Play-offs gehen in die nächste Runde

Nach nur einem Tag Pause stehen in der NHL nun die Conference Halbfinals auf dem Programm. Bereits in der heutigen Nacht kommt es zu interessanten Begegnungen.
Montreal Canadiens - Philadelphia Flyers
Kaum Zeit zum Erholen hatten die Teams aus Montreal und Philadelphia. Sowohl die Habs als auch die Flyers mussten in der ersten Runde über die volle Distanz von sieben Spielen gehen. Die Habs schalteten in der ersten Runde Marco Sturm und die Boston Bruins aus, während die Flyers in einem dramatischen siebten Spiel erst in der Verlängerung über Washington triumphierten. Wie in der Serie gegen Boston, gelten die Habs auch hier als Favorit. Allerdings sollte sich das Team von Headcoach Guy Carbonneau nicht wieder allein auf die Fangkünste von Rookie Carey Price verlassen, da auch der Youngster in der ersten Runde in zwei Spielen Nerven zeigte. Allen voran sollten Spieler wie Saku Koivu (kehrte während der Serie gegen Boston nach Fußbruch ins Team zurück), Tomas Plekanec oder aber auch Alexei Kovalev mindestens eine Schippe drauflegen. Offensiv hing bislang zuviel von den Kostitsyn-Brüdern ab. Die Superstars müssen sich zeigen! Zudem gilt es, Flyers-Stürmer Daniel Briere, den überragenden Spieler des Duells gegen die Caps, kalt zu stellen. Ein Fragezeichen steht indes noch hinter der Robustheit der Habs: spielt der Gegner hart auf den Körper, geht bei einigen Superstars nichts mehr. Und eben für diese Härte sind die Flyers bekannt. Nehmen die Canadiens den Kampf an, ist alles drin, denn spielerisch sind sie die bessere Mannschaft. Und diese Mannschaft kann deutlich mehr, als sie in Runde eins gezeigt hat.
Reicht die Kraft bei den Flyers? Die Serie gegen die Washington Capitals war sicherlich mehr als kräftezehrend. Doch letztlich könnte das dramatische Finish dem Team von John Stevens den nötigen Auftrieb gegeben haben. Vor allem Torhüter Martin Biron, der im Alter von 30 Jahren seine allerersten Play-offs überhaupt spielt, wuchs im siebten Spiel über sich hinaus und bewies, dass er ein starker Rückhalt sein kann. Auf Seiten der Flyers hängt viel von der Form eines Daniel Briere ab. Briere (6 Tore, 5 Assists) ist vor allem im Powerplay stets gefährlich. Doch auch Spieler wie Mike Richards, Jeff Carter und vor allem Vinnie Prospal (6 Assists) sollte man im Auge behalten. Es wäre keinesfalls verwunderlich, wenn auch diese Serie über die volle Distanz gehen würde. Tipp: 4:3 Montreal
Detroit Red Wings-Colorado Avalanche
Wer erinnert sich nicht an die heißen Gefechte zwischen diesen beiden Mannschaften? Unvergessen die wilden Prügeleien, in die sich sogar die damaligen Torhüter Mike Vernon, Patrick Roy und Chris Osgood eingeschaltet haben. Doch von der alten Rivalität ist nur noch wenig übrig geblieben. Der klare Favorit in dieser Serie sind die Wings, auch wenn sie in der ersten Runde mit den Nashville Predators mehr Mühe hatten, als erwartet. In der Offensive zählen Spieler vom Schlage eines Pavel Datsyuk, Henrik Zetterberg oder "Torwart-Schreck" Tomas Holmström zum Besten, was die Liga zu bieten hat. In der Defensive sind Chris Chelios, Nik Lidström, oder aber auch Brian Rafalski über jeden Zweifel erhaben. In der Torhüterfrage hat sich Headcoach Mike Babcock nach schwachen Auftritten den "Dominators" für Chris Osgood entschieden, auf den in dieser Serie viel ankommen wird.
Denn sein Gegenüber im Dress der Avs, Jose Theodore, ist ebenfalls in bestechender Form und war einer der Garanten für das Weiterkommen des Stanley Cup Siegers aus den Jahren 1996 und 2001. Wollen die Avs die zweite Runde überstehen, muss "Theo" nochmals nachlegen, denn die Wings sind offensiv mit mehr Durchschlagskraft ausgestattet, als der Auftaktgegner aus Minnesota. Zudem muss abgewartet werden, wie lange der Knöchel von Peter Forsberg hält und wie viel Joe Sakic oder aber auch Milan Hejduk noch "im Tank" haben. Die spielerischen Vorteile liegen bei den Wings, während bei den Avs das kämpferische Element dominiert. Tipp: 4:2 Detroit
(Dennis Kohl)