Rangers stellen in Prag den Blitz in den Schatten
Tampa Bay: Auch Olaf Kölzig kann zweite Niederlage nicht verhindernDefensivstarke New York Rangers zogen am Samstag bei der NHL-Premiere in Prag dem Tampa Bay Lightning den Zahn. Die Blauhemden von Coach Tom Renney kontrollierten die Partie auf tschechischem Eis über weite Strecken und verließen mit einem 2:1 (0:0, 1:0, 1:1) als nicht unverdienter Sieger das Eis.
Es war Geduld gefragt an diesem Samstagabend. Mehr als 38 Minuten wurden die 18.000 Zuschauer, die beide Mannschaften mehr mit gastfreundlichem Respekt als enthusiastischer Begeisterung empfingen, auf die Folter gespannt, ehe sie den ersten NHL-Treffer in der ausverkauften Prager Arena zu sehen bekamen.
Der schwedische Routinier Markus Näslund war es dann, der mit einem ansatzlosen Schuss aus Rechtsaußen-Position Lightning-Goalie Mike Smith, der den Vorzug vor dem Deutschen Olaf Kölzig bekommen hatte, überraschte und für die verdiente Rangers-Führung sorgte.
Verdient war sie zu diesem Zeitpunkt nicht nur, weil die Rangers vorher bereits dreimal das Gestänge getroffen hatten, sondern auch, weil sie schlichtweg das im Spielverlauf immer mehr tonangebende Team waren.
Der Lightning hatte zwar mit guten Akzenten angefangen und zwischen der 5. und 8. Minute drei zwingende Torchancen, hielt abgesehen von den wenigen vielversprechenden Szenen das Heft aber nie in der Hand. Das Schussverhältnis brachte es deutlich zum Ausdruck. Aus einem 8:14 aus Sicht der nur auf dem Papier Heimrecht genießenden „Bolts“ nach den ersten zwanzig Minuten war zur zweiten Pause ein 11:29 geworden!
Diese Zwischenbilanz war wohl Ansporn genug für Top-Angreifer Martin St. Louis, um in der 44. Minute für den Ausgleich zu sorgen. Er tanzte die New Yorker Hintermannschaft mit einer schönen Einzelaktion aus und narrte auch noch den gegnerischen Torsteher Henrik Lundqvist mit einem Rückhandschlenzer.
Danach hatte das Spiel etwas mehr an Fahrt, die Rangers blieben aber die Mannschaft, die mehr davon hatte. Brandon Dubinsky erlöste Cheftrainer Tom Renney dann im Powerplay (55.) mit dem 2:1-Siegtreffer. Er schlenzte an Freund und Feind sowie dem chancenlosen Mike Smith vorbei ins Netz. Erst jetzt waren die ersten „Let’s Go, Rangers“-Rufe in der Halle zu hören.
Die Antwort der Lightning-Fans und ein Powerplay in der Schlussphase brachten für die Jungs aus Florida nicht mehr den Ausgleich.
Tore:
0:1 (38:09) Näslund (Gomez)
1:1 (43:58) St. Louis (Lecavalier)
1:2 (54:13) Dubinsky (Girardi, Mara; 5:4)
Strafminuten: Tampa Bay 14 – New York 10
Schiedsrichter: Shick, Fraser
Zuschauer: 18.000 (ausverkauft)