NHL und KHL üben friedliche Koexistenz

Während sich hierzulande DEB und DEL im Ringen um einen neuen Kooperationsvertrag noch nicht einig sind versuchen andere, sich zumindest in friedlicher Koexistenz zu üben. In einem mehrere Eckpunkte umfassenden und von NHL-Vize Bill Daly und KHL-Präsident Alexander Medwedew justament unterzeichneten Memorandum, verpflichten sich beide Seiten auf Einhaltung des kleinsten gemeinsamen Nenners: nämlich bestehende Verträge zwischen den Klubs und Spielern ihrer jeweiligen Ligen zu respektieren.
Um die Konflikte der Vergangenheit wissend, wurden Maßnahmen kreiert, welche einvernehmliche Lösungen im Fall unterschiedlicher Auffassungen erleichtern sollen. Schneller und geräuschärmer als das seinerzeit etwa bei den Wechseln von Jewgenij Malkin nach Pittsburgh oder Alexander Radulow nach Ufa geschah. Dazu gehören zunächst der Austausch von Musterverträgen, Listen mit vollständigen Namen, Geburtsdatum, Klub, Status, Vertragslaufzeiten, konkreten Ablaufdaten der Verträge aller Spieler beider Ligen. Des Weiteren wurde sich auf die Schaffung eines Gremiums bestehend aus Vertretern von NHL und KHL geeinigt, welches bei etwaigen Streitfällen zur Klärung einberufen werden wird. Als Verhandlungsorte wurden New York bzw. Toronto festgelegt. Sollten sich beide Seiten hierbei jedoch partout nicht einigen können, ist es beiden Ligen immer noch freigestellt, weiterführende Wege nach eigenem Ermessen zu beschreiten. Die Laufzeit dieses Papiers endet am 30. Juni 2012.
In der Tat also eine Einigung auf niedrigster Stufe, die immer noch genug Potenzial für heiße Konflikte birgt. Nichtsdestotrotz zeigten sich die Beteiligten beider Seiten durchaus erleichtert, diesen Schritt gemeinsam gegangen zu sein, der einer ungestörten Entwicklung des Eishockeys weltweit dienlich sein sollte.