Philadelphia Flyers ziehen ins Finale der Eastern Conference ein
Montreal Canadiens stoppen Champion Pittsburgh PenguinsMit 4:3 (1:3; 2:0; 1:0) siegten
die Philadelphia Flyers auswärts in Spiel 7 der Halbfinalserie gegen
die Boston Bruins und zogen damit ins Finale der Eastern Conference
ein, wo sie bereits ab Sonntagnacht auf die Montreal Canadiens treffen.
Dabei schienen die Boston Bruins
zunächst auf bestem Wege, ihrerseits den Finaleinzug perfekt zu machen.
Doch eine 3:0-Führung in Spiel 7 reichte dafür ebenso wenig, wie eine
ebensolche in der Serie – die Flyers sorgten hier wie da für eine
letztlich dramatische Wende. Nachdem Michael Ryder (6. Spielminute)
und zweimal Milan Lucic (10., 15.) die Bruins in Front gebracht hatten,
nahm Flyers-Coach Peter Laviolette eine Auszeit, welche die erhoffte
Wirkung in nahezu unglaublicher Weise zeitigen sollte. In der 18. Spielminute
nämlich bugsierte Youngster James van Riemsdyke den Puck zum 1:3 über
die Torlinie und leitete mit seinem ersten Play-off-Treffer die Rückkehr
seiner Mannschaft ins Spiel ein. Die Bruins wirkten danach sichtlich
konsterniert. Den Schockzustand ihres Gegners wussten die Flyers im
Mittelabstand durch die Tore von Scott Hartnell (23.) und Daniel Briere
(29.) zum 3:3 ideal zu ihren Gunsten zu nutzen. Zwar stemmten sich die
Bruins in der Folge noch nach Kräften gegen das nun fast schon Unausweichliche,
als aber wieder einmal Simon Gagne (53.) zum 4:3 für die Flyers einnetzte,
war der Gang der Dinge nicht mehr aufzuhalten. Nach Spiel drei der Serie
hatte sich das gerade zu Play-off-Zeiten vielfach zitierte so genannte
Momentum offenbar entschieden, sich ein für alle Mal von den Boston
Bruins ab- und den Philadelphia Flyers zuzuwenden. - Den Einzug ihrer
Flyers ins Conference Finale bejubelten in Philadelphia freilich tausende
von Fans, für die das Wachovia Center seine Pforten zum Public Viewing
geöffnet hatte. Die letzte Teilnahme der Flyers an einem Conference
Finale ist noch nicht so lang her, sie datiert aus der Saison 2007/08,
wo man jedoch den Pittsburgh Penguins unterlag. In der Runde davor hatte
man übrigens in fünf Spielen den jetzigen Gegner, die Montreal Canadiens,
ausgeschaltet. Deren letzte Teilnahme an einem Conference Finale geht
auf das Jahr ihres letzten Stanley Cup-Siegs 1993 zurück. Ein Novum
dürfte indessen darstellen, dass sich mit den Flyers (genießen zuerst
Heimrecht) und den Canadiens der Siebte und der Achte der Vorrunde in
einem Conference Finale gegenüber stehen. Flyers wie Habs sorgten schon
für reichlich Überraschungen in diesen Play-off. Beide begegnen sich
auf Augenhöhe, der Ausgang der Serie erscheint daher völlig offen.
Im Westen kreuzen bekanntlich
die San Josè Sharks und die Chicago Blackhawks um den Einzug ins Stanley
Cup-Finale die Schläger. Die Sharks standen zum ersten und bisher einzigen
Mal in der Saison 2003/04 in einem Conference Finale, wo sie den Calgary
Flames unterlagen. Die Hawks dagegen hatten erst im vergangenen Jahr
das zweifelhafte Vergnügen, für die Detroit Red Wings die Durchgangsstation
auf deren Weg ins Stanley Cup-Finale abzugeben. Es stehen sich in der
Western Conference mit den Sharks der Erste (daher zuerst Heimrecht)
und mit den Blackhawks der Zweite der Vorrunde gegenüber, was eine
Prognose auch nicht wirklich leichter macht. Spannungspotenzial ist
jedenfalls in beiden Serien reichlich gegeben. Einmal mehr gilt: Alles
ist möglich! Mögen die Spiele beginnen! (mac)