NHLPA blockt UmstrukturierungGewerkschaft verweigert Zustimmung
NHLPA blockt UmstrukturierungFür die NHL geht es nur um eine Umgestaltung der Conferences, welche notwendig wird, weil die Winnipeg Jets noch mit Florida, Washington, Tampa Bay und Carolina in der Southeast Divison spielen.
Das neue NHL-Team aus Winnipeg, das durch den Umzug die Atlanta Thrashers ersetzt, wurde aus zeitlichen Gründen vorerst in der Southeast Division belassen. Nun spielen die Jets gleich sechsmal gegen jedes andere Team dieser Division. Das heißt, sie müssen zwölfmal zum Auswärtsspiel knapp 4000 Flugmeilen hinter sich bringen, um hin und zurück zu kommen. Das sind unnötige Strapazen für Spieler und Kosten für die Jets. Daher kündigte die NHL bereits früh an, dass Winnipeg in der kommenden Saison in einer anderen Division spielen wird. Die NHL-Macher dachten sich, wenn man schon mal was ändert, dann kann man auch gleich alles umwerfen.
Bisher gab es die Eastern und Western Conference. In jeder Conference gibt es drei Divisionen
In der Eastern Conference gibt es die Atlantic Division (Rangers, Islanders, Pittsburgh, Philadelphia, New Jersey), die Northeast Division (Boston, Ottawa, Toronto, Buffalo, Montreal) und die Southeast Division (Florida, Washington, Winnipeg, Tampa Bay, Carolina).
Die Western Conference wird in Central Division (Chicago, Detroit, St. Louis, Nashville, Columbus), Northwest Division (Vancouver, Minnesota, Colorado, Calgary, Edmonton) und Pacific Division (San Jose, Los Angeles, Dallas, Phoenix, Anaheim) aufgeteilt.
Die Winnipeg Jets würden geographisch eher in die Northwest Division passen. Doch kann man nicht ein Team einfach in eine andere Division packen. Es würde ein Ungleichgewicht entstehen, die eine Division hätte sechs und die andere vier Teams. Also beließ man zunächst alles beim alten und kündigte an, alles umzuwerfen.
Nun soll Nordamerika von Nord nach Süd in vier Teile geteilt werden.
Conference A: Anaheim, Calgary, Colorado, Edmonton, Los Angeles, Phoenix, San Jose und Vancouver
Conference B: Chicago, Columbus, Dallas, Detroit, Minnesota, Nashville, St. Louis und Winnipeg
Conference C: Boston, Buffalo, Florida, Montreal, Ottawa, Tampa Bay und Toronto
Conference D: Carolina, New Jersey, Rangers, Islanders, Philadelphia, Pittsburgh und Washington
Gruppe B und C würde dadurch zahlreiche Derbys haben und wenige Reisestrapazen hinnehmen müssen. Gruppe A hingegen hätte teilweise 1700 Kilometer Distanz zwischen zwei Spielorten.
Nun wollte die NHLPA wissen, ob diese Regelung nicht auch zu viele Strapazen für die Spieler bedeutet. Doch diese (und einige kleine andere) Informationen gab die NHL nicht ab und die Spielergewerkschaft weigerte sich, der Umstrukturierung zuzustimmen.
Auch ein Blockadegrund ist die Neuregelung der Play-offs. Hier würden sich die vier ersten Teams einer jeden Gruppe für die Play-offs qualifizieren. Der Erste jeder Gruppe spielt gegen den Vierten, der Zweite gegen den Dritten. Die vier Gewinner jeder Gruppe träfen sich erstmals in der dritten Runde der Play-offs und die Gewinner aus diesen beiden Serien stünden im Finale. Doch genau hier scheint das große Problem zu liegen. Nik Kronwall von den Detroit Red Wings sagt, dass die Fairness in dieser Play-off-Form nicht gegeben ist. Dadurch haben zwar auch etwas schwächere Teams die Chance, in die Play-offs zukommen. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass sich die Ersten und Zweiten einer jeden Gruppe (bis auf wenige Ausnahmen) durchsetzen würden. Und genau hier sieht die NHLPA das Problem.
Liga und Fans sind angesichts dieser „Ausreden“ geschockt. Gerade unter den Fans weckt es einiges Unverständnis. Allerdings glauben viele Experten, dass das Veto nicht unbedingt etwas mit der Neuregelung zu tun hat. Eher wird vermutet, dass die NHLPA ihre ersten Duftmarken setzen möchte. Der NHL-Tarifvertrag läuft nicht mehr lang und viele Spieler sind mit dem aktuellen Vertrag nicht zufrieden. Fast keiner der Experten in Nordamerika kann sich erklären, wieso die NHLPA diese Umstrukturierung nicht annehmen will. Immerhin reisen die NHL Spieler nicht mehr mit dem Bus durch das Land.
Es könnte also möglich sein, dass eine Kleinigkeit wie diese Meinungsverschiedenheit zu einem Lockout führen könnte. Das beste Beispiel hierfür ist die NBA. Und was ein Lockout für die NHL bedeuten würde, ist nicht abzusehen. Was würde mit den eh‘ schon nah am Konkurs stehenden Teams passieren?