Schock bei den Capitals: Tampa Bay Lightning gleicht ausNHL: Eastern Conference-Finale
Andrej Vassilevski hielt 36 Schüsse der Caps und war der Sieggarant für Tampa Bay Lightning. ( picture alliance / newscom)Washington Capitals - Tampa Bay Lightning 2:4 (1:2, 1:0, 0:2)
Play-Off-Stand: 2:2
Der Held des Spieles stand wieder einmal zwischen dem Pfosten der Gäste. Hatte sich Keeper Andrei Vasilewsky in den ersten beiden Heimspielen teilweise noch recht unglücklich präsentiert, in Washington zeigte er der gesamten Liga, warum er in Tampa eindeutig die Nummer Eins ist und 3,5 Millionen Dollar pro Saison kassiert - das Dreifache seines Back-ups Louis Domingue. Vergangene bekam er wieder die Mehrzahl der Schüsse, diesmal waren es 36, auf seinen Kasten und wieder kassierte er nur zwei Gegentore. Das war der Grundstein, um seiner Mannschaft mit einem erneuten 4:2 den Ausgleich in Serie zu bescheren und damit den verloren gegangen Heimvorteil für ein Spiel sieben zurückzuerobern. Was Teamkollege Stamkos von Vasilewsky hält, formulierte er so:“ Vasy war da, um uns rauszuholen. Deshalb ist er einer der besten Torhüter der Welt, wenn nicht der Beste. Er hat uns eine ganze Saison oben gehalten und der heutige Abend war wieder so ein Beispiel.“
Zum Spiel meinte Stamkos: „Es ist ziemlich bizarr. Wir spielen einfachstes Eishockey und haben jetzt den Erfolg wiedergefunden.“ Mit seinen Worten meinte Stamkos vermutlich die Zeitphase zwischen der 30. und 50. Spielminute. Es stand 2:2. Die Tore hatten bis zu diesem Zeitpunkt Dmitry Orlov in der fünften Minute und Evgeny Kusnetzow in der 26. Minute für Washington sowie Brayden Point (6.) und Steven Stamkos (9.) für Tampa erzielt, Letzterer in einem perfekt einstudierten Spielzug in Überzahl. In diesen zwanzig Minuten jedoch tauchte lediglich Tampas Taylor Johnson einmal vor Caps-Keeper Holtby auf und scheiterte knapp. Das war es schon in Sachen Torchancen für die Lightning. Ansonsten fand (fast) das gesamte Geschehen vor dem Kasten von Vasilevsky statt, der mindestens drei Topsaves vollbrachte und dem die Gäste am Ende komplett das 2:2 zu verdanken hatten. Die irrste Tat vollbracht er dabei in der 34. Minute, als Caps-Stürmer Stephenson aus etwa vier Metern die Scheibe aus der Luft nahm und Vasilewsky wie ein Volleyballspieler, der einen Schmetterball abwehren muss, reagierte. Dafür wurde er auch vom Reporter der Tampa Bay Times gefeiert, der meinte: „Vasy zeigte bei dieser Parade alle Eigeschaften, die ein Spieler haben sollte, der unbedingt das Spiel gewinnen will.“
Das Ende des Liedes verlief dann so, wie man es häufig erlebt. Während die Caps mit ihrem Pech und wohl auch Unvermögen haderten, gelang dem Kanadier Alex Killorn nach gerade abgelaufenem Powerplay der Gäste mit Glück und Standvermögen das 3:2, als Holtby einen Pass von Palat, der hinter dem Tor stand, nicht kontrollieren konnte und Killorn die Scheibe unter dem Keeper durchstocherte. Nun warf Washington alles nach vorne, aber dann hielt auch noch das Pech Einzug, als neunzig Sekunden vor Schluss Stephenson nicht an Vasilewsky, dafür aber am Pfosten scheiterte. Mehr Glück hatte Bolts-Forward Anthony Cirelli, der vor den Play-offs vom AHL-Farmteam in Syracuse zurückbeordert wurde. Ihm gelang mit dem Empty-Netter schon sein zweites Tor - und an diesem Abend die endgültige Entscheidung für Tampy Bay Lightning.
Nachdem es bisher in vier Spielen vier Auswärtssiege gegeben hat, ist weiterhin absolut ungewiss, wer in das Stanley Cup-Finale einrücken wird, wobei das Momentum trotz des schwachen Serienstarts aktuell bei Tampa liegt. Weiter geht es in der Nacht zum Sonntag mit Spiel fünf, diesmal wieder in Florida.
Stimmen zum Spiel:
Alex Ovechkin (Washington): „ Es ist wie es ist. Wir werden nur nach vorne schauen. Diese Gruppe von Jungs war das ganze Jahr in verschiedenen schweren Situationen und wir kämpfen uns durch."
Head-Coach Jon Cooper (Tampa): „Du liebst die Spiele, in denen Du Deinen Keeper nicht wirklich brauchst. Aber wenn Du dann so ein Spiel hast, und Du kannst Dich auf ihn verlassen, dann ist das wirklich klasse und ein Genuss für jeden Trainer.“
Head-Coach Barry Trotz (Washington): „Wir werden uns durchkämpfen. Diese Gruppe war das ganze Jahr über hart und ich erwarte nichts. Für das Team wird es nicht einfach aber ich erwarte, dass wir uns ändern, steigern und wir die richtige Antwort auf diese beiden Spiele geben.“