDavid und Leon Draisaitl punktlos zu halten. Entscheidenden Anteil daran hatte auch Jets-Torwart Connor Hellebuyck, der 32 Paraden zeigte. Nach nervösem Beginn fingen sich die Oilers im Mittelaschnitt und entwickelten viel Druck, konnten aber keinen zweiten Treffer - in den ersten 20 Minuten hatten Jesse Puljujärvi und nachlegen. Dominic Tominato brachte die Jets zur Mitte des Schlussdrittels in Führung, als er einen Schuss unhaltbar für Mike Smith im Tor der Oilers abfälschte. Kyle Connor und Balke Wheeler machten in den Schlussminuten mit ihren Treffern ins leere Gehäuse der Oilers dann alles klar.
Connor McDavid, der vor der Serie noch gesagt hatte, er sehe die Oilers näher am Status eines echten Stanley Cup-Anwärters als jemals zuvor in seiner Karriere, hatte in der Hauptrunde 22 Punkte gegen die Jets erzielt - höchster Wert in der NHL seit Denis Savard vor mehr als 30 Jahren für die Chicago Blackhawks.
So ärgerlich die Niederlage im ersten Endrunde-Spiel für die Oilers auch, so wenig Sorgen brauchen sie sich jetzt zu machen: Sie haben viel Druck entwickelt und Chancen kreiert, allein das Runde wollte nicht ins Eckige. Etwas mehr Konsequenz und auch in bisschen mehr Fortune im Abschluss, dann sollte dieser kleine Betriebsunfall, der es derzeit noch ist, kompensiert werden können.
Colorado Avalanche - St. Louis Blues 6:3
Serienstand: 2:0
Solchen Gedankenspielen müssen sich Philipp Grubauer und die Colorado Avalanche nicht hingeben: Sie gewannen auch das zweite Spiel gegen den Meister von 2019 und können entspannt die Reise nach Missouri antreten. Die endgültige Entscheidung fiel jedoch erst in der Schlussphase durch zwei Treffer ins leerte Tor der Blues.
Nathan MacKinnon erzielte seinen ersten Hattrick in den Play-offs - es war auch der erste für die Avalanche seit mehr als 24 Jahren. Joonas Donskoi brachte die Avs Dank des energischen Einsatzes von Kapitän Gabriel Landeskog gegen Ryan O'Reilly nach nur 35 Sekunden im ersten Drittel in Führung - Bestwert in der Franchise-Historie - und erzielte noch ein weiteres Tor und einen Assist. Philipp Grubauer war mit 32 Paraden wieder einmal ein starker Rückhalt für sein Team.
Boston Bruins - Washington Capitals 3:2 (OT)
Serienstand: 2:1
Craig Smith war des Mann des Abends für die Boston Bruins: Fast 86 Minuten waren gespielt, als er einer tiefgespielten Scheibe hinterherlief und ein Missverständnis zwischen Caps-Verteidiger Justin Schultz und Torwart Ilya Samsonov nutzte: Samsonov hatte den Puck hinter dem Tor liegen lassen für Schultz, aber Smith war einen Schritt schneller, schnappte sich das Hartgummi und legte es per Bauerntrick mit der Rückhand ins Netz zur Entscheidung.
In der regulären Spielzeit hatte zunächste Alexander Ovechkin in seiner unnachahmlichen Art getroffen: in Überzahl, per Direktschuss vom linken Bullykreis. Die Führung für die Gäste glich Taylor Hall 56 Sekunden später aus. Washingtons Overtime-Held aus Spiel 1 Nic Dowd brachte die Caps spät im zweiten Abschnitt erneut in Front, Bostons Overtime-Hero aus der zweiten Begegnung Brad Marchand glich in Überzahl im Schlussdrittel aus. Es war so etwas wie der ultimative Wachrüttler für den Meister von 2011, der zum Ende des Spiels und in der Verlängerung zunehmend mehr Durck entwickelte und schlließlich auch zum Siegtreffer kam.
Carolina Hurricanes - Nashville Predators 3:0
Serienstand: 2:0
Das Ergebnis klingt deutlich, war es aber nicht: Mehr als 51 Spielminuten führten die Canes mit einmal einem Tor. Erzielt hatte es Sebastian Aho nach rund acht Minuten in Überzahl. Er war es auch, der in der Schlussminute mit seinem Empty Net-Goal alles klar machte. Noch während der Stadionsprecher das Tor vermeldete, fälschte Preds-Verteidiger Ryan Ellis einen Pass von Warren Foegele zum dritten Treffer für die Hausherren. So war am Ende eines hitzigen Spiels mit einigen Strafen und vielen 4-gegen-4-Situationen alles angerichtet für den zweiten "Viking Chant" der Canes nach einem gewonnenen Play-Off-Spiel.
Interessantes Statisitik-Detail: Alex Nedeljkovic gelang der erste Shutout eines Liga-Neulings im Canes-Gehäuse in einem Play-off-Spiel seit Cam Ward im Jahr 2006. Damals gewannen sie auch den Cup, im Finale gegen die Edmonton Oilers.
Parallel dazu schlossen die Calgary Flames und die Vancouver Canucks nun die NHL-Hauptrunde ab. Die Flames besiegten das Team von der Pazikfikküste auf eigenem Eis mit 6:2. Matthew Philipps, geboren in Calgary, gab sein Liga-Debüt für die Flames.