„Nico Sturm ist heiß auf Florida“Neuzugang der Florida Panthers steht Rede und Antwort

Mit dem derzeitigen Tabellenführer der Atlantic Division hat er große Ziele, der Traum ist natürlich der zweite Stanley Cup seiner Karriere. Mittlerweile hat er sich in Florida gut eingelebt und konnte vor zwei Tagen das Hotel gegen ein eigenes Apartment tauschen. „Das war gar nicht so einfach. Da noch nicht klar ist, wie es ab Sommer weitergeht, findet man schwer einen Vermieter, der einem die Wohnung nur für ein paar Monate gibt.“
Sein Apartment in San José hat er deshalb erst einmal behalten. „Nach der Saison werde ich nochmal einen Kurztrip nach Kalifornien machen und wirklich ausziehen. In der Off-Season wohnen wir ohnehin in Minnesota, da dort die Familie meiner Verlobten lebt.“
Von der neuen Mannschaft und dem Trainerteam ist er begeistert: „Es sind hier so viele erfahrene Führungsspieler in der Kabine. Man merkt, dass es wirklich um etwas geht, jeder ist auf die Playoffs fokussiert.“
Auch von seinem neuen Cheftrainer Paul Maurice ist er beeindruckt: „Er ist sehr routiniert und unglaublich erfahren. Am Wochenende zum Beispiel haben wir gegen Pittsburgh nicht wirklich gut gespielt. Wir waren am Tag davor noch in Washington und kamen relativ schläfrig ins Spiel. In der zweiten Pause kam Paul kurz in die Kabine, gab uns ein, zwei Dinge auf den Weg und sagte nur: jetzt spielen wir das letzte Drittel so, wie wir das erste Playoff-Spiel spielen würden. Und so sind wir dann auch rausgekommen, haben das restliche Spiel dominiert und in der Overtime gewonnen.“
Das will Nico Sturm auch gern so fortsetzen, um die Saison möglichst mit der Meisterschaft zu krönen. In den letzten Spielen der Hauptrunde sind das Heimrecht und ein Top-Platz in der Tabelle das nächste Ziel. Seine Spezialität sind die Bullys. „Dabei ist Training das eine, Selbstbewusstsein das andere. Machmal gewinnt man auch mal einige Male hintereinander kein Bully. Aber ich habe mittlerweile ein recht großes Repertoire. Das ist wichtig, damit man unberechenbar bleibt. Es ist ein wichtiger Teil meines Spiels, gerade in Unterzahl. Für mich ist dieser Wettbewerb eins gegen eins das Interessante. Als Center habe ich das Gefühl, dass ich besser im Spiel drin bin, wenn ich mehr Bullys mache.“
Nachdem die letzten Tagen vor dem Wechsel etwas unruhig waren, geniesst es Nico Sturm jetzt wieder in einem Top-Team zu spielen: „Es kam für mich zwar nicht so überraschend, dass man mich traden wird. Aber natürlich weiß man nie, wohin es dann am Ende geht. Am Tag des Trades waren wir in Colorado. Dann holte mich Coach Warsofsky ins Büro und danach ging es ziemlich schnell. Ein paar Stunden später ging es schon nach Florida.“
Außerdem freut sich Nico Sturm auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr: „Ich denke nicht jeden Tag daran, aber wenn ich meine Karriere auf einem Zeitstrahl betrachte, ist es das schon das nächste Ereignis, bei dem ich unbedingt dabei sein möchte. Und ich will mit den Jungs so erfolgreich wie möglich sein.“
Die Karriere als Nationalspieler ist mit dem Hauptjob in der NHL gar nicht so einfach unter einen Hut zu bringen: „82 Liga-Spiele gehen schon auf Körper und Psyche. Und die Weltmeisterschaft ist keine Spaß-Veranstaltung. Da muss man voll dabei sein und es kommen schnell 12-15 Spiele auf höchstem Niveau oben drauf. Gerade die kleineren Nationen geben immer Vollgas. In Deutschland sehe ich das nicht als das Problem, für uns NHL-Spieler ist es aber immer auch eine Vertragsfrage. Doch bei dem neuen Rhythmus der NHL mit WM und Olympia kann ich mir schon vorstellen, dass das Thema für viele Spieler wichtiger wird.“