Red Wings demütigen Blackhawks
NHL-Play-Offs: Osgood siegt für Wings - Sharks verlieren
Beim
gestrigen vierten Spiel der Western-Conference-Finalserie mussten die Chicago
Blackhawks Lehrgeld bezahlen: Mit 6:1 gewann der Gast aus Detroit und führt nun
in der Serie mit 3:1. Dabei standen die Vorzeichen für die Hawks nicht
schlecht: Neben Pavel Datsyuk und dem zweitbesten Bullyspieler dieser Play-Offs
Kris Draper mussten die Wings überraschend auch auf ihren Kapitän Nicklas
Lidström verzichten. So kam der 47-jährige Chris Chelios zu seinem fünften
Einsatz in diesen Play-Offs. Die Ausfälle jedoch schienen die Red Wings eher zu
beflügeln und zusammen zu schweißen, anstatt sie auszubremsen. Von der ersten
Minute an zeigte der amtierende Meister, wohin die Reise gehen wird. Nach knapp
neun Minuten war es Marian Hossa, der in Unterzahl sein erstes Tor in der Serie
erzielte, der gestern glänzend aufgelegte Valtteri Filppula hatte vorbereitet.
Gegen dieses Tor war der für den verletzten Nikolai Khabibulin im Tor stehende
Cristobal Huet quasi noch machtlos gewesen, aber beim 0:2 nur 21 Sekunden vor
der ersten Pause von Johan Franzen (sein zehntes Tor) sah Huet nicht gut aus,
als er einen Handgelenkfernschuss von halb rechts ins obere linke Eck passieren
ließ. Die undisziplinierten Hawks – besonders Kris Versteeg zeigte sich
übermotiviert – mussten nur 1:13 Minuten nach dem Beginn der zweiten Hälfte
schon das 0:3 durch Filppula hinnehmen – da war das Spiel schon so gut wie
durch, trotz des ersten Tores für Chicago von Jonathan Toews in der 24. Minute
im Powerplay. Die Antwort der Wings: Zwölf Sekunden später wurde Marian Hossa
quasi vom Bully weg nicht energisch genug attackiert und netzte erneut links
oben ein. Danach ließ sich Huet auswechseln, für ihn kam Corey Crawford. Der
konnte aber auch nicht viel bewirken: Per Powerplaytor brachte Henrik
Zetterberg die Wings in der 28. Minute mit 5:1 in Front. Den Pass von Rafalski
von der blauen Linie legte er sich mit dem linken Schlittschuh auf die Rückhand
vor und schoss ein. In der Folge zeigten sich de Blackhawks weiter
undiszipliniert: Ben Eager kassierte in der 36. Minute eine Zehner, in der 48.
Minute wurde er vorzeitig zum Duschen geschickt. Ebenso wie Versteeg, der in
der 55. Minute eine Zehner kassierte und das Spiel verlassen durfte. Den Schlusspunkt
hatte zuvor erneut Zetterberg gesetzt: Diesmal von der rechten Seite des Tores
aus, wo er den Pass von Rafalski mit dem rechten Schlittschuh stoppte, sich
vorlegte und einschoss. Ein deutlicher und hoch verdienter Sieg. Nun können die
Wings am Mittwoch (19:30 Uhr Ortszeit/1:30 Uhr MEZ) alles klar machen und ins
Finale einziehen. Sollte das der Fall sein, und sollten auch die Pittsburgh
Penguins bereits am Dienstag als Finalist feststehen, dann würde die Serie
zwischen den beiden Teams nicht wie geplant erst am 5. Juni, sondern bereits am
Samstag, den 30. Mai, beginnen. Spiel zwei würde dann allerdings schon einen
Tag später am 31. Mai ebenso in Detroit stattfinden. (Patrick Bernecker)