Penguins siegen in Detroit - Malkin MVP
NHL: Der Tanz beginnt
Es war
sicherlich nicht das beste Spiel der diesjährigen Play-Off-Serie und
entsprechend auch nicht eines der erinnerungswürdigsten entscheidenden
Stanley-Cup-Endspiele, aber letztlich zählt nur das Ergebnis: Die Pittsburgh
Penguins haben mit einer konzentrierten defensiven Leistung zum dritten Mal
nach 1991 und 1992 den Stanley Cup gewonnen. Dabei hatte vor dem Spiel alles
gegen die Pens gesprochen: Detroit hatte überhaupt nur ein Spiel in den diesjährigen
Play-Offs zuhause verloren, und Spiel sieben ging in der Geschichte der
Endspielserie meistens an das Heimteam. Doch die Wings wirkten gestern müde,
ausgelaugt und vermissten vor allem in der Defensive den nötigen Biss und vor
allem den Zug zum Tor. Bezeichnend, dass beim Meister von 2008 ein Verteidiger,
Jonathan Ericsson, für das einzige Tor sorgte und ein weiterer Verteidiger, Niklas
Kronwall, gut fünf Minuten vor dem Ende nur die Latte traf. Zu wenig war zu
sehen von Marian Hossa, auch Pavel Datsyuk hatte einige gute Szenen, aber
zumeist außerhalb der Gefahrenzone vor Marc-Andre Fleurys Tor. Bemüht war
Henrik Zetterberg, aber der Schwede spielt seit Wochen mit einer nicht bekannten
Verletzung. Wenig effektiv zeigten sich auch Johan Franzen oder Dan Cleary.
Zwar blieb auch auf der anderen Seite Superstar Sidney Crosby ohne Punkt, und
Evgeni Malkin schoss ebenso kein Tor, aber den Wings fehlte einfach jemand wie
Maxime Talbot, der zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war: Beim 0:1 in
der 22. Minute profitierte er von einem schweren Fehler von Wings-Verteidiger
Brad Stuart, der Talbot den Puck quasi vor dem eigenen Tor auflegte. Und auch
beim 0:2 in der 31. Minute war Stuart derjenige, der den entscheidenden Fehler
an der gegnerischen blauen Linie beging, Talbot schlüpfte durch und netzte mit
seinem achten Play-Off-Tor ein. Wie so oft in entscheidenden Spielen sind es
diejenigen, von denen man es am wenigsten erwartet. So auch das Tor von
Ericsson in der 54. Minute: Der Verteidiger-Hüne zog von der rechten Seite der
blauen Linie einfach ab und traf unter die Latte, weil Fleury auf die Knie
gegangen und ihm ohnehin die Sicht versperrt war. Zu diesem Zeitpunkt spielten
die Penguins schon einige Zeit ohne Crosby, der sich im zweiten Drittel nach
einem Check offenbar am Knie verletzte und nur noch einen Einsatz im dritten
Durchgang hatte. Die Wings drückten danach und hatten Chancen, etwa der
Lattenknaller von Kronwall, der noch einer der besten Spieler der Wings war.
Auch in den letzten Sekunden hatte Hossa eine gute Chance, aber Pittsburgh
wehrte sich nach Kräften und feierte schließlich auswärts die Meisterschaft. Zum
Play-Off-MVP wurde Evgeni Malkin gewählt und erhielt die Conn Smythe Trophy.
Mit 36 Punkten wurde er mit fünf Punkten Abstand auf Crosby auch bester Scorer
der Play-Offs. (Patrick Bernecker)