Ottawa legt vor, Washington verkürztNHL kompakt

Ottawa Senators – New York Rangers 5:4 (1:2, 2:1, 1:1, 1:0) n.V.
Die Frage vor dem Spiel war, wird Ottawa zurückkommen? Es stand zwar 2:2 in der Serie, aber die Kanadier hatten beide Heimspiele nur mühevoll gewinnen können, während es in New York zwei 1:4 Pleiten gab. Die Antwort am Ende lautete ja und wieder war es äußerst knapp.
Bereits der Start sah für Ottawa nicht gut aus. Die Rangers übernahmen das Kommando und gingen schnell in Führung. Bei einem Konter bediente Smith seinen schwedischen Mannschaftskollegen Jesper Fast und es stand bereits nach fünf Minuten 0:1. Gerade 66 Sekunden später entwischte Nick Holden seinen Verfolgern und hatte danach noch Glück, dass Ottawas Keeper Anderson die Scheibe falsch berechnete und sie über seiner Fanghand im linken oberen Eck einschlug. Ein 0:2 nach sechs Minuten war nicht gerade der Plan der Kanadier gewesen. Aber sie kämpften, kamen zurück. Und schnell! Exakt fünfzig Sekunden nach dem zweiten Gegentor stocherte Mark Stone das Spielgerät trotz heftiger Gegenwehr der Rangers über die Linie.
Nach verteiltem Spiel zu Beginn gab es auch in diesem Drittel einen Doppelschlag. In der 29. Minute gelang Mike Hoffman nach toller Vorarbeit von Karlsson und MacArthur der Ausgleich und noch in der gleichen Spielminute gelang Tom Pyatt erstmals die Führung, als er einen scharfen Pass von Smith gekonnt ablenkte und dem Rangers-Keeper Lundqvist überwand. Die Rangers zeigten sich jedoch nicht beeindruckt. Sie drückten auf den Ausgleich und dieser gelang ihnen acht Minuten später. Fast schoss von der blauen Linie, Anderson in Ottawas Tor konnte nur abprallen lassen und Ryan McDonagh erzielte mit einem schönen Drehschuss den Ausgleich.
Die Spannung war jetzt schon am Siedepunkt und sie wurde noch höher getrieben, als das Glück sich scheinbar den Rangers zuwandte. Jimmy Vesey machte in der 53. Minute sein erstes Play-Off-Tor, als er im Fallen den Puck über die Linie brachte. Da Ottawas Keeper scheinbar die Scheibe gefangen hatte, mussten die Schiedsrichter das Videomaterial sichten und sie gaben den Treffer. 86 Sekunden vor Spielende zeigte dann Fortuna, dass sie auch ein Herz für Ottawa hat. Im Getümmel vor dem Rangers-Tor traf Derick Brassard. Allerdings mit viel Glück, denn sein Schüsschen musste erst den Umweg über drei Rangers-Schlittschuhe machen ehe er die Torlinie zum 4:4 überschritt.
Und die Sache mit dem Glück für Ottawa ging weiter. Der Österreicher Michael Grabner erzielte scheinbar in der 65. Minute das 4:5, aber mit hohem Stock, so dass das Tor nicht gegeben wurde. Eine Minute später stand es dann wirklich 5:4. Kyle Turris überwand Lundqvist und brachte die kanadischen Hauptstädter mit 3:2 in der Serie in Führung. Jetzt müssen die Rangers am 9.5. gewinnen, wenn sie die Serie noch für sich entscheiden möchten.
Washington Capitals – Pittsburgh Penguins 4:2 (1:1,0:1,3:0)
Den Capitals stand bereits vor dem Spiel das Wasser bis zum Hals. Nach zwei Auftakt-Heimpleiten (2:3 und 2:6) hatte ein sensationelles 3:2 in Pittsburgh die kleine Chance zum Weiterkommen offen gehalten.
Dies schien jedoch die Nerven der Capitals zu lähmen, denn die Penguins bestimmten von Anfang an das Geschehen und die Führung durch Hagelin nach zehn Minuten war nur folgerichtig. Ein in Deutschlang durchaus bekannter Name überraschte dreißig Sekunden vor dem Drittelende mit dem Ausgleich. Der Sohn von Robert Burakovsky (Kassel, DEG), Andre spielte sich mit einer schönen Körpertäuschung im Slot selbst frei und überwand Pinguins-Keeper Fleury mit einem Flachschuss zum 1:1 Ausgleich.
Der Ausgleich schien jedoch Pittsburgh nur kurz aufzuhalten. Bereits fünf Minuten nach dem Ausgleich führten die Gelb-Schwarzen wieder. Phil Kessel traf mit einem Präzisionsschuss aus nächster Entfernung genau zwischen Pfosten und Schoner von Capitals-Keeper Holtby. In der Folgezeit verstärkten die Capitals zwar ihre Angriffsbemühungen, waren letztendlich aber erfolglos.
Das sollte sich im dritten Drittel ändern. Gerade einmal drei Minuten waren gespielt, als Nicklas Backstrom fein freigespielt wurde und er Fleury keine Chance gab. Die jetzt immer stärker aufspielenden Hauptstädter hatten in der 48. Minute auch etwas Glück. Johansson ließ einen Kracher von der blauen Linie los, Fleury konnte nur zur Seite abwehren und Kusnetzov traf fast von der Torauslinie. Für den endgültigen Siegtreffer zum 4:2 war dann Superstar Alexander Ovechkin persönlich verantwortlich. Nach einem unwiderstehlichen Antritt scheiterte er erst an Fleury um dann völlig entspannt den Nachschuss ins linke obere Eck zu setzen.
Damit hatte Washington das drohende Ausscheiden erst einmal abgewendet, muss jetzt aber auch die beiden nächsten Begegnungen (9. und 10.5.) gewinnen.