NHL-Vorschau - Atlanta Thrashers

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Rückblende: Die Thrashers beendeten die Saison 2001/02 als
punktschlechtestes Team der NHL. Zudem kassierte man die meisten Gegentore.
Torhüter: Nachdem der verletzungsgeplagte Damian Rhodes keinen
neuen Vertrag mehr bekam, heißt Milan Hnilickas Konkurrenz nun Pasi
Nurminen. Dieser kommt mit der Referenz des Calder Cup-Gewinns, dem
Meisterschaftspokal der AHL, aus dem Thrashers-Farmteam Chicago Wolves.
Zudem wurde er in der höchsten "minor league" auch zum besten Torhüter
gewählt und kann dem in der Olympia-Stadt von 1996 nicht unumstrittenen Hnilicka
möglicherweise den Stammplatz streitig machen, wenn er an seine Leistungen bei
den Wolves anknüpfen kann.
Verteidigung: Mit den Verpflichtungen der "free agents" Richard
Smehlik und Uwe Krupp demonstrierte General Manager Don Waddell,
dass man die Mankos in der Verteidigung der vergangenen Saison zu beheben
gedenkt. Die Qualitäten beider liegen hauptsächlich im defensiven und körperbetonten
Bereich, verfügen zudem auch über einen großen Erfahrungsschatz. Daher wird
von ihnen auch ein bisschen mehr erwartet, als nur die Ergänzung der Defensivkräfte
Chris Tamer oder Andy Sutton. Vielmehr sollen beide laut Waddell
"auch im Powerplay neben Frantisek Kaberle, Yannick Tremblay
und Daniel Tjarnqvist für mehr Gefahr von der Blauen Linie" sorgen.
Die Novizen Garnett Exelby und Kiril Safronov haben im Verlauf des
Trainingscamps das Potential bewiesen, in der NHL bestehen zu können.
Angriff: Der Verlust von Ray Ferraro, der vor den letztjährigen
Playoffs zu den St. Louis Blues wechselte, und der nun seine erfolgreiche
NHL-Karriere beendete, hat eine große Lücke auf der Centerposition
hinterlassen, die bisher nicht adäquat geschlossen werden konnte. Dennoch war
man in der Sommerpause auf dem "free agent"-Markt eines der aktiveren
Teams, um im vierten NHL-Jahr zumindest in die Nähe der Play Offs zu kommen.
Vor allem Routinier Shawn McEachern verspricht neben seiner Erfahrung
auch eine Hilfe für die beiden Youngster Heatley und Kovalchuk im
Spiel nach vorne zu sein. Mit Slava Kozlov, der auch auf der dünn
besetzten Mittelstürmerposition eingesetzt werden kann, bediente man sich nach Smehlik
zum zweiten Mal bei den finanziell arg gebeutelten Buffalo Sabres. Hinter
dem Russen, der bei den Detroit Red Wings vor wenigen Jahren ein Topstürmer
in einer Reihe mit Superstar Sergei Fedorov war, steht aber – wie auch
hinter dem gebürtigen Kölner Uwe Krupp wegen dessen gesundheitlichen
Problemen – ein nicht unerhebliches Fragezeichen hinsichtlich seiner Formstärke.
Ausblick: Viel wird davon abhängen, ob Spieler wie Krupp und Kozlov
wieder an die Form vergangener Jahre anknüpfen können. Zudem ist für Patrik
Stefan das Jahr der Wahrheit gekommen: Er muss endgültig beweisen, kein
ewiges Talent zu sein, sondern seine Vorschusslorbeeren als
Nummer-Eins-Draftpick aller Teams des Jahres 1999 rechtfertigen. Auch müssen Heatley
und Kovalchuk im traditionell schwierigen zweiten Karrierejahr ("sophomore
year") die herausragenden Leistungen ihrer "Rookie"-Saison bestätigen,
in der sie die Wertung um die Calder Trophy für den besten Jungprofi unter sich
aus machten.
Prognose: Trotz hoffnungsvoller junger Spieler bleiben die Playoffs eine
Illusion. Selbst in der schwachen Southeast Division wäre mehr als der letzte
Platz schon ein kleiner Erfolg. Ziel muss es sein, die Punktausbeute der
Vorsaison zu verbessern und am Ende nicht wieder die rote Laterne der gesamten
Liga in den Händen zu halten. (jm)