NHLPA will Lockout mit Rechtsmitteln verhindernNHL-Lockout

In Nordamerika steht es den Sozialpartnern in einem Arbeitsstreit zu, einen Ausschluss (Lockout) von Arbeitgeberseite oder einen Streik von Arbeitnehmerseite her auszurufen. Überwacht wird dies in den USA von einer nationalen Behörde, in Kanada von Behörden einzelner Provinzen.
Nun wollen sich die Gewerkschafter der Montréal Canadiens an die Behörden in Québec wenden. Grund: die NHLPA ist gar keine zertifizierte Gewerkschaft in der Provinz - ganz im Gegensatz zu anderen relevanten Provinzen wie Ontario, Alberta, British Columbia oder Manitoba.
Nach Angaben aus NHLPA-Kreisen soll die NHLPA während des Lockouts 2004/05 eine Registrierung beantragt haben, was damals aber von der NHL abgelehnt wurde. Nach dem Lockout hatte die NHLPA den Antrag zurückgezogen und es fand nie eine Zertifizierung in Québec statt.
Nun ist die NHLPA der Ansicht, dass ein Lockout in Québec illegal sei, da die NHLPA nicht als Gewerkschaft anerkannt ist. Die Spieler der Montréal Canadiens - der einzige NHL-Club in der Provinz - haben am Freitag ihren Arbeitgeber informiert, dass sie sich an Québecs Kommission für Sozialpartnerschaften wenden würden, falls die Drohung des Lockouts aufrecht erhalten werde. Falls die Spieler Recht erhalten, dürften die Montréal Canadiens ihre Spieler nicht ausschliessen und müssten sie weiterbeschäftigen und bezahlen.
In einem E-Mail-Statement an nordamerikanische Medien bezeichnete die NHL die Aktion als "störend, aber nicht überraschend".
Die Sozialpartner liegen mit Auslauf des Gesamtarbeitsvertrag derzeit weit auseinander in ihren Vorstellungen und haben gestern die Gesprächsrunden unterbrochen. Die NHL möchte nach 2004/05 eine weitere Lohnsenkungsrunde erwirken. Die Salärober- und Untergrenzen sind seit des letzten Lockouts gestiegen, da sie - auf Wunsch der NHL - an Umsätze innerhalb der Liga gekoppelt sind. Deswegen fordern die Clubs eine Verringerung des Umsatzanteils und weitere Maßnahmen zu Ungunsten der Spieler wie etwa eine auf fünf Jahre liminierte Vertragsdauer, längere tief bezahlte Rookie-Verträge und eine längere Dauer des Status "restricted free agent".
Die Gewerkschaft hat Konzessionen in einem geringeren Ausmaß signalisiert und fordert gleichzeitig, dass die Probleme der ärmeren Clubs nicht ausschliesslich durch Lohnsenkungen gegenüber den Spielern, sondern auch durch eine Art Finanzausgleich unter den Clubs behoben werden soll.